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24 Stunden Pflege zu Hause | Betreuung | Kosten | Pflegekraft | Kostenübernahme

24 Stunden Pflege und Betreuung zu Hause durch Pflegekraft - Informationen zu Kosten & Kostenübernahme

24 Stunden Pflege zu Hause | Betreuung | Kosten | Pflegekraft | Kostenübernahme
© Chanelle Malambo/peopleimages.com – Adobe Stock

Sie interessieren sich für eine 24-Stunden-Pflege? In diesem Ratgeber erfahren Sie, woran Sie seriöse Angebote erkennen, welche Leistungen in der Betreuung übernommen werden und mit welchen Kosten Sie rechnen müssen.

| Steffen Gottschling

Unter 24-Stunden-Pflege versteht man Betreuungsangebote, bei denen in der Regel ältere Menschen in ihrem Alltag unterstützt und versorgt werden. Diese Dienstleistung wird in der Pflegebranche auch als Seniorenbetreuung bezeichnet.

Basenio.de, das Onlineportal für die Generation 50plus, gibt Ihnen Tipps, wie Sie eine Betreuungskraft für Senioren finden und welche finanziellen Unterstützungen Sie für die Kosten der 24-Stunden-Betreuung in Anspruch nehmen können.

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Was ist eine 24 Stunden Pflege?

In der Seniorenbetreuung werden grundsätzlich zwei Angebote unterschieden: die stundenweise Betreuung und die 24-Stunden-Pflege. Beide Formen bieten zwar die gleichen Betreuungsleistungen, unterscheiden sich jedoch im Hinblick auf den zeitlichen Rahmen und die Art des Zusammenlebens zwischen Betreuten und Betreuern.

Während bei der stundenweisen Seniorenbetreuung die Betreuungskräfte für einige wenige Stunden besuchsweise Unterstützung leisten, leben sie bei der 24-Stunden-Betreuung in aller Regel mit den Betreuten in einem Haushalt zusammen. Doch auch wenn die “24 Stunden” eine Rund-um-die-Uhr-Betreuung vermuten lassen könnten, entspricht dies nicht den Tatsachen. Es gelten die gesetzlich vorgeschriebenen Arbeitszeiten mit ihren Pausen- und Ruhezeiten. Die wöchentliche Arbeitszeit darf in Deutschland unter bestimmten Umständen bis zu 60 Stunden betragen. Insofern ist eine Rund-um-die-Uhr-Betreuung durch eine Betreuungskraft nicht möglich.

Zudem handelt es sich nicht um medizinische Behandlungspflege, sondern um eine besondere Form der Betreuung. Medizinische Pflegeleistungen, wie das Setzen von Spritzen oder die Hilfe bei der Medikamentengabe, dürfen nur von medizinischem Personal und examinierten Pflegekräften durchgeführt werden. Solche Leistungen werden in der ambulanten Versorgung von professionellen Pflegediensten angeboten.

Bei der 24-Stunden-Pflege beziehungsweise 24-Stunden-Betreuung steht vor allem die Unterstützung bei alltäglichen Routinen im Vordergrund sowie die sozialen Bedürfnisse der zu betreuenden Seniorinnen und Senioren. 

24-Stunden-Pflege per Gesetz

In Gesetzen wird statt der Bezeichnung 24-Stunden-Pflege die Bezeichnung “Betreuung in häuslicher Gemeinschaft” verwendet. Eine grundsätzliche Definition, was eine 24-Stunden-Pflege beziehungsweise 24-Stunden-Betreuung ist, wurde jedoch in Deutschland bislang nicht vom Gesetzgeber erlassen.

24 Stunden Pflege für zu Hause

Wenn Sie eine 24-Stunden-Pflege für zu Hause in Anspruch nehmen möchten, sollten vorab die Aufgaben geklärt werden, die von der Betreuungskraft übernommen werden sollen. So lassen sich einerseits die Betreuungskosten genau berechnen und andererseits Streitfälle über den Leistungsumfang weitgehend ausschließen.

