Verhinderungspflege beantragen: Alle Informationen zum Antrag

Verhinderungspflege hilft, wenn pflegende Angehörige vorübergehend ausfallen. Auf basenio.de – dem Portal für Best-Ager und die Generation 50plus – erfahren Sie, wie Sie die Leistung beantragen, wer Anspruch hat und welche Kosten übernommen werden.
Pflegende Angehörige leisten täglich Großartiges. Doch auch sie benötigen gelegentlich eine Pause – sei es für einen wohlverdienten Urlaub, einen Arzttermin oder einfach zur Erholung. In solchen Fällen bietet die sogenannte Verhinderungspflege eine wertvolle Unterstützung.

Was ist die Verhinderungspflege?
Die Verhinderungspflege ist eine Leistung der gesetzlichen Pflegeversicherung. Sie greift, wenn die Hauptpflegeperson vorübergehend verhindert ist.
Die Betreuung kann dann von einem Pflegedienst oder einer privaten Ersatzperson übernommen werden – zum Beispiel von Verwandten oder Bekannten.
Die Verhinderungspflege ist also nur dann erforderlich, wenn die übliche Betreuungsperson nicht zur Verfügung steht. Das unterscheidet sie somit deutlich von einer 24-Stunden-Pflege, bei der dauerhaft eine Pflegekraft im Haushalt lebt und eine durchgängige Versorgung gewährleistet ist.
ℹ️ Voraussetzungen für die Verhinderungspflege
Damit die Pflegekasse die Kosten für eine Verhinderungspflege übernimmt, müssen einige grundlegende Voraussetzungen erfüllt sein:
- ✅ Die pflegebedürftige Person benötigt mindestens Pflegegrad 2
- ✅ Die Pflege findet zu Hause statt (nicht im Heim oder stationär)
- ✅ Die Pflege wird durch eine private Person, meist Angehörige, erbracht
Ob zusätzliche Bedingungen erfüllt sein müssen – zum Beispiel eine bestimmte Vorpflegezeit oder wie lange die Ersatzpflege dauern darf – hängt vom Zeitpunkt und der individuellen Situation ab.
👉 Hinweis: Ab dem 1. Juli 2025 treten wichtige Änderungen in Kraft. Informationen finden Sie bei der Verbraucherzentrale oder auf der Seite von Pflege zu Hause.
Antrag auf Verhinderungspflege stellen
Wenn Sie oder Ihre Angehörigen Verhinderungspflege nutzen möchten, sollten Sie einen Antrag bei Ihrer Pflegekasse stellen – idealerweise vor Beginn der Ersatzpflege oder so bald wie möglich danach.
Auch eine rückwirkende Beantragung ist in vielen Fällen bis zu vier Jahre möglich. Voraussetzung ist, dass alle Unterlagen vollständig vorliegen und die Pflegekasse zustimmt.
Die meisten Pflegekassen stellen dafür eigene Formulare zur Verfügung, die Sie online herunterladen oder telefonisch anfordern können. In vielen Fällen genügt zunächst auch ein formloser Antrag, wenn alle wichtigen Angaben enthalten sind.
🔎 Was sollten Sie beachten?
- ✅ Individuelle Anforderungen der Pflegekasse: Je nach Kasse müssen Sie eventuell zusätzliche Nachweise einreichen – etwa zur Pflegezeit oder zur Person, die die Ersatzpflege übernimmt.
- ✅ Nutzen Sie die Pflegeberatung: Viele Krankenkassen bieten telefonische Beratung oder vermitteln Hilfe über regionale Pflegestützpunkte.
👉 Tipp: Schauen Sie auf der Website Ihrer Pflegekasse nach oder rufen Sie direkt dort an. So erhalten Sie die passenden Formulare und aktuellen Informationen für Ihren Antrag.
Wie viel Geld gibt es? Leistungen im Überblick
Wie viel Unterstützung Sie durch Ihre Pflegekasse für Verhinderungspflege erhalten, hängt von verschiedenen Faktoren ab – etwa dem Pflegegrad, der genutzten Kurzzeitpflege und Ihrer individuellen Pflegesituation.
Im Jahr 2025 beträgt der reguläre Zuschuss für Verhinderungspflege bis zu 1.685 Euro pro Kalenderjahr. Unter bestimmten Voraussetzungen – z. B. wenn die Kurzzeitpflege nicht ausgeschöpft wurde – kann sich dieser Betrag auf bis zu 2.528 Euro erhöhen.
Ab dem 1. Juli 2025 werden die Leistungen von Verhinderungs- und Kurzzeitpflege zudem zu einem gemeinsamen Jahresbudget von maximal 3.539 Euro zusammengefasst, das flexibler eingesetzt werden kann.
Am besten lassen Sie sich direkt bei Ihrer Pflegekasse oder durch eine Pflegeberatung über die individuelle Höhe Ihres Anspruchs informieren.
❗ Wichtig: Die tatsächliche Auszahlung kann variieren – je nachdem, wie Sie die Pflege organisieren, wer die Ersatzpflege übernimmt und welche Leistungen bereits genutzt wurden.
Fazit: Verhinderungspflege gezielt nutzen
Die Verhinderungspflege ist eine wertvolle Unterstützung, wenn pflegende Angehörige einmal eine Pause brauchen – sei es für Erholung, eigene Termine oder im Krankheitsfall. Auch wenn der Antrag zunächst etwas bürokratisch wirken mag: Die Entlastung im Alltag ist es wert.
Informieren Sie sich frühzeitig bei Ihrer Pflegekasse oder den passenden Vermittlern und nutzen Sie vorhandene Beratungsangebote. So stellen Sie sicher, dass Sie alle Voraussetzungen erfüllen und mögliche Ansprüche nicht verschenken.
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