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Weiterbildung mit 50 plus | Arbeitsagentur | Förderung | Angebote

Weiterbildung mit 50: Angebote und Förderungen der Arbeitsagentur für ältere Arbeitnehmer

Weiterbildung mit 50 plus | Arbeitsagentur | Förderung | Angebote
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Für Aus- und Weiterbildungen können ältere Menschen Förderungen erhalten. Hier erfahren Sie, welche Angebote und Zuschüsse für Arbeitnehmer ab 50 plus möglich sind.

(aktualisiert am: 27.02.2023) | Steffen Gottschling

Eine neue Software, neue Datenschutzvorschriften und eine neue, umweltfreundlichere Unternehmenspolitik - Gegebenheiten an unserem Arbeitsplatz ändern sich immer schneller. Der Wandel der Arbeitswelt und der Wandel der Gesellschaft vertärken sich gegenseitig und können dabei insbesondere ältere Arbeitnehmer ab 50 Jahren vor große Herausforderungen stellen.

Die Ausbildung liegt in der Regel Jahrzehnte zurück und die damals vermittelten Kenntnisse sind längst nicht mehr auf dem neuesten Stand. Doch die Arbeitskraft und das Wissen von Menschen ab 50 sind angesichts des Fachkräftemangels gefragter denn je. Spezielle Weiterbildungsprogramme und Förderungen helfen Arbeitgebern und älteren Arbeitnehmern, sich diesen Herausforderungen besser zu stellen.

 

Tipp der Redaktion: Diese Kurse zur Aus- & Weiterbildung werden als Online-Seminare angeboten. Detaillierte Informationen zu den Kursen erhalten Sie in den jeweiligen Produktbeschreibungen der Angebote.

Warum lohnt sich eine Weiterbildung ab 50 Jahren?

Die Motive für Arbeitgeber und Arbeitnehmer sind freilich unterschiedlich, doch am Ende können beide Seiten von der Weiterbildung profitieren.

Motive für Arbeitgeber

Die größte Altersgruppe in Deutschland sind Menschen im Alter von ca. 50 Jahren. Angesichts des demografischen Wandels haben auch Arbeitgeber Interesse daran, ihre Mitarbeiter weiterzubilden. Das Rentenalter wird immer weiter nach oben gesetzt. Die in der Ausbildung erworbenen Kenntnisse sollten aufgefrischt und erweitert werden.

Für Unternehmen ist es daher ratsam, interne Schulungen anzubieten oder externe Weiterbildungen, an denen ihre Angestellten teilnehmen können, zu bewilligen.
So müssen keine neuen Fachkräfte angelernt werden. Der Arbeitgeber profitiert von motivierten Mitarbeitern, die das Unternehmen kennen und ihm seit Jahren treu sind.

Motive für Arbeitnehmer

In der Vergangenheit sahen ältere Mitarbeiter ihre Arbeitsplätze häufig durch neues Fachpersonal, das auf dem neuesten Stand ist, bedroht. Inzwischen ist dies, aufgrund des Fachkräftemangels, nicht mehr unbedingt der Fall. Dennoch können auch Angestellte im Alter von 50 sich neues Wissen aneignen und damit am Arbeitsplatz glänzen.

So bleiben sie eine leistungsstarke, gut geschulte Arbeitskraft und signalisieren ihrem Arbeitgeber außerdem, dass sie flexibel sind und den Willen haben, Neues zu erlernen. So sichern sie sich Ihren Arbeitsplatz auch in Zukunft und haben außerdem mehr Spaß an der Arbeit!

Weiterbildung, Motive
Motive für eine Weiterbildung ab 50 (Quelle: Elena Friedrich)
Karriere und Expertise kennen kein Alter

Für die sogenannten "Silver Worker" beginnt die Karriere mit dem Ruhestand. Immer mehr ältere Menschen entscheiden sich dafür, auch im fortgeschrittenen Alter einer Beschäftigung nachzugehen. Die Gründe sind vielfältig: Manche wollen ihre Rente aufbessern, andere wollen sich mit der Arbeit geistig und körperlich fit halten. Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels werden Menschen mit langjähriger Berufserfahrung und fundiertem Fachwissen von vielen Arbeitgebern mit Freude aufgenommen. 

