Bettlaken waschen: Tipp zu Temperatur & Programm in der Waschmaschine

Dürfen Bettlaken und Bettwäsche zusammen gewaschen werden? Und bei wie viel Grad und mit welchem Programm sollten Laken in der Waschmaschine gereinigt werden? Die Antworten gibt es hier.
Bei der Reinigung von verschmutzten Bettlaken sollte die Waschanleitung befolgt werden, da die Unterlage sonst Schaden nehmen kann. Die Laken können einlaufen, sich verfärben oder gar zerstört werden. Basenio.de, das Onlineportal für die Generation 50plus, zeigt Ihnen, worauf Sie grundsätzlich achten sollten, wenn Sie ein Bettlaken waschen.
Bettlaken waschen
Der Industrieverband für Körperpflege und Waschmittel (IKW) empfiehlt aus hygienischen Gründen, dass das Bettzeug alle zwei Wochen gewechselt werden sollte. So wird das Risiko minimiert, dass sich Milben darin ausbreiten. Deren Ausscheidungen können bei Menschen mit einer Hausstauballergie allergische Reaktionen auslösen. Auch Hautprobleme werden begünstigt, wenn das Bettzeug zu wenig wechselt wird.
Besondere Anforderungen gelten bei Bettlägerigen und Menschen mit einer Inkontinenzerkrankung. Hier wird das Bettlaken in der Regel über die Maßen strapaziert und sollte daher entsprechend robust verarbeitet sein, um bei einem Waschgang mit hohen Temperaturen keinen Schaden zu nehmen. Im Handel sind alternativ dazu auch Laken für den einmaligen Gebrauch erhältlich.

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Waschprogramm & Temperatur
Jeder Stoff und jede Farbe hat seine Eigenheiten, die beim Waschen berücksichtigt werden sollte. Besonders bei Stoffen wie Linon oder Seide sind sich viele Menschen nicht sicher, wie diese richtig gereinigt werden.
Es ist wichtig, die entsprechenden Materialien bei der richtigen Temperatur zu waschen. Ist die Temperatur zu niedrig, werden nicht alle Verunreinigungen und Keime entfernt, ist sie zu hoch, kann das Bettlaken eingehen. In der nachfolgenden Tabelle sehen Sie die passenden Temperaturen für die jeweiligen Materialien.
Material | Waschtemperatur |
Leinen, Satin, Seersucker | 40 Grad |
Microfaser, Jersey, Renforce | 60 Grad |
Baumwolle | Bunt: 40 Grad Weiß: 90 Grad |
Linon | Bunt: 60 Grad Weiß: 90 Grad |
Seide | 30 Grad |
Neben der Temperatur sollte auch auf das richtige Waschmittel und das optimale Waschprogramm geachtet werden. Jeder Stoff ist unterschiedlich robust und empfindlich. In der nächsten Übersicht können Sie sehen, welche Programme und Waschmittel für welche Stoffe geeignet sind.
Material | Waschmittel | Programm |
Baumwolle, Mikrofaser | Colorwaschmittel, Vollwaschmittel (bei Baumwolle nur bei weißem Stoff) | Koch- oder Buntwäscheprogramm |
Biber | Fein- oder Wollwaschmittel ohne optische Aufheller | Koch- oder Buntwäscheprogramm |
Leinen | Feinwaschmittel | Schonwaschgang |
Satin | Fein- oder Wollwaschmittel | Feinwaschgang |
Seide | Fein- oder Seidenwaschmittel | Fein- oder Seidenwäscheprogramm |
Wolle | Wollwaschmittel | Woll- oder Handwäscheprogramm |
Urin, Kot & Blut richtig entfernen
Nicht jede Verunreinigung kann gleichermaßen beseitigt werden. Während Urin zum überwiegenden Teil aus Wasser besteht und deshalb vergleichsweise einfach zu entfernen ist, sieht das bei Blut oder Kot anders aus.
Urin
Urin besteht zu 95 Prozent aus Wasser, die anderen fünf Prozent sind Proteine, Hämoglobin und Abbaustoffe. Diese fünf Prozent sind für die gelbe Färbung des Urins verantwortlich. Als erstes sollte der Fleck mit kaltem Wasser ausgewaschen werden. Verwenden Sie kein heißes Wasser, da dieses die enthaltenen Proteine zersetzt und somit die gelben Flecken an den Stoff bindet.
