Portrait mit goldenem Schnitt fotografieren | Tipps & Rechner

Portrait fotografieren mit goldenem Schnitt: Tipps & Tricks sowie eine Methode, um den goldenen Schnitt zu berechnen

Portrait mit goldenem Schnitt fotografieren | Tipps & Rechner
Pixabay

Wie gelingt das perfekte Portraitbild? Hier finden Sie Tipps zum goldenen Schnitt und eine Methode, wie er sich ganz einfach berechnen lässt. So gelingt das perfekte Portraitfoto.

| Sina Jurkowlaniec

Worauf kommt es bei einem perfekten Portraitbild an? Oft wird in diesem Zusammenhang von dem "goldenen Schnitt" gesprochen. Doch was verbirgt sich dahinter und wie lässt sich damit ein ideales Portraitfoto "knipsen"?

Basenio.de, das Onlineportal für die Generation 50 plus, hat sich bei den Experten von fotografieren-lernen.net Tipps geholt, wie das perfekte Portraitbild mit dem "goldenen Schnitt" gelingt.

Wer ist fotografieren-lernen.net?

Bei fotografieren-lernen.net werden Fotokurse in ganz Deutschland angeboten. Die Kurse werden von ausgebildeten Fotografen veranstaltet. Alle angebotenen Fotokurse können in Form von Gutscheinen erworben werden, wodurch sie sich auch ideal als Geschenk eignen.

 

"Mit ein bisschen Geduld kann jeder einperfektes Portrait schießen und das Fotoshooting dabei zum Spaß für die ganze Familie werden lassen", erklärt ein Sprecher von fotografieren-lernen.net. "Wichtig ist, das Ganze nicht zu verkrampft zu betrachten. Zum Fotografieren gehört immer auch Intuition dazu. Beißt man sich zu sehr an Regeln fest, geht oft die Emotion im Bild verloren", fügt er an.

Allerdings sollten ein paar grundlegende Techniken beachtet werden, damit das Portraitfoto gelingt.

Goldener Schnitt beim Portrait

Wichtig für ein harmonisches Fotoergebnis ist die Wahl des richtigen Bildausschnitts. Motive, die zu mittig fokussiert werden, können schnell langweilig werden oder monoton wirken. Die Schönheit liegt in dem gekonnten Umgang mit Asymmetrien.

Zurückzuführen ist unser Schönheitsempfinden auf den feinen Grad zwischen Symmetrie und Asymmetrie: Betrachtet man das menschliche Gesicht, so scheinen sich die Gesichtshälften auf den ersten Blick zu gleichen. Bei genauem Hinsehen wird jedoch klar, sie sind nicht identisch. Perfekte Symmetrie würde langweilig wirken, charakterlos.

Ist die Anordnung der Proportionen jedoch zu verschieden, wirkt das Gesicht entstellt. Um das zu verhindern, gibt es den Goldenen Schnitt. Hierbei handelt es sich um ein Raster, welches in Kunst, Fotografie und Architektur eingesetzt wird.

Youtube Video Goldener Schnitt – Das Prinzip in 5 Minuten / mit A. Beutel

Goldener Schnitt – Das Prinzip in 5 Minuten / mit A. Beutel

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Betrachtet man den Goldenen Schnitt in seiner Theorie, so kann man von einer mathematischen Verhältnislehre sprechen. Das zu betrachtende Ganze wird in einem großen und einem kleinen Teil gespalten, wobei sich der kleine Teil genauso zum großen verhält, wie der große zum Ganzen.

Für die Betrachtung bleibt das Verhältnis symmetrisch, da die Verteilung der Proportionen gleich ist. Zur selben Zeit liegt jedoch eine Asymmetrie in den Grundverhältnissen vor. Wer sich genau über die mathematische Herleitung informieren möchte findet alle Details hier.

Doch so viel Abstraktion ist für ein gelungenes Portraitfoto nicht nötig. Beim Goldenen Schnitt in der Fotografie geht es mehr um ein intuitives, gedankliches Auflegen des Rasters auf das Motiv. Hierfür muss sich dieses zunächst vor Augen gehalten werden. Dabei wird das gewünschte Bild in vier Teile unterteilt:

Goldener Schnitt, Raster, Fotogtafie
Raster des Goldenen Schnitts (Quelle: Sina Jurkowlaniec)

 

Auch hier lässt sich die Wahl der Ausschnitte mathematisch herleiten. Hierbei geht es um die Verhältnisse der Teilstrecken zueinander. Um sich das Raster besser einzuprägen, ist es sinnvoll, sich mit dieser Formel kurz auseinanderzusetzen.