Förderung für Weiterbildung ab 50

Ein grundlegendes Problem bei Weiterbildungen ist der Kostenfaktor. Die Bildungsträger verlangen für Kursteilnahmen oft 1.000 Euro und mehr. Nicht jedes Unternehmen oder jeder Arbeitnehmer kann diese Kosten ohne Weiteres tragen, wodurch so manche Weiterbildungsmaßnahme auf der sprichwörtlichen Strecke bleibt.

Allerdings können für ältere Arbeitnehmer unter anderem Förderungen der Arbeitsagentur in Anspruch genommen werden, mit denen sich die Weiterbildung finanzieren lässt.

Grundlegend muss dabei zwischen internen und externen Weiterbildungen entschieden werden. Interne Weiterbildungen oder "Inhouse-Schulungen" werden innerhalb des Unternehms von einem Bildungsträger, Dozenten oder Fachkräften aus dem Unternehmen selbst veranstaltet.

Für externe Weiterbildungen kann sich der Angestellte selbst anmelden oder die Personalabteilung seines Unternehmens übernimmt dies für ihn. Dies ist von Unternehmen zu Unternehmen unterschiedlich geregelt. Möchte der Arbeitgeber für externe Fortbildungen Fördergelder seitens der Agentur für Arbeit beantragen, müssen einige Voraussetzungen erfüllt sein, um eine Bewilligung zu erhalten:

1. Beratung durch die Arbeitsagentur


Um eine Förderung zu erhalten, müssen Sie in jedem Fall ein Beratungsgespräch in der Agentur für Arbeit ausmachen. Hierbei sprechen Sie über Ihre beruflichen Erfahrungen, Ihre Eignung für eine Fortbildung und die Fortbildungsoptionen, die Ihnen offen stehen. Des Weiteren werden das Bildungsziel und der Inhalt Ihrer Weiterbildung verbindlich festgelegt.

2. Bildungsträger finden


Möchten Sie eine Förderung der Arbeitsagentur in Anspruch nehmen, liegt es an Ihnen, eine Einrichtung zu finden, die ein geeignetes Weiterbildungsseminar anbietet. Des Weiteren ist die Bearbeitung Ihres Förderantrages davon abhängig, ob der Bildungsträger der Kostenübernahme durch die Agentur für Arbeit und dem Sinn Ihrer Weiterbildung zustimmt.

3. Unterlagen einreichen


Zu guter Letzt müssen Sie nur noch Ihre Unterlagen mit Antrag auf eine Weiterbildung bei der Agentur für Arbeit einreichen.

4. Prüfung der Unterlagen durch die Arbeitsagentur


Die Agentur für Arbeit prüft den Antrag. Wird die Weiterbildung als sinnvoll angesehen, wird Ihnen Folgendes in der Regel erstattet:

  • Fahrtkosten,
  • Lehrgangskosten,
  • eventuell Unterbringungskosten
  • eventuell Kinderbetreuung.

 

Große Gewichtung bei der Fördergeldvergabe hat die Eigeninitiative des Antragstellers. Wird Ihr Antrag bewilligt, wird Ihnen ein Bildungsgutschein ausgestellt, den Sie bei der zugelassenen Bildungseinrichtung beziehungsweise Bildungsträger einlösen können. Um Komplikationen zu vermeiden, empfiehlt es sich aber in jedem Fall, vorher mit dem Vorgesetzten zu sprechen und sich für den Zeitraum der Weiterbildung freistellen zu lassen.

Förderungen für ältere Arbeitnehmer (WeGebAU)

Beachten Sie allerdings unbedingt, dass es seitens der Agentur für Arbeit auch eine Sonderregelung für Weiterbildungsförderungen gibt, die besonders ältere Angestellte betreffen, die WeGebAU (Weiterbildung geringqualifizierter und beschäftigter älterer Arbeitnehmer in Unternehmen). Unter diese Sonderregelung fallen Sie, wenn Sie

  • mindestens 45 Jahre alt sind,
  • in einem Unternehmen arbeiten, das weniger als 250 Angestellte beschäftigt,
  • in den vergangenen 4 Jahren keine Weiterbildungsförderungen der Agentur für Arbeit in Anspruch genommen haben.

