Wie die digitale Patientenakte funktioniert und welche Vorteile sie im Alltag bietet

Ab 2025 sollen Arztbriefe, Befunde und Rezepte in der elektronischen Patientenakte (ePA) zentral abrufbar sein. Versicherte gewinnen damit mehr Überblick über ihre Gesundheit und behalten gleichzeitig die Kontrolle über ihre Daten. Besonders für älte
- 1.Was ist die elektronische Patientenakte (ePA)?
- 2.Wichtige Termine und Fristen 2025
- 3.Vorteile der digitalen Patientenakte im Alltag
- 4.Wie sicher sind Ihre Gesundheitsdaten?
- 5.Typische Stolpersteine und wie Sie sie vermeiden
- 6.Fazit: Ein wichtiger Schritt in Richtung moderner Gesundheitsversorgung
Ab 2025 wird die elektronische Patientenakte (ePA) bundesweit eingeführt. Alle gesetzlich Versicherten erhalten sie automatisch, Privatversicherte können sie freiwillig nutzen. Die digitale Akte soll Arztbriefe, Befunde und Medikamente an einem Ort bündeln: übersichtlich, sicher und jederzeit abrufbar.
Für viele Menschen bedeutet das: weniger Papierkram, schnellere Behandlungen und ein besserer Überblick über die eigene Gesundheit. Besonders für ältere Versicherte kann die ePA im Alltag vieles erleichtern.

Elektronische Patientenakte (ePA): Das müsst ihr jetzt wissen! | Markt WDR
Dies ist ein Platzhalter von Youtube.
Klicken Sie hier, um das Video abzuspielen.
Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden können.
Weitere Informationen zum Datenschutz
Was ist die elektronische Patientenakte (ePA)?
Die elektronische Patientenakte, oft auch digitale Patientenakte oder digitale Krankenakte genannt, sammelt Gesundheitsdaten zentral und macht sie behandelnden Ärzten und Apotheken zugänglich. Darin finden sich:
- Arztbriefe und Befunde
- Laborwerte und Impfungen
- automatisch geführte Medikationslisten über das E-Rezept
- Abrechnungsdaten und Dokumente aus Behandlungen
Der Zugriff erfolgt über die Gesundheitskarte. Wird sie in der Praxis gesteckt, öffnet sich ein 90-tägiges Zugriffsfenster, das über die ePA-App der Krankenkasse verlängert oder beendet werden kann. So behalten Versicherte stets die Kontrolle.
Wichtige Termine und Fristen 2025
Die Einführung der ePA erfolgt stufenweise:
- 15. Januar 2025: Start der schrittweisen Einführung
- 29. April 2025: bundesweiter Rollout
- 1. Oktober 2025: automatische Bereitstellung für alle gesetzlich Versicherten
Wer keine elektronische Patientenakte möchte, kann per Opt-out widersprechen. Dann wird keine Akte angelegt oder sie kann jederzeit deaktiviert werden.
Privatversicherte müssen die ePA aktiv beantragen, wenn sie teilnehmen wollen.
Sie entscheiden, welche Ärzte oder Apotheken Zugriff erhalten.
Sie können Dokumente selbst hinzufügen oder löschen.
Sie dürfen die Nutzung der ePA jederzeit stoppen oder neu starten.
Ab 2026 können Sie bestimmen, ob Daten für die medizinische Forschung genutzt werden dürfen.
Vorteile der digitalen Patientenakte im Alltag
Mit der elektronischen Patientenakte entsteht ein digitales Gesundheitsprofil, das Ihre Versorgung sicherer und transparenter macht.
Besonders vorteilhaft ist die ePA laut Bundesgesundheitsministerium bei:
- Mehreren Behandlungen gleichzeitig: Alle behandelnden Ärzte sehen aktuelle Medikamente und Befunde. Das reduziert Risiken durch Wechselwirkungen.
- Medikamentenübersicht: Über das E-Rezept werden neue Präparate automatisch eingetragen.
- Pflege und Betreuung: Angehörige oder Pflegekräfte können mit Zustimmung auf wichtige Informationen zugreifen.
- Notfällen: Ärztinnen und Ärzte haben sofort Zugriff auf relevante Gesundheitsdaten.
Die Nutzung ist freiwillig, aber der Nutzen wächst mit jeder neuen Funktion. So sollen künftig auch Impfpass, Mutterpass oder Zahnbonusheft digital integriert werden.
Sollten Sie Schwierigkeiten mit dem PC oder dem Internet haben, gibt es auch spezielle digitale Computerhilfe, die für Ihre Bedürfnisse zugeschnitten ist.
Wie sicher sind Ihre Gesundheitsdaten?
Datenschutz spielt bei der elektronischen Krankenakte eine zentrale Rolle. Alle Inhalte sind verschlüsselt, der Zugriff ist zeitlich begrenzt und kann jederzeit angepasst werden. Nur wer die Gesundheitskarte steckt oder über die App freigegeben wird, kann Daten einsehen.
Pflegeeinrichtungen & Altenheime können bei Bedarf einen dauerhaften Zugriff beantragen, etwa bei Menschen mit chronischen Erkrankungen oder in der Langzeitpflege.
Damit bleibt die ePA flexibel und sicher zugleich.
- Verschlüsselte Speicherung auf deutschen Servern
- Keine Weitergabe ohne Einwilligung
- Zugriff nur über Gesundheitskarte oder App
- Zeitlich befristete Freigaben 90 Tage
Typische Stolpersteine und wie Sie sie vermeiden
Auch wenn die Technik vieles erleichtert, kann der Einstieg zunächst ungewohnt sein. Hier einige Hinweise:
- Nicht alle Dokumente erscheinen automatisch. Ärztinnen und Ärzte müssen Unterlagen aktiv hochladen.
- Die App der Krankenkasse ist notwendig. Nur so lassen sich Zugriffsrechte steuern oder Inhalte einsehen.
- Während der Einführungsphase kann es zu Verzögerungen kommen, bis alle Praxen und Apotheken vollständig angebunden sind.
Tipp: Prüfen Sie regelmäßig, ob neue Befunde oder Rezepte in Ihrer ePA gespeichert wurden. So bleibt Ihr Datensatz vollständig.
- Prüfen Sie, ob Ihre Krankenkasse bereits eine ePA angelegt hat.
- Laden Sie die ePA-App Ihrer Krankenkasse herunter.
- Identifizieren Sie sich über die App oder mit Ihrer Gesundheitskarte.
- Legen Sie fest, wer Zugriff auf Ihre Daten erhält.
- Nutzen Sie konsequent das E-Rezept, um Ihre Medikationsliste aktuell zu halten.
Schon nach wenigen Schritten gewinnen Sie einen klaren Überblick über Ihre Gesundheitsdaten.
Fazit: Ein wichtiger Schritt in Richtung moderner Gesundheitsversorgung
Die elektronische Patientenakte ePA ist mehr als eine digitale Ablage. Sie stärkt die Eigenverantwortung, vereinfacht den Informationsaustausch und verbessert die medizinische Versorgung, besonders bei älteren Menschen mit mehreren Behandlungen.
Trotz anfänglicher Umstellungen überwiegen die Vorteile deutlich: weniger Papier, mehr Sicherheit, mehr Transparenz. Wer sich frühzeitig mit der ePA vertraut macht, wird im Alltag schnell von ihrer Einfachheit profitieren.
Kommentare
Kommentar schreiben