Welcher Hörgeräteakustiker ist empfehlenswert? Top5-Vergleich der großen Anbieter

Schätzungsweise besitzen rund 2,5 Millionen Deutsche ein Hörgerät – viele tragen es aber gar nicht. Häufig liegt das an einer falschen Beratung. Basenio.de stellt Ihnen die 5 großen Hörgeräteakustiker vor und gibt Tipps zum Kauf.
Alters- oder krankheitsbedingt kommt es bei einigen Menschen zu Hörproblemen. Das kann verschiedenste Gründe haben. Um den Alltag weiterhin problemlos bewältigen zu können, sollten Betroffene dagegen vorgehen. Hörgeräte sind in diesem Fall die beste Lösung.
Hörprobleme – das sind die häufigsten Ursachen
Wenn der Fernseher und das Radio besonders laut eingestellt sind, Gespräche häufig schwerfallen und laute Geräusche wie ein Brummen oder Hämmern kaum auszuhalten sind, handelt es sich wahrscheinlich um Schwerhörigkeit. Leisere Geräusche werden gar überhört.
Meistens tritt dieses Phänomen bei älteren Menschen auf, da sich das Gehör im Laufe des Lebens verschlechtert. Im Durchschnitt beginnt die Schwerhörigkeit ab 50 Jahren. Hauptsächlich ist dies auf die Haarzellen im Innenohr zurückzuführen, die mit fortschreitendem Alter weniger werden. Doch nicht jeder Mensch ist davon betroffen – viele haben auch bis ins hohe Alter ein gutes Gehör.
Eine weitere häufig auftretende Ursache ist der Hörverlust infolge von Lärm. Ein lauter Knall beispielsweise, der nah am Ohr aufgetreten ist, kann das Hörvermögen langfristig schädigen.
Hörstürze sind eine plötzlich auftretende Form der Schwerhörigkeit. Dabei wird auch zwischen einem leichten und einem schweren Hörsturz unterschieden. Letzterer verursacht langfristige Schäden.
Hörschäden können außerdem eine Folge von Mittelohrentzündungen sein. Diese müssen mit Antibiotika behandelt werden. Hat man häufig entzündete Ohren kann das Hörvermögen darunter leiden.
Auch bakterielle Infektionen und Virusinfektionen wie beispielsweise Masern können zum Hörverlust führen.
Ein recht simpler, aber häufig auftretender Grund ist auch die Verstopfung durch Ohrenschmalz. Sammelt sich dieser über einen längeren Zeitraum an, kann sich ein Pfropf bilden. Dieser kann nur mithilfe einer Ohrenspülung beseitigt werden.