Die möglichen Leistungen für die 24-Stunden-Pflege zu Hause können vielfältig sein. Sie lassen sich grob in die vier Bereiche Körperpflege, Haushaltshilfe, Verköstigung und Mobilität einteilen: 

Körperpflege

Haushaltshilfe

Verköstigung

Mobilität

  • Waschen
  • Duschen

  • Baden

  • Zahnpflege

  • Kämmen

  • Rasieren

  • Hilfe beim Toilettengang

  • Einkaufen

  • Kochen

  • Reinigung

  • Spülen

  • Wäsche

  • Begleitservice

  • Kleidung wechseln

  • Essen (mundgerecht) zubereiten

  • Helfen bei Essen & Trinken

  • Hilfe beim Aufstehen & Zubettgehen

  • Lagern

  • Hilfe beim Gehen & Stehen

  • Hilfe beim Treppensteigen

  • Bewegungsübungen

  • Spielen

Hinweis: Die Auflistung in der Tabelle ist nur ein Ausschnitt der möglichen Leistungen im Rahmen der 24-Stunden-Betreuung zu Hause. Die möglichen Aufgaben können oft auch individuell festgelegt werden.

 

Mit der 24-Stunden-Betreuung sollen ältere Menschen in ihrem Zuhause versorgt werden und durch die aktivierende Pflege ihren Lebensmut erhalten beziehungsweise wieder gewinnen. Denn insbesondere bei Einsamkeit im Alter können soziale Isolation und Rückzug zu psychischen Krankheitsbildern führen.

Grafik, Statistik, Einsamkeit im Alter
© basenio.de (in Anlehnung an malteser.de) | Bevölkerungsgruppen, die sich überdruchschnittlich häufig einsam fühlen.

Diese Betreuungsform für ältere Menschen in ihrer gewohnten Umgebung hat sowohl Vorteile als auch Nachteile. Ein ganz großes Plus der 24-Stunden-Pflege ist, dass Seniorinnen und Senioren weiterhin in ihrer gewohnten häuslichen Umgebung bleiben können.

Da viele ältere Menschen den Umzug in ein Pflege- beziehungsweise Altersheim scheuen, schätzen sie dieses Angebot sehr. Durch die persönliche Betreuung werden Angehörige entlastet und in kritischen Situationen können die Betreuungskräfte schnell reagieren und Hilfe holen.

Als Nachteil sind die verhältnismäßig hohen Kosten zu nennen, die sich jedoch unter Umständen mit Geldern aus der Pflegeversicherung teilweise reduzieren lassen. Die Praxis zeigt, dass viele Betreuungskräfte für die 24-Stunden-Pflege aus Polen und Osteuropa stammen. Daher können bei den Betreuungskräften durchaus Sprachbarrieren vorhanden sein, wodurch die Kommunikation zwischen Betreuten und Betreuern erschwert werden kann.

24 Stunden Pflege für Senioren
Eine 24-Stunden-Pflege kümmert sich um die individuellen Bedürfnisse daheim. © A.B./peopleimages.com - stock.adobe.com

Da die 24-Stunden-Pflege bei den älteren Menschen zu Hause stattfindet, müssen in der Regel auch die Betreuungskräfte dort untergebracht werden. Für ihre Pausen- und Ruhezeiten muss ihnen ein abschließbares Zimmer zur Verfügung gestellt werden, was in einer kleinen Wohnung zum Problem werden kann.

Ein weiterer Punkt, der aber nicht zwangsläufig ein Nachteil sein muss, ist der Wechsel der Betreuungskräfte. Um sich zu erholen, erhalten sie eine Auszeit und werden währenddessen durch eine andere Betreuungskraft ersetzt. So kann es sein, dass ein Senior von zwei oder drei Betreuungskräften im Wechselsystem versorgt wird. 

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Vorteile und Nachteile einer 24-Stunden-Pflege.

Generell können an die Unterkunft weitere Voraussetