IQOS im Vergleich zu Zigaretten – Funktionsweise, Gesundheit & Studienlage 2025

IQOS wird oft als weniger schädliche Alternative zur Zigarette beworben. Basenio.de erklärt die Unterschiede, beleuchtet aktuelle Studien und zeigt, warum ein Rauchstopp weiterhin die beste Entscheidung für die Gesundheit bleibt.
Viele Raucherinnen und Raucher fragen sich, ob der Umstieg auf IQOS eine „bessere“ oder gar „gesündere“ Alternative zur Zigarette sein könnte. Die Produkte versprechen weniger Schadstoffe durch eine andere Art der Tabakverarbeitung. Doch was steckt hinter diesen Aussagen?
Wie funktioniert IQOS?
IQOS ist ein sogenannter Tabakerhitzer. Anders als bei herkömmlichen Zigaretten wird der Tabak nicht verbrannt, sondern auf etwa 350 Grad Celsius erhitzt. Dadurch entsteht ein Aerosol, das Nikotin enthält, jedoch keine sichtbare Rauchentwicklung wie bei Zigaretten aufweist. Der Tabak steckt in speziellen Sticks, die in das Gerät eingesetzt und nach Gebrauch entsorgt werden. Trotz der anderen Funktionsweise bleibt der Nikotingehalt vergleichbar hoch.
Ist IQOS gesünder als Zigaretten?
Der Begriff „gesünder“ ist bei Tabakprodukten irreführend. IQOS ist wie jede Form des Tabakkonsums gesundheitsschädlich. Studien zeigen zwar eine geringere Menge bestimmter Schadstoffe, die gesundheitlichen Risiken bleiben jedoch bestehen. Details finden Sie im Abschnitt Studienlage zu IQOS.
Ist IQOS besser als Zigaretten?
„Besser“ kann sich auf Alltag und Handhabung beziehen. Viele empfinden den Einsatz von IQOS als angenehmer: weniger Geruch, keine Asche, keine offene Flamme. Kleidung und Wohnräume bleiben meist neutraler im Geruch. In gesundheitlicher Hinsicht bleibt jedoch: IQOS ist ein Tabakprodukt mit vergleichbaren Nikotinwerten. Das Risiko für Abhängigkeit und Folgeerkrankungen bleibt bestehen.
Ein kompletter Verzicht auf Nikotinprodukte bleibt die gesundheitlich beste Entscheidung. Unterstützung bieten:
- rauchfrei-info.de (BZgA): Online-Programme & Infos
- Telefonische Beratung: 0800 8313131 (kostenlos & anonym)
- Nikotinersatzpräparate: Kaugummis, Pflaster oder Lutschtabletten
- Ärztliche Begleitung: Bei starkem Nikotinverlangen können Medikamente unterstützen
Studienlage zu IQOS
Mehrere unabhängige Institutionen und Forschungsergebnisse liefern wichtige Einblicke dazu, wie IQOS im Vergleich zur klassischen Zigarette abschneidet.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) betrachtet IQOS als Tabakprodukt. Sie betont, dass eine verminderte Schadstoffmenge keineswegs bedeutet, dass das Produkt ungefährlich ist. Teilweise finden sich im Rauch von erhitztem Tabak sogar höhere Konzentrationen bestimmter Giftstoffe, die in Zigarettenrauch nicht vorkommen.
Das niederländische RIVM (Nationales Institut für öffentliche Gesundheit) sieht IQOS ebenfalls als gesundheitsschädlich an. Es schätzt zwar eine reduzierte Schadstoffbelastung im Vergleich zur Zigarette, weist jedoch darauf hin, dass Nikotinabhängigkeit weiterhin besteht und die Datenlage zu Langzeitwirkungen unzureichend ist.
Das deutsche BfR (Bundesinstitut für Risikobewertung) bestätigt in Untersuchungen, dass IQOS-Aerosol deutlich weniger krebserregende Substanzen wie Aldehyde und VOCs enthält, teilweise um 80–95 % bzw. 97–99 % weniger im Vergleich zum Zigarettenrauch. Trotzdem bleibt der Nikotingehalt unverändert und gesundheitliche Risiken bestehen weiterhin.
Eine unabhängige Studie der Universität Lübeck (2024) untersuchte akute Effekte von IQOS und GLO im Vergleich zu Zigaretten, nikotinfreien E‑Zigaretten und einer Scheinrauchergruppe. Ergebnis: Die Belastung für Herz, Gefäßfunktion und kleine Atemwege war bei IQOS ähnlich wie bei Zigaretten, teilweise sogar stärker – was auf mögliche kurzfristige Risiken hinweist.
Für das Jahr 2025 gibt es bislang keine große Einzelstudie, die neue Erkenntnisse liefert. Allerdings laufen weiterhin Studien zu Langzeitfolgen sowie Vergleiche der Schadstoffexposition im Alltag. Aussagekräftige Langzeitergebnisse stehen noch aus.
- IQOS setzt weniger bestimmte Schadstoffe frei, enthält aber weiterhin süchtigmachendes Nikotin
- Keine gesundheitliche Unbedenklichkeit laut WHO, RIVM und BfR
- Kurzfristige Effekte können Herz-Kreislauf-System und Atemwege beeinträchtigen
- Aussagekräftige Langzeitdaten fehlen bisher
Fazit
IQOS unterscheidet sich deutlich in der Art der Tabakerhitzung und weist laut Studien geringere Mengen bestimmter Schadstoffe auf. Trotzdem handelt es sich weiterhin um ein gesundheitsschädliches Produkt. Ein möglicher Umstieg könnte die Schadstoffbelastung verringern, ist aber keine gesundheitsfördernde Maßnahme. Wer den Tabakkonsum beenden möchte, sollte über einen vollständigen Rauchstopp nachdenken – mit klaren gesundheitlichen Vorteilen, wie beispielsweise der Rückgang von stillem Reflux.
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