Für die weitere Fotografie reicht es dann, die Linien intuitiv über das Bild legen zu können. Für die ideale Wirkung wird der Mittelpunkt des Motivs bei der Wahl des Bildausschnittes nun auf den Kreuzpunkt der zwei Linien positioniert. Bei Bildern im Freien bietet es sich an, den Horizont auf die Teilungslinie (horizontale Strecke A-B) zu legen.

Goldener Schnitt, Raster, Fotogtafie
Goldener Schnitt | Raster | Fotografie (Quelle: Sina Jurkowlaniec)
Goldener Schnitt, Raster, Fotogtafie
Goldener Schnitt | Raster | Fotografie | Portrait (Quelle: Sina Jurkowlaniec)
Goldener Schnitt, Raster, Fotogtafie
Goldener Schnitt | Raster | Fotografie | Portrait (Quelle: Sina Jurkowlaniec)

Drittelregel bei Portraitfoto

Eine ähnliche Möglichkeit zur Ermittlung der besten Positionierung ist die Drittelregel. Das Prinzip entspricht dem des Goldenen Schnitts. Diesmal ergibt sich das Raster jedoch aus neun Abschnitten. Der zu fotografierende Ausschnitt wird mit jeweils drei gleichmäßigen horizontalen und vertikalen Linien unterteilt. 

Drittelregel, Raster, Fotografie
Drittelregel | Raster | Fotografie (Quelle: Sina Jurkowlaniec)


Um dieses Raster nun effektiv einzusetzen, wird der Inhalt der fotografischen Szenerie auf 1/3 und 2/3 aufgeteilt. Hier sollten die prägnantesten Detailpunkte des Motives an eine der Linien- Schnittpunkte positioniert werden.

Für das Portraitbild bedeutet dies auch, dass die Elemente, die für die Wirkung relevant sind, in den äußeren Dritteln Platz finden. Dies sorgt im Vergleich zur mittigen Fokussierung für Spannung bei der Bildbetrachtung. 

Drittelregel, Raster, Fotografie
Drittelregel | Fotografie | Raster (Quelle: Sina Jurkowlaniec)
Drittelregel, Raster, Fotografie
Drittelregel | Fotografie | Raster (Quelle: Sina Jurkowlaniec)
Drittelregel, Raster, Fotografie
Drittelregel | Fotografie | Raster | Portrait (Quelle: Sina Jurkowlaniec)

 

Entscheidet man sich für eine Portraitaufnahme im Hochkant-Format, so sollten Sie darauf achten, dass Nase oder Augen in etwa auf der Mittellinie der oberen 2/3 positioniert werden.

 

Drittelregel, Raster, Fotografie
Drittelregel | Fotografie | Raster | Portrait (Quelle: Sina Jurkowlaniec)

Tipps & Tricks für Portraitfotografie

Egal, welches Raster man anzuwenden gedenkt, es ist stets wichtig, flexibel und spontan zu bleiben. Die Orientierung an den Linien sind Hilfsmittel, die nicht exakt bemessen und beibehalten werden müssen. So verhält es sich ebenfalls mit der Wahl des Motives. Fällt die Wahl auf die klassische Portraitfotografie, die sich auf das Gesicht fixiert, dann muss auch dieses nicht immer Haaransatz bis Schultern erfassen.

Die Stirn gehört beispielsweise nicht zu den ausdruckstärksten Teilen des menschlichen Körpers, weshalb man ruhig Mut haben kann, die Stirn über den Bildrand hinausgehen zu lassen. Auch wenn auf dem Foto ein Teil der seitlichen Haare nicht zu sehen ist, tut dies der Schönheit des Bildes keinen Abbruch, kann dadurch jedoch aufregender und individueller wirken.

Drittelregel, Raster, Fotografie
Drittregel | Raster | Portrait | Fotografie (Quelle: Sina Jurkowlaniec)

Zusammenfassung der Rastertechniken

  • Auf mittige Fokussierung verzichten
  • Bei der Drittelregel die wichtigen Details im äußeren Bildrand positionieren
  • Das hervorzuhebende Motiv im Goldenen Schnitt um den Kreuzpunkt anordnen
  • Das Motiv mit Gefühl positionieren, nicht strikt mathematisch fokussieren
  • Die Raster im Hinterkopf behalten und auf das eigene Gespür achten, wann es an der Zeit ist, den Auslöser zu betätigen
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Sina Jurkowlaniec (Jahrgang 1992) studiert Medienwissenschaft an der Bauhaus Universität Weimar. Als Unterstützerin des Tageblattes ihrer Heimatstadt ist sie in die journalistische Tätigkeit eingestiegen und arbeitet regelmäßig für ...

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