Nachdem der Fleck mit kaltem Wasser ausgewaschen wurde, kann er je nach Stoff bei der Maximaltemperatur gewaschen werden.
Kot
Hierbei sollten als erstes oberflächliche Verunreinigungen mit Tüchern entfernt werden. Danach wird das Bettlaken mit kaltem Wasser ausgespült, denn auch hier gilt: auf keinen Fall heißes Wasser. Die Eiweiße im Kot gerinnen und die Flecken sind dadurch noch hartnäckiger oder gehen gar nicht mehr aus dem Bettlaken raus.
Reicht das Wasser zur Vorbehandlung nicht aus, können Gallseife, neutrale Seife oder auch Feinwaschmittel hilfreich sein. Danach kann der Fleck mit Ammoniakwasser - auch bekannt als Salmiakgeist - bearbeitet werden. Das so vorbehandelte Bettlaken kann dann in die Waschmaschine gegeben und gereinigt werden.
Bei Flecken auf weißen Bettlaken eignet sich Chlorbleichlauge. Diese bleicht die Bettwäsche und entfernt somit auch hartnäckige Flecken, egal ob Kot oder Blut.
Blut
Auch hier gilt zunächst: kein heißes Wasser. Ansonsten gerinnt das Eiweiß und die Blutflecke bleiben im Laken. Weichen Sie das Laken in kaltem Wasser ein. Anschließend können Sie das Bettlaken wie gewohnt in der Waschmaschine reinigen.
Ist der Fleck sehr groß, kann vorab etwas Waschmittel direkt auf den Fleck aufgetragen werden. Umso schneller ein Blutfleck entfernt wird, desto besser lässt er sich auswaschen.

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Tipps & Tricks
Die Bettlaken zu reinigen, gehört zu den regelmäßigen Aufgaben, die in einem jeden Haushalt anfallen. Dabei gibt es einige Tricks, die Ihnen diese Aufgabe erleichtern werden.
Eingelaufene Bettlaken vergrößern
Sie haben die Bettlaken zu heiß gewaschen und sind drauf und dran, sie zu entsorgen? Dann versuchen Sie es doch einmal mit unserem Tipp für eingelaufene Bettwäsche:
Füllen Sie ein großes Gefäß (Badewanne, große Schüssel etc.) mit lauwarmen Wasser und geben Sie pro Liter Wasser einen Teelöffel Babyshampoo und/oder Conditioner hinzu. Vermischen Sie das Ganze und weichen Sie Ihr Bettlaken ungefähr 30 Minuten darin ein. Während dieser Zeit werden die Fasern gelockert.
Danach wird das Wasser vorsichtig ausgedrückt, aber nicht ausgewrungen. Legen Sie anschließend das Laken auf ein großes Handtuch und rollen Sie es auf, um überschüssiges Wasser aufzusaugen. Lösen Sie nun die Rolle und zupfen das Laken vorsichtig in die alte Form. Zum Abschluss legen Sie das Bettlaken auf ein trockenes Handtuch und fixieren Sie es mit Gegenständen, um zu verhindern, dass sich das Gewebe wieder zusammenzieht.
Sollten Sie mit dem Ergebnis nicht zufrieden sein, können Sie die Methode wiederholen, bis die gewünschte Größe erreicht ist. Mögliche Shampoo-Rückstände können dann in der Waschmaschine ausgewaschen werden.
Okö- oder Sparprogramm nutzen
Sollten Sie es nicht allzu eilig mit der Reinigung Ihrer Bettwäsche haben, dann können Sie der Umwelt zuliebe das Öko- oder Sparprogramm nutzen. Die Waschzeit wird zwar verlängert, jedoch sparen Sie Energie und Wasser.
Wenn Sie noch mehr für die Umwelt tun möchten, dann verzichten Sie auf Weichspüler. Bei Menschen mit sensibler Haut können auch Hautreizungen durch Weichspüler ausgelöst werden. Zudem können sie auch die Qualität von Textilien schädigen. Wenn Sie Handtücher und Bademantel waschen, sollten Sie auf Weichspüler verzichten, weil dieser sich in deren Fasern absetzt und sie dadurch weniger Wasser aufnehmen können. Als Alternative kann etwas Zitronensäure oder Essig beim Waschgang zugegeben werden.
Waschzeichen beachten
Es klingt selbstverständlich, jedoch zeigt sich oft in der Praxis, dass hier eine große Fehlerquelle liegt. Auf dem Waschzeichen sind Pflegehinweise als Symbol dargestellt, die konkrete Anweisungen für den Waschgang geben.