So funktioniert ein Hörgerät
Hörgeräte helfen dabei, das Hörvermögen zu verbessern. Dabei können Sie die Ursache zwar nicht beheben, aber die Symptome lindern und so Betroffenen helfen, den Alltag wieder zu bewältigen.
Sie bestehen grundsätzlich aus einem Mikrofon, einem Lautsprecher und einem Verstärker. Das Mikrofon nimmt den Schall auf und wandelt ihn in elektrische Impulse um. Diese treffen nun auf den Verstärker. Wie der Name schon verrät, verstärkt dieser die Signale und leitet sie an den Lautsprecher weiter. Dieser wiederum wandelt die elektrischen Signale in akustische Signale um, welche vom Menschen gehört werden können.
Unterschieden wird zwischen In-dem-Ohr- und Hinter-dem-Ohr-Systemen. Ersteres überträgt das akustische Signal direkt in den Gehörgang, zweiteres bringt das Signal mithilfe eines Schallschlauches in das menschliche Ohr. Im Ratgeber eines Hörgeräteakustikers können Sie dazu mehr erfahren.
Hörgeräte werden entweder mit einem Akku oder mit Batterien betrieben. Sie können individuell auf den Träger angepasst werden. Die Intensität kann genauso eingestellt werden, wie der Betroffene sie benötigt. Zudem filtert das Gerät beispielsweise Straßenlärm heraus. Außerdem erkennt es, wenn ein Gespräch stattfindet und verstärkt dieses dann besonders.
Top 5 Hörgeräteakustiker (Zufriedenheit, Zuzahlung, Kosten)
Viele Träger von Hörgeräten sind mit diesen nicht zufrieden, ergab eine Umfrage der Stiftung Warentest aus dem Jahr 2019. Oft sind sie falsch eingestellt und nützen somit kaum etwas. Außerdem finden häufig mangelhafte Beratungen statt. Natürlich sollte immer das Wohl des Kunden, nicht der Verkauf selbst im Vordergrund stehen.
Um Hörgeräte zum Nulltarif zu erhalten, benötigen Sie einen Nachweis vom Arzt. Daher ist es wichtig, sich zuerst die Schwerhörigkeit von einem HNO-Arzt nachweisen zu lassen.
Mit diesem Nachweis geht man dann am besten direkt zu einem Hörgeräteakustiker. Den richtigen Hörgeräteakustiker zu finden, ist nicht unbedingt leicht. Ausschlaggebend sind dabei die Kundenzufriedenheit, das Preis-Leistungsverhältnis und die Kundenbetreuung. In Deutschland gehören die folgenden fünf Hörgeräteakustiker zu den größten ihrer Art.
Geers
Gegründet wurde das Unternehmen 1951 in Dortmund und mit über 700 Filialen ist Geers wohl der bekannteste Hörgeräteakustiker Deutschlands. Das Unternehmen betreibt in Deutschland circa 30 Kinderhörzentren, in denen speziell auf hörgeschädigte Kinder eingegangen wird.
Steht man bei Geers vor der Auswahl eines Hörgerätes, kann man eins aus vier verschiedenen Kategorien wählen: Nulltarif, Basis, Komfort und Premium. Die Geräte aus dem Nulltarif sind kostenfrei, hier ist nur die Zuzahlung der Rezeptgebühr von 10 Euro notwendig. Dennoch befinden sich auch diese auf dem neuesten Stand der Technik.
Wer ein Hörgerät mit mehr Funktionen möchte, wird in den anderen Tarifen von Geers fündig. Hier beläuft sich die Zuzahlung auf circa 150 bis 1600 Euro. Das hängt von den persönlichen Wünschen des Kunden ab. Stiftung Warentest veröffentlichte 2019 in einem Test, dass Geers Kunden im Schnitt 1000 Euro zuzahlten, je nach gewünschtem Leistungsumfang.
Über die Hälfte der Kunden, die im Rahmen einer Umfrage von Stiftung Warentest befragt wurden, sind mit Geers zufrieden. Bei der DtGV, der Deutschen Gesellschaft für Verbraucherstudien, erzielte Geers den 1. Platz im Bereich der Kundenzufriedenheit. Sie erhielten den Deutschen Kunden-Award 2020/21 für Kundenzufriedenheit.
Amplifon
Amplifon ist eines der größten Unternehmen im Bereich der Hörgeräte. Das 1950 gegründete Unternehmen kann allein in Deutschland über 530 Fachgeschäfte verzeichnen.
Bei Amplifon gibt es Geräte in verschiedenen Preiskategorien. Sie bieten ebenfalls einen Nulltarif, welcher ein Kassenhörgerät beinhaltet. Auch hier ist keine Zuzahlung notwendig, außer die Gebühr von 10 Euro für das Rezept.
Die Modelle aus dem Nulltarif sind klassisch gehalten und verfügen über keine zusätzlichen Funktionen, wie zum Beispiel Bluetooth. Da diese Funktionen aber oftmals gar nicht benötigt werden, lohnt es sich, diese Modelle einmal auszuprobieren.
Je nachdem, welches Modell Ihnen zusagt, kann die Preisspanne variieren. Eine Umfrage von Stiftung Warentest aus dem Jahr 2019 ergab, dass Amplifon-Kunden im Schnitt circa 970 Euro Eigenleistung bezahlt haben.
Die Erfahrungen bei Amplifon sind größtenteils gut. Viele Befragte haben angegeben, mit Amplifon als Hörgeräteakustiker zufrieden zu sein.
KIND
Der Hörakustiker KIND verdankt seinen Namen Martin Kind, welcher die Firma 1970 übernahm und anschließend zu dem machte, was sie heute ist. Mit knapp 500 Filialen in Deutschland gehört KIND ebenfalls zu den Marktführern.
Auch bei diesem Hörgeräteakustiker wird der Nulltarif angeboten, abgesehen von der Zuzahlung von 10 Euro. Hier kommt es wieder darauf an, was Betroffene von ihrem Hörgerät erwarten. Je nachdem, für welches Modell Sie sich entscheiden, können die Kosten unterschiedlich hoch ausfallen.
Bei Stiftung Warentest erzielte der Hörgeräteakustiker die Note 2,4. KIND-Kunden sind im Allgemeinen zufrieden.
Fielmann
Nicht nur als Optiker, auch als Hörgeräteakustiker hat sich Fielmann einen Namen gemacht. Eine Expansion im Bereich der Hörgeräte sei auch weiter geplant. 2019 erhielt Fielmann vom Deutschen Instituts für Service-Qualität die Auszeichnung „Hörgeräte-Akustiker des Jahres“.
Auch bei Fielmann variieren die Preise – je nachdem, für welches Modell sich der Träger entscheidet. Die Umfrage von Stiftung Warentest ergab, dass Fielmann-Kunden im Mittel 10 Euro zuzahlten. Kunden von Fielmann berichten von guten Erfahrungen.
Seifert
Der Hörgeräteakustiker Seifert hat seinen Sitz in München und ist auch vorrangig im Süddeutschen Raum vertreten. Das macht den Akustiker zum Marktführer in Bayern. Seifert tourt mit dem sogenannten „Hörmobil“ durch Süddeutschland, um so Beratungen vor Ort möglich machen zu können.
Bei Seifert können Sie sich für ein kostenfreies Hörgerät entscheiden. Die Krankenkasse übernimmt die Kosten und Sie selbst müssen lediglich eine Zuzahlung von 10 Euro leisten. Natürlich gibt es aber auch kostenintensivere Modelle, bei denen die Zuzahlung durchaus höher ausfallen kann. Das ist individuell und kommt auf die Entscheidung des Kunden an.
Seifert-Kunden sind sehr zufrieden. Vielen Berichten zufolge, findet eine sehr nette und hilfreiche Beratung statt.

Zuschuss für Hörgeräte
Bevor Sie sich für einen Hörgeräteakustiker und ein Gerät entscheiden, sollten Sie einen HNO-Arzt aufsuchen. Dieser belegt Ihnen die Schwerhörigkeit und kann den Grad feststellen. Haben Sie nachweislich ein geschädigtes Gehör, erhalten Sie beim Kauf eines Hörgerätes einen Zuschuss Ihrer Krankenkasse.
Die meisten Hörgeräteakustiker bieten einen sogenannten "Nulltarif" an. Bei solchen Angeboten müssen Versicherte nur die gesetzliche Zuzahlung von 10 EUR leisten. Die Krankenkassen übernehmen die restlichen Kosten für solche Hörgeräte.
Es handelt sich dabei in der Regel um einfache Modelle. Die Geräte sind funktional, bieten aber in der Regel nur wenig Komfort und Einstellungsmöglichkeiten. Wer mehr Funktionen bevorzugt, wie beispielsweise Bluetooth, muss solche Extras selber bezahlen.
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