Erfüllen Sie diese Kriterien, bekommen Sie die Weiterbildungsförderung der Arbeitsagentur ohne weitere Probleme, allerdings nur unter den Bedingungen, dass

  • das Beschäftigungsverhältnis mit Ihrem Arbeitgeber bestehen bleibt
  • Ihnen während der Weiterbildung weiterhin Ihr Lohn ausgezahlt wird. Dieser wird Ihrem Arbeitgeber dann wiederum von der Arbeitsagentur erstattet.

Die Vorgehensweise der Antragstellung ist die Gleiche wie oben aufgezeigt. Sind alle Kriterien erfüllt, bekommen Sie auch hier einen Bildungsgutschein der Agentur für Arbeit für eine qualifizierte Weiterbildung.

Förderdatenbank

In der Förderdatenbank des Bundeswirtschaftsministeriums können sich Interessierte über mögliche Förderungen für Aus- und Weiterbildungen im Alter selbst informieren.

Angebote für Weiterbildungen ab 50 plus

Bevor Sie Ihren Antrag auf Weiterbildungsförderung stellen können, müssen Sie zuerst einen Bildungsträger finden, der für Ihren Fachbereich geeignete Seminare anbietet. Es gibt mehrere Möglichkeiten, sich darüber zu informieren. Wir haben Ihnen hier einige Beispiele aufgelistet:

  • KURSNET ist das Weiterbildungsportal der Agentur für Arbeit, in dem Sie sich über momentane Angebote informieren können.

Angebote für Ausbildung ab 50 plus

Wer in der Lebensmitte komplett neu starten möchte, dem ist der Weg zu einer Ausbildung nicht versperrt. Der Anteil älterer Menschen in der Ausbildung nimmt zu, legen die Zahlen des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) dar.

Auch hier stehen älteren Menschen die Fördermöglichkeiten des WeGebAU zur Verfügung. Akzeptiert die Arbeitsagentur die Ausbildungsmaßnahme, erhalten die älteren Auszubildenden eine entsprechende finanzielle Unterstützung.

Basenio.de hat sich bei WBS-Schulen, einem deutschlandweit tätigen Bildungsträger, nach Ausbildungsberufen im Bereich Gesundheit, Pflege und Soziales erkundigt, die auch bei der Generation 50plus nachgefragt sind.

Ausbildung Logopädin/Logopäde

Die Ausbildung als Logopäde ist auf drei Jahre ausgelegt und ist grundsätzlich auch für ältere Menschen geeignet. Sie sollten jedoch eine gute Stimme, ein gutes Gehör, eine musische Begabung und ein psychologisches Einfühlungsvermögen haben, um in diesem Berufsbild tätig sein zu können. Logopäden behandeln Patienten aller Altersgruppen bei Sprach-, Stimm-, Sprech-, Schluck- und Hörstörungen.

Ausbildung Pflegefachfrau/-mann

Diese generalistische Ausbildung ist grundsätzlich auf drei Jahre ausgelegt, kann aber auch unter Umständen auf zwei Jahre gekürzt werden. Seit 2020 ist dieser Ausbildungsberuf in Deutschland generalistisch organisiert. Es werden also zunächst für alle möglichen Berufsrichtungen die gleichen Inhalte vermittelt. Erst im letzten Ausbildungsabschnitt können sich die Auszubildenden spezialisieren. Die Ausbildung ist europaweit anerkannt und für Auszubildende hierzulande kostenfrei.

Ausbildung Physiotherapeut/-in

Drei Jahre dauert die Ausbildung zur Physiotherapeutin beziehungsweise zum Physiotherapeuten. Wer in diesem Berufsbild arbeiten möchte, sollte sportliche und soziale Kompetenzen mitbringen. Spätere Arbeitsstätten können Krankenhäuser, Rehabilitationseinrichtungen, Sportvereine und Wellnesseinrichtungen sein.

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Profilbild von Steffen Gottschling

Steffen Gottschling ist der leitende Redakteur der Ratgeber-Redaktion. Bevor er 2016 bei basenio.de begann, war er im Rundfunk und in der Online-Redaktion einer regionalen Tageszeitung tätig. Seine Themenschwerpunkte sind die Bereiche Pflege & Recht.

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