So lässt sich daraus erkennen, ob das Bettlaken trocknergeeignet ist, bis zu welchen Temperaturen es in der Maschine gewaschen werden kann und ob und wie es gebügelt werden darf.
Spannbettlaken zusammenlegen
Es gibt einen ganz einfachen Trick, wie sich Spannbettlaken nach dem Waschen zusammenlegen beziehungsweise falten lassen. Im folgenden Video sehen Sie eine kurze Anleitung.

Bettlaken & Bettwäsche zusammen waschen
Wenn das Bettlaken die gleiche Farbe und einen ähnlichen Stoff hat, dann kann es problemlos zusammen mit der restlichen Bettwäsche in die Waschmaschine gegeben werden. Bei unterschiedlichen Farben oder Stoffen ist jedoch Vorsicht geboten.
Handelt es sich um verschiedene Farben, können die helleren Töne verfärben. Auch unterschiedliche Stoffe sollten nicht vermengt werden, wenn sie ebenso unterschiedliche Eigenheiten haben. Das gilt beispielsweise für Baumwolle und Seide. Seide ist sehr viel empfindlicher als Baumwolle und sollte daher nicht mit ihr zusammengewaschen werden.
Im Ratgeber "Bettdecke waschen" finden Sie Tipps, wie Bettdecken in der Waschmaschine gereinigt werden können.
5 häufige Fehler
Es ist ärgerlich, wenn kostspielige Bettlaken und Bettwäsche beim Waschgang verfärbt oder zerstört werden. Diese fünf Fehler sollten Sie daher vermeiden.
1. Falsches Trocknen
Nicht jedes Bettlaken ist für den Trockner geeignet. Während Baumwolle, Leinen und Biber in der Regel trocknergeeignet sind, müssen Seide und Mikrofaser an der Luft getrocknet werden. Im Zweifelsfall finden Sie genauere Informationen auf dem Waschzeichen des Bettlakens.
Ein Quadrat mit einem Kreis darin zeigt an, dass Laken für den Trockner geeignet ist. Sollte das Symbol mit einem Kreuz durchgestrichen sein, darf das Laken nicht in den Trockner.
2. Zu heiß waschen
Bettwäsche wird sehr gern heiß gewaschen, um Verunreinigungen, Keime und Bakterien vollständig zu entfernen. Jedoch kann das zu Problemen führen, wenn die Temperatur höher ist als auf dem Etikett angegeben. Mögliche Folgen sind eingelaufene oder schiefe und verzogene Bettlaken.
3. Verfärbungen
Besonders bei empfindlichen Stoffen wie Seide oder Leinen sollte man darauf achten, die Laken separat zu waschen. Andernfalls können unschöne Verfärbungen entstehen, die im Nachhinein nur schwer zu entfernen sind.
4. Falsches Programm
Bei den meisten neueren Waschmaschinen ist ein Programm extra für Bettwäsche integriert. Dieses Programm ist in der Regel dafür ausgelegt, Stoffe bei 60 Grad zu waschen. Das trifft beispielsweise auf Baumwolle oder Mikrofaser zu.
Wenn Sie jedoch ein Bettlaken aus einem empfindlichen Stoff wie Seide waschen wollen, sollten Sie auf ein Programm für Feinwäsche zugreifen. Bei modernen Waschmaschinen findet man auch oft ein Programm speziell für Seide.
5. Falsches Waschmittel
Je nach Farbe und Stoff, gibt es verschiedene Waschmittel. Wir haben hier einen Überblick für Sie zusammengestellt:
- Weiße Bettwäsche: Vollwaschmittel – Durch die enthaltene Bleiche bleibt die Wäsche weiß und ergraut nicht
- Bunte oder gemusterte Bettwäsche: Buntwaschmittel (auch Colorwaschmittel genannt) – dadurch bleibt die Farbe satt und kräftig
- Dunkle Bettwäsche: Buntwaschmittel oder spezielle Waschmittel für schwarze Wäsche – hierbei bleibt das schwarz enthalten und bleicht nicht aus
- Empfindliche Materialien wie Satin, Seide oder Leinen: Feinwaschmittel – durch den niedrigeren pH-Wert werden die Fasern geschont
Kommentare
Gute Übersicht,
kann das meiste zwar schon, da besonders das Entfernen von naja "problematischen Stoffen" - mal wieder - Teil meines Berufes ist aber trotzdem sehr gut zusammengeführt.
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