Einsamkeit im Alter trotz Kindern - 10 Ideen zur Hilfe für Menschen ab 50+ & Senioren sowie Projekte im Überblick

Fast sechs Millionen über 65-Jährige in Deutschland leben allein. Was es mit der Einsamkeit im Alter auf sich hat, interessante Zahlen & Fakten, und was man selbst oder als Angehörige/-r dagegen tun kann, erläutern wir in diesem Beitrag.
- 1.Warum fühlen wir uns einsam?
- 2.Risiken & Folgen von Einsamkeit
- 3.Alterseinsamkeit – Zahlen & Daten
- 4.Was tun gegen Einsamkeit im Alter? – 10 Ideen
- 4.1Checkliste – Vereinsamung im Alter erkennen
- 4.2Was können Angehörige tun?
- 5.Projekte gegen Vereinsamung im Alter
- 6.Einsamkeit im Alter entgegenwirken & vorbeugen
Fast sechs Millionen über 65-Jährige in Deutschland leben allein. Die Zahl dieser Altersgruppe in Einpersonenhaushalten stieg innerhalb von 20 Jahren um 17 Prozent. Das ist rund jede/-r Dritte der über 65-Jährigen. In einer Zeit, die vor allem Armut und Krankheit im Alter stark betrachtet, wird die Einsamkeit im Alter oftmals außen vorgelassen. Alle wichtigen Fakten zum Thema Einsamkeit, sowie Ideen zur Hilfe und Projekte, stellen wir Ihnen in diesem Beitrag vor.
Warum fühlen wir uns einsam?
Oftmals gibt es nicht eine eindeutige Ursache, warum wir uns in jungen Jahren oder vor allem auch im Alter einsam fühlen. Fakt ist, dass mit zunehmendem Alter auch das Risiko steigt, zu vereinsamen. Dazu tragen soziale und gesundheitliche Faktoren bei – beispielsweise schwerwiegende Veränderungen im Leben, so der Tod des Lebenspartners, der Auszug der Kinder oder auch körperliche Beeinträchtigungen und eingeschränkte Mobilität.
Wer aufgrund einer Erkrankung oder anderer körperlicher Einschränkungen nicht mehr so mobil ist, verlässt auch nur selten das Haus und entzieht sich der sozialen Teilhabe. Zu betrachten ist dabei auch, dass bereits vorliegende Depressionen zu verringerten Kontaktmöglichkeiten beitragen und dadurch ebenfalls Einsamkeitsgefühle auslösen können. Andersherum können aber auch psychische Erkrankungen wie Depressionen die Folge von Einsamkeit sein.
Risiken & Folgen von Einsamkeit
Die Risiken, die Einsamkeit mit sich bringen kann, belegen viele Studien. Laut Studie einer Psychologie-Professorin an der Ruhr-Uni Bochum besitzt die ältere Bevölkerung die meisten Probleme mit Einsamkeit. Ab einem Alter von 86 Jahren klagt demnach jeder fünfte über die Einsamkeit.
Das Risiko, an Depressionen zu erkranken, wird durch die Einsamkeit ebenfalls massiv verstärkt. Bereits vorhandene Symptome und Probleme werden durch Depressionen schwerwiegender. Der oder die betroffene Best-Ager/-in oder Senior/-in zieht sich weiter zurück, isoliert sich und gelangt nicht selten in eine Abwärtsspirale.
Einsamkeit wird vor allem auch mit erhöhtem Brustkrebsrisiko und Herzgefäß-Problemen in Zusammenhang gebracht. Daher ist es auch so wichtig, dem Gefühl von Einsamkeit entgegenzuwirken und dagegen vorzugehen.

Alterseinsamkeit – Zahlen & Daten
Laut Silbernetz sind in Deutschland derzeit rund acht Millionen Menschen zwischen 60 und 99 Jahren von Einsamkeit oder Isolation betroffen. Rund ein Drittel der Befragten (Altersgruppe 40 bis 85) der Deutschen Alterssurvey (DEAS) von 2014 gaben an, „[...], dass Einsamkeitsgefühle teilweise zutreffend die eigene Gefühlslage beschreiben.“ Das sind in Deutschland etwa 15 Millionen Menschen.
Demografische Entwicklungen der letzten Jahrzehnte lassen darauf schließen, dass diese Zahl in Zukunft auch noch deutlich ansteigen wird. Die Menschen werden älter und damit nimmt auch das breite gesellschaftliche Problem von Einsamkeit und Isolation der Älteren weiterhin zu.
Aufgrund der älter werdenden Bevölkerung ist der Anstieg alleinlebender Menschen in Deutschland aber auch nicht überraschend. Alleine zu leben bedeutet aber nicht gleich Einsamkeit. Durchaus gibt es positive Entwicklungen. Demnach hat beispielsweise auch der Anteil an älteren Menschen, die eine freiwillige Tätigkeit ausüben, zugenommen.

Die Forsa-Umfrage im Rahmen des Projekts „Miteinander-Füreinander“ der Malteser betrachtet die Lebenssituation älterer Menschen über 75 Jahren. Wie groß ist das Problem der sozialen Isolation und Einsamkeit wirklich?
22 Prozent der befragten Älteren fühlen sich häufig oder zumindest hin und wieder einsam. Die über 84-Jährigen (31 %), Alleinlebenden (35 %) und Befragten mit größeren gesundheitlichen Problemen (41 %) fühlen sich dagegen sogar überdurchschnittlich häufig einsam. Vor allem aber die Corona-Zeit verstärkte das allgemeine Gefühl der Einsamkeit noch zusätzlich. 58 % bemerkten einen Anstieg der Einsamkeitsgefühle seit Beginn der Corona-Krise.


Die Hochrechnung der Studie „Entwicklung der Einsamkeit bei Menschen im Alter von 45 bis 84 Jahren im Zeitraum von 2008 bis 2017“ ergab, dass im Jahr 2017 mehr als 3,5 Millionen Menschen in der Gruppe der 40- bis 84-Jährigen von Einsamkeit betroffen waren. Außerdem wurde nachgewiesen, dass ältere Menschen, die unter chronischer Einsamkeit leiden, häufiger zum Arzt gehen, ohne jedoch auch häufiger in ein Krankenhaus eingewiesen zu werden.

Was tun gegen Einsamkeit im Alter? – 10 Ideen
Durch lange Einsamkeit ziehen sich Menschen immer mehr zurück und nehmen auch weniger an öffentlichen Angeboten teil. Daher sollten einsame Senioren sich vor allem Anschluss und Aufgaben suchen. Beschäftigung steigert auch für ältere Menschen das Selbstwertgefühl und wirkt sich positiv auf die Lebeneinstellung aus.
Nachfolgend listen wir Ihnen weitere 10 Ideen auf, die der Alterseinsamkeit entgegenwirken oder diese vorbeugen.

1. Seniorenbetreuung engagieren
Seniorinnen und Senioren stehen im Alter vor immer größeren Herausforderungen – nicht nur Seh- und Hörkraft lassen nach, auch alltägliche Tätigkeiten erfordern immer mehr Anstrengung und auch Gedächtnisschwächen machen sich bemerkbar. Eine Senioren- beziehungsweise Altenbetreuung ermöglicht dann ein selbstbestimmtes und würdevolles Leben, ohne die älteren Menschen in ihrer Selbstwirksamkeit einzuschränken.
Auch gegen Einsamkeit im Alter und Depressionen hilft die Seniorenbetreuung. Dies ist vor allem dadurch gegeben, dass eine liebevolle Person 24 Stunden die gleichen vier Wände bewohnt und nicht nur bei alltäglichen Aufgaben unterstützt, sondern ebenfalls dazu in der Lage ist, zuzuhören, Sorgen und Ängste zu teilen und gemeinsame Aktivitäten zu arrangieren.
Der SeniorenService Goldener Herbst ist ein von DEKRA erfolgreich geprüftes und zertifiziertes Unternehmen, welches eine 24-Stunden-Betreuung in häuslicher Gemeinschaft und in enger Verbindung mit der ambulanten Pflege anbietet. Dies ist eine perfekte Lösung für Menschen, die trotz eingeschränkter Alltagskompetenzen ihre Zeit im eigenen Zuhause verbringen möchten. Die Seniorenbetreuung umfasst folgende Leistungen:
- Grundpflege
- Hauswirtschaftliche Versorgung
- Individuelle Betreuungsleistungen, wie z. B. das Unternehmen von Spaziergängen oder die Begleitung von Arztbesuchen.
- Im Bedarfsfall – aktivierende Pflegeleistungen für den Erhalt oder die Verbesserung der bestehenden Fähigkeiten und Fertigkeiten (Mobilisierung, Hilfe zur Selbsthilfe oder Anleitung zur körperlichen Aktivität).

Die Seniorenbetreuung aus Köln nimmt dabei direkten Kontakt zu den Pflegekräften auf und zeichnet sich vor allem durch folgende Besonderheiten aus:
- Guter Ruf und lange Erfahrung in der Branche sowie gutes Pflegekonzept
- Alles aus einer Hand, ohne Fremdagenturen und Zwischenvermittler
- Agentur, die zufriedene, selbstständige und gewerbetreibende Seniorenbetreuer/-innen und vermittelt.

2. Werden Sie Redakteur für Basenio!
Vielleicht möchten Sie in Erwägung ziehen, als ehrenamtlicher Redakteur für uns zu arbeiten. Dabei sind Ihnen keine Grenzen bei der Themenwahl gesetzt. Wir profitieren von Ihrer Lebenserfahrung, Ihrem Interesse für bestimmte Themengebiete und tragen dies auch gern an unsere Leser weiter. Sie dürfen sich mit verschiedenen Themen stärker auseinandersetzen und vielleicht sogar eine Leidenschaft für das Verfassen von Ratgeberbeiträgen entwickeln.
Weitere Informationen zu dieser ehrenamtlichen Tätigkeit und dem genauen Ablauf erhalten Sie von uns persönlich. Schreiben Sie uns dazu einfach eine E-Mail an: info@basenio.de oder nehmen Sie telefonisch Kontakt zu uns auf: 0361 77519515. Wir freuen uns über motivierte Verstärkung unseres Redaktions-Teams.
3. Zeit mit Familie & Freunden
Der wohl einfachste und hilfreichste Tipp ist vermutlich, Zeit mit Familie und Freunden zu verbringen. Ob das Familienessen am Sonntag, ein wöchentliches Kaffeetreffen mit Freunden oder andere gemeinsame Aktivitäten, die sich bestenfalls wöchentlich wiederholen und so der Einsamkeit im Alter entgegenwirken.
Falls regelmäßige Treffen mit der Familie oder Freunden nicht immer möglich sind, bietet sich ein Senioren-Tablet an, um die eigenen Kinder und Enkelkinder dennoch über soziale Medien erreichen zu können. Per „Videotreffen“ kann sich auf einen Kaffeeklatsch getroffen werden, gemeinsame Abendessen lassen sich organisieren und der Kontakt zu den Lieben kann somit perfekt auch über digitale Kommunikation gehalten werden.
4. Seniorentreffs besuchen
Sollte Ihr Freundeskreis begrenzt sein und Ihre Familie befindet sich nicht in unmittelbarer Nähe, können Seniorentreffs ebenfalls eine gute Möglichkeit sein, um sozialen Anschluss zu finden. Beinahe an jedem Ort finden Seniorentreffs statt – Kirchen, Seniorenheime oder andere caritative Einrichtungen sind dafür die richtige Anlaufstelle. Somit können Sie auch ideal auf andere Menschen treffen und sich bei Spielenachmittagen, Kaffeeklatsch oder Ausflügen mit Gleichgesinnten in Ihrem Alter austauschen.
Neue Kontakte knüpfen ist ein guter Rat, um sich wieder zugehörig zu fühlen. Die an den Treffen teilnehmenden Seniorinnen und Senioren sind oftmals auch aus der Umgebung und können somit auch außerhalb der Seniorentreffs zu wichtigen Bezugspersonen werden.

5. Haustier anschaffen
Haustiere üben einen positiven Einfluss auf das Wohlbefinden der Menschen aus. Vor allem ältere Menschen können davon profitieren. Das Haustier leistet Gesellschaft und spendet Trost in einsamen Zeiten. Ein eigenes Haustier vermittelt das Gefühl, gebraucht zu werden. Als Alternative zum eigenen Haustier kann aber auch eine Patenschaft für ein Tier im Tierheim übernommen werden.
Ein Haustier ist möglicherweise für viele ältere Menschen genau das Richtige, die sich einen ständigen Begleiter wünschen. Vor allem Hunde sind bei Senioren sehr beliebt, da sie treue Begleiter sind und außerdem viel Aufmerksamkeit, Zuneigung und Pflege benötigen. Das regelmäßige Ausführen des Hundes kommt letztendlich auch Ihrer Gesundheit zu Gute. Oft wird das Tier oft auch als Teil der Familie angesehen.
6. Ehrenamt ausüben
Um die Zeit mit etwas Sinnvollem zu füllen, kann durchaus auch ein Ehrenamt ausgeübt werden. Ob als Leih-Oma oder Leih-Opa, Hausaufgabenhilfe, Stadtführer, Küchenhelfer oder in gemeinnützigen Vereinen – bei der Vielzahl an Möglichkeiten ist mit Sicherheit auch eine passende Aufgabe für Sie dabei. Beispielsweise besteht die Möglichkeit, je nach Fähigkeiten und Interessen, in der Flüchtlingshilfe oder in einem Seniorenheim auszuhelfen.
Auch in den unterschiedlichsten Feldern des Sozialbereichs, z. B. im kulturellen Bereich oder im Bereich des Umweltschutzes, ist ein Ehrenamt als Senior/-in möglich. Neue Kontakte und der soziale Einsatz können ausgeglichener, glücklicher und gesünder machen. Dazu kommt der Austausch mit anderen Generationen, was die geistige Leistungsfähigkeit stimuliert. Anbieter für ehrenamtliche Tätigkeiten sind unter anderem:
- Aktion Mensch
- Freiwillick Grün
- Stiftung Gute Tat
- Vostel
- Wegweiser Bürgergesellschaft
- Betterplace.org
7. Hobby aufnehmen
Schneller und leichter Anschluss als in einem Verein findet man sonst nirgendwo. Ob Musikverein, Karnevalsverein oder Sportverein – gemeinsame Interessen verbinden. Senioren können also nicht nur etwas für ihr Sozialleben tun, sondern gehen gleichzeitig auch noch einer Tätigkeit nach, die ihnen Freude bereitet. Auch die sportliche Betätigung ist denkbar.
Zum Beispiel kann man einem Sportverein, Fitnessstudio oder auch speziellen Fitnesskursen für Senioren beitreten. Genauso kann aber auch ein eigener Garten die perfekte Freizeitbeschäftigung sein. Wenn Sie sportlich aktiv sind, tun Sie ganz nebenbei auch sehr viel für Ihre Gesundheit. Vor allem treffen Sie bei der Ausübung eines Hobbies auf Gleichgesinnte und aktivieren Ihr Sozialleben durch den gemeinsamen Austausch ganz nebenbei.

8. Seniorenstudium beginnen
Probieren geht über Studieren! Man ist doch bekanntlich nie zu alt, um etwas Neues zu lernen. Wer immer schon einmal studieren oder sich in einem bestimmten Bereich weiterbilden wollte, sollte die Chance im hohen Alter nutzen. Denn jetzt hat man die Zeit dazu. Egal ob mit einem Gasthörer Studium oder als Senioren Student – für jeden ist mit Sicherheit eine passende Möglichkeit dabei.
Bei einem Senioren Studium handelt es sich um eine speziell für ältere Menschen konzipierte Variante eines Hochschulstudiums. Dabei haben Sie die Möglichkeit, an Prüfungen teilzunehmen und ein wissenschaftliches Zertifikat zu erhalten. Anders als bei einem regulären Studium nehmen Sie bei einem Gasthörer Studium an keinen Prüfungen teil. Somit entsteht auch kein Erfolgsdruck.
9. Reisen unternehmen
Im Seniorenalter sollte definitiv noch nicht die Reiselust vergangen sein. Denn mit Seniorenreisen lässt sich immer noch etwas von der Welt sehen. Nach einem zeitintensiven Berufsleben oder familiären Verpflichtungen besteht im Ruhestand endlich wieder die Möglichkeit, ausgiebig zu reisen. Wer alleine ist und das Reiseabenteuer gemeinsam mit anderen Menschen antreten möchte, kann sich auch speziell für Senioren konzipierten Gruppenreisen problemlos anschließen.
Dabei sind viele gleichgesinnte Seniorinnen und Senioren sind anzutreffen, die ebenfalls alleine sind. Beliebte Reiseziele sind neben Deutschland auch Spanien oder angrenzende Länder wie Österreich. Doch auch exotischere Länder, wie Marokko, Ägypten oder die dominikanische Republik sind vor allem im Frühling bestens geeignet.
10. Wohnsituation ändern
Für viele ältere Menschen sind vor allem die Treppenstufen zur eigenen Wohnung ein Problem. Anstatt sich damit zu quälen, viele Stockwerke hinauf- oder runterzugehen, bleiben die meisten Älteren lieber in der Wohnung. Damit diese Wohnsituation nicht zur Vereinsamung führt, sollte über Veränderung nachgedacht werden.
Welche Wohnform dabei am besten passt, hängt von vielen Faktoren ab. Entscheidend dabei ist, wie fit der Senior oder die Seniorin körperlich und geistig noch ist, wie hoch sein/ ihr Maß an Selbständigkeit ist und wie viel Raum er/ sie für sich benötigt. Denkbar sind die Wohnformen betreutes Wohnen, Senioren WG oder Pflegeheim. Wenn Sie mit anderen Menschen zusammenwohnen, sinkt auch die Einsamkeit. Der Vorteil daran ist außerdem, dass Sie immer einen Ansprechpartner oder eine Ansprechpartnerin haben, die Ihnen im Haushalt hilft oder einfach zuhört.
Der Altersforscher Sven Voelpel von der Jacobs University Bremen betont, dass soziale Interaktion der wichtigste Parameter zum Jungbleiben sei. Während in anderen Ländern die Menschen besonders alt werden, fehlen in Deutschland die sozialen Kontakte – vor allem auch zwischen den Generationen. Ratsam ist seines Erachtens nach die sogenannte „3-F-Regel“: Einmal am Tag mit Familie, Freunden oder mit einem Fremden in Kontakt treten.
Checkliste – Vereinsamung im Alter erkennen
Als Angehörige oder Angehöriger ist eine möglichst frühe Erkennung der seelischen Leiden von einsamen Senioren besonders hilfreich, um frühestmöglich dagegen vorzugehen. Bei folgenden Warnsignalen sollten Sie auf Alterseinsamkeit aufmerksam werden:
Die Person…
- Ist ungewöhnlich still und erzählt bei Anrufen oder Besuchen kaum noch etwas
- Verbringt die meiste Zeit mit Fernsehen
- Geht keinen Hobbys mehr nach, obwohl sie körperlich noch dazu in der Lage wäre
- Hat kaum frische Lebensmittel im Kühlschrank und geht scheinbar nicht mehr regelmäßig einkaufen
- Kümmert sich nicht mehr um Körperpflege und ein gepflegtes Aussehen
Wichtig dabei ist, zwischen Alleinsein und Einsamkeit im Alter unterscheiden zu können. Denn nicht jeder oder jede, der/ die im Alter alleine ist, muss auch gleichzeitig einsam sein. Viele sind gern mit sich allein. Dennoch gilt: Erkundigen Sie sich lieber einmal zu viel nach dem Befinden Ihres/ Ihrer Angehörigen.
Was können Angehörige tun?
Als Angehöriger/ Angehörige gibt es viele Möglichkeiten, ältere Familienmitglieder und Bekannte in das eigene Leben einzubinden, um ihnen wieder mehr Freude am Leben zu schenken:
- Verschaffen Sie der Person Zugang zu sozialen Netzwerken
- Vereinbaren Sie feste, möglichst häufige Telefontermine
- Richten Sie Geräte ein, mit deren Hilfe Ihre Angehörigen auch über Videochat kommunizieren können. Das Gesicht der anderen Person zu sehen, kann enorm gegen Einsamkeit im Alter helfen.
- Kontaktieren Sie einen Besuchsdienst für Ihre Angehörigen, oder eine bereits oben erwähnte 24-Stunden-Betreuung. Vielen fällt es schwer, nach Hilfe zu fragen.
Außerdem können Angehörige herausfinden, welche Angebote geeignet sind. Dabei helfen auch Anknüpfungen an frühere Hobbys und Interessen der Senioren. Wenn der/die Senior/-in das Angebot zwar interessant findet, aber alleine nicht hingehen möchte, könnte man ihn oder sie beim ersten Mal auch begleiten.
Projekte gegen Vereinsamung im Alter
Vor allem in Folge der Corona-Pandemie und der damit verbundenen Kontaktbeschränkungen können im Alter zu Einsamkeit führen. Ältere Menschen sind davon besonders betroffen. Angebote und Projekte, die vom Bund unterstützt werden, können die Teilhabe stärken und die Einsamkeit verringern. Das Bundesseniorenministerium fördert verschiedene Angebote, die helfen, Einsamkeit vorzubeugen und zu bekämpfen. Dazu zählen beispielsweise:
- Mehrgenerationenhäuser
- Digitale Engel
- Hilfetelefone
- Silbernetz.org
- Bundesmodellprogramm „Stärkung der Teilhabe Älterer“
- „Miteinander – Füreinander: Kontakt und Gemeinschaft im Alter“
Vor allem Mehrgenerationenhäuser sind Begegnungsorte, an denen mehrere Generationen aktiv zusammenleben und sich bereichern können. Raum für gemeinsame Aktivitäten und ein nachbarschaftliches Füreinander wird in der Kommune geschaffen.
Unabhängig von Alter oder Herkunft stehen die Mehrgenerationenhäuser allen Menschen offen. Jüngere helfen Älteren und umgekehrt. Somit ist die Wohnsituation im Mehrgenerationenhaus ein Geben und Nehmen. Finden Sie ein Mehrgenerationenhaus in Ihrer Nähe.
Einsamkeit im Alter entgegenwirken & vorbeugen
Wie kann der Einsamkeit im Alter entgegengewirkt und vorgebeugt werden? Vor allem negative Gedanken und Einstellungen können Gründe für die zunehmende Isolierung und Einsamkeit im Alter sein. Aktiv dagegen zu arbeiten, kann bereits ein erster Lösungsansatz sein. Positive Einstellungen können dabei helfen, Sie zu motivieren und Ihr Selbstvertrauen zu stärken.
Finden Sie eine positive Einstellung, die sich für Sie gut anfühlt und die Sie sich immer wieder vor Augen führen können, wie beispielsweise: „Ich bin liebenswert und werde den Tag mit vielen tollen Menschen verbringen.“ Oder „Ich konnte bereits früher soziale Kontakte knüpfen und kann dies auch wieder tun.“ Auch das frühzeitige Suchen von Hobbys oder ein gepflegter Kontakt zu Freunden und Nachbarn können ein erster Schritt sein, um der Alterseinsamkeit vorzubeugen.
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