St. Anton Skigebiet: Touristentipps und die Kosten für einen Skipass im Überblick

Tipps für Touristen im Skigebiet in der Region St. Anton am Arlberg. Informationen zu den Kosten für den Skipass und günstige Unterkünfte vor Ort.
Florian und ich (Axel) haben unseren Jahresauftakt für 2015 traditionell mit einem Skiurlaub begonnen und natürlich speziell auf die Gegebenheiten und Umstände für Senioren in St. Anton geachtet. Unser mittlerweile sechster Skiurlaub hat uns wieder ein Stückchen schlauer gemacht. Welche Erkenntnisse wir gesammelt haben und worauf man als Senior bereits bei der Auswahl und Recherche der Urlaubsregion St. Anton am Arlberg achten sollte, erfahren Sie in diesem Bericht.
St. Anton wird auch umgangssprachlich liebevoll „Stäntn“ genannt. Dieser Begriff kommt von den zahlreich vertretenen und auch jungen Engländern in dem durchaus attraktiven Örtchen. Attraktiv und Nobel mutet auch der Name „St. Anton“ an und lässt ein wenig Schickeria vermuten, St. Anton selbst bezeichnet sich sogar als Welt-Dorf.
Lange Rede kurzer Sinn, wir recherchierten vorab nicht übertrieben und stürzten uns wohlwollend in ein neues unbekanntes Abenteuer! Doch zunächst ein paar Worte zur Lage und Anreise nach St. Anton.
Anreise St. Anton am Arlberg

Die meisten Besucher Österreichs aus Deutschland wählen den Weg mit dem eigenen Fahrzeug oder bilden eine Fahrgemeinschaft. So ist die Anreise aus Deutschland recht überschaubar, soweit man nicht aus der nördlichen Hälfte der Republik stammt. Von München ausgehend benötigt man gerade einmal zarte 2 Std. 37 Minuten. Wir haben auf der Hinfahrt von Erfurt mit unserem T5 Bus ca. 6 Std. 30 Min. gebraucht, Rückfahrt ging sogar sehr flott mit nur 5 Std. Fahrt. St. Anton am Arlberg liegt recht östlich in Tirol, nahe dem Vierländereck Österreich, Schweiz, Liechtenstein und Italien.
Wer noch nicht im sechst kleinsten Staat der Welt Liechtenstein war oder wem ein Trip nach Italien Meran und Bozen reizt, hat von St. Anton einen strategisch gut gelegenen Ausgangspunkt und erreicht innerhalb von 1 – 2 Stunden die genannten Ausflugsziele.
St. Anton am Arlberg und die Region, wozu außerdem die Orte St. Christoph, St. Jakob, Pettneu sowie Schnann, Flirsch und Strengen gehören, befindet sich auf ca. 1300 m Höhe und bieten eine gute Basis für Schneesicherheit im Winter.

Das Skigebiet der Region St. Anton erstreckt sich über die Orte St. Anton, St. Christoph, Stuben, sowie Lech, Zürs, Warth und Schrocken. Mehr Einblicke bekommen Sie auf der Seite der Tourismusverband für St. Anton am Arlberg.
Unterkunft & Preise
St. Anton gehört sicherlich zu den etwas ambitionierteren und gehoberen Skigebieten in Österreich wenn es allein um die Preise geht. Dennoch soll dies nicht abschrecken, denn wer ein wenig sucht wird fündig sei es bei der Unterkunftsuche, Freizeitangeboten oder bei der Wahl eines Restaurants. Zu empfehlen ist meistens die Touristeninformation der Region, wie auch in unserem Fall.
Da wir Fans von Frühstückunterkünften und Hotel Garni sind, hatten wir uns etwas abseits vom Haupskigebiet im kleinen süßen Örtchen Flirsch eine sehr gepflegte Unterkunft für 30,00 Euro die Nacht pro Person, inkl. eines typisch österreichischen Frühstücks herausgesucht. Günstiger geht nicht! Die Pension der Familie Ladner , Haus Alpenflora, bot uns einen guten Standard der vom Frühstückszimmer, Familien - und Seniorenfreundlichkeit, öffentlichen Internet, PKW Parkplatz sogar mit großer Garage, Skiabstellraum, Satelliten-TV und Haustierfreundlichkeit reichte.
Besonders zu empfehlen für Senioren und Best Ager sind die kurzen Wege zur Haltestelle des kostenfreien Skibus, sowie kleinem Supermarkt und der Bank. Des Weiteren müssen Senioren nicht jedesmal die komplette Skiausrüstung mitschleppen, denn das kostenlose Ski-Depot (wenn man einen Skipass erwirbt) bietet genug Platz und Sicherheit für das Einlagern und Trocknen der eigenen Skiausrüstung inkl. Skischuhen!

Skipass-Kosten für Senioren
Natürlich haben wir wieder Ausschau nach Rabatten für Senioren gehalten und siehe da, auch in St. Anton gibt es für Ältere den Seniorentarif (ab Geb. Datum 1950 oder früher) einen Nachlass von ca. 9% - 10% für den Skipass, ja sogar bis zu über 50% Nachlass wenn man 1940 oder früher geboren ist. Das kann sich sehen lassen und ist ein wirklich faires Angebot! Generell ist es ratsam die Konditionen an der Kassa zu hinterfragen oder sich vorher über Preise im Internet zu informieren. Oftmals ist vor Ort nochmal was für Senioren drin!
Betrachtet man die Pistenpläne hat man erstmal eine schöne, große Auswahl an Pisten und Strecken der Farben Blau, Rot und Schwarz. Die Höhenmeter reichen von 1300m bis 2811m, ideal, denkt man sich wenn es um die Ausrichtung Familen- und Seniorenfreundlicher Ski Pisten geht. Leider ist dem nicht immer so, deswegen geben wir eine kurze Empfehlung für Senioren, welche der Pisten ideale Breite und Schneesicherheit bieten.

Die Nummern in den Kästchen sind die Pistennummern, welche wir speziell für Anfänger oder ältere Skiteilnehmer empfehlen! Noch mehr zu empfehlen ist das Skigebiet in Lech. Hier bieten die Strecken einfach mehr Breite und bei unserem Aufenthalt vom 13.01. – 19.01.2015 eine überschaubare Menge an Skifahrern. Siehe Kartenausschnitt vom Skigebiet Ost:

Etwas unkomfortabel jedoch ist das zusammenhängende Befahren mit den Ski Brettern zwischen beiden Skigebieten St. Anton und Lech. Die beiden Gebiete hängen zwar zusammen, stellen aber für Senioren und selbst für uns als Ski Fahrer mit gutem „Standard Können“, eine nahezu unzumutbare Überquerung dar, da man diese nur über sogenannte „Skirouten“ (gestrichelte rote Linien) passieren kann.
Diese „Skirouten“ sind nicht präparierte Pisten und somit ein riskantes und schwieriges Unterfangen, da die Routen durch recht unwegsames abschüssiges Gelände führen und zudem die nicht zu unterschätzende Lawinengefahr lauert!
Um nach Lech zu kommen, muss man direkt nach Lech anreisen oder mit dem regionalen Bus fahren, welcher dann bezahlt werden muss. Alternativ bucht man einfach eine Unterkunft in Lech und ist von Anfang an näher am besseren Skigebiet. Positiv zu erwähnen sind die kostenlosen Parkmöglichkeiten, wenn man einen Skipass besitzt!
Hier noch ein paar tolle Eindrücke von unseren sonnigen Tagen auf der Piste und ein Video welches St. Anton von seiner sehr sportlichen Seite zeigt.


Gastronomie im Skigebiet
Typisch Österreichische Küche, was will man da noch sagen außer "lecker". Deftige Tiroler Suppen mit den traditionellen Frittaten, Backerbsen, Speck- oder Leberknödeln. Germknödel, Frankfurter Würstl und Co dürfen nicht fehlen. Diese Speisen kann man sich noch leisten auch wenn hier die Suppen etwa um 5 Euro – 8 Euro kosten (1 – 3 Euro mehr als in anderen Skigebieten).
Wer mag kann fast überall den extra speziellen Salat mit Putenstreifen, Wachteleiern oder anderen Raffinessen ordern. Dann liegt man preislich gern mal bei 15 – 20 Euro. Das ist ein kleines Beispiel wie in St. Anton gelebt werden kann. Wenn Seniorin oder Senior es sich leisten können, bestehen keine Einschränkungen sich dem gehobeneren Niveau zu fügen!
Betrachtet man die Sanitären Einrichtungen in den Gastronomischen Einheiten, konnten wir überwiegend keine Barrierefreien Zugänge entdecken. Ein klarer Minuspunkt für Ältere Menschen oder Familien mit kleinen Kindern.

Geschichte, Kultur, Shopping und Freizeit
St. Anton am Arlberg ist die Wiege des Alpinen Skilaufs und revolutionierte 1937 den Skisport als die Galzigbahn die erste, ausschließlich für den Winterbetrieb konstruierte und konzipierte Seilbahn der Welt, und in Zürs der erste Schlepplift für den Alpinen Wintersport in Betrieb genommen wurden.
Man muss schon ehrlich gestehen, dass St. Anton am Arlberg sich nicht verstecken braucht und eine kleine Perle der Romantik ist. Wer noch nicht dort war sollte zumindest einen Nachmittag mit anschließendem Abendspaziergang planen! Es warten u.a. tolle Geschäfte, eine vielseitige Gastronomie, niedlich angelegte kleine Parks und eine echt wunderschöne Flaniermeile mit süßen Gässchen und den traditionellen Kapellen.

Sichtlich positiv überrascht waren wir von der Therme inkl. Schwimmbad, Sauna, Fitnessstudio, Massageangebot und Solarium! Denn nach so viel Kälte ist es eine Wohltat die Glieder im warmen Nass zu entspannen! Man kann sogar einen Tennisplatz ergattern und direkt vor der Arlberg-Therme auf einem kleinen Platz Eislaufen oder 3-mal die Woche zum Eisstockschießen. Fairerweise gibt es auch hier Seniorenrabatte, deren Höhe auch um die 8% - 10% liegen.
Hier gilt ebenfalls wieder unbedingt vorher fragen! Zudem war das gesamte Areal nahezu Barrierefrei und super zugänglich gestaltet. Preislich noch gerade so akzeptabel, für eine Tageskarte von 10- 22 Uhr zahlt man 18 Euro für Schwimmbad und Sauna. Ausreichend dafür die Haut ordentlich schrumpelig zu machen. Wir empfehlen vor einem Besuch in der Therme unbedingt die Touristeninfo im Ort aufzusuchen. In unserem Fall hätten wir einen Gutschein für einen freien Saunabesuch bekommen und daher 5 Euro gespart.
Vor- und Nachteile für Senioren im Überblick

Fazit
Zusammenfassend können wir feststellen, dass St. Anton am Arlberg auf jeden Fall einen Ausflug wert ist. Abhängig vom eigenen Geldbeutel empfiehlt sich, aufgrund des besseren Skigebiets, eine Unterkunft direkt in Lech zu nehmen. Senioren haben dort einfach weniger Stress und breitere Pisten mit mehr Sicherheit.
Das Flair und die gemütliche Welt-Dorf-Atmosphäre haben uns in St. Anton sehr gut gefallen. Abschließend können wir besten Wissens und Gewissens behaupten, dass St. Anton zwar nur stellenweise Seniorengerecht ist, wenn es rein um das Skifahren geht, aber dennoch zahlreiche andere Möglichkeiten bietet um einen schönen Urlaub zu verbringen. Geht es um das perfekte Senioren-Ski-Gebiet können Sie uns gern Ihre Erfahrungen schildern oder Ihre Meinungen schreiben.
Kommentare
Schönes Bild mit basenio im Schnee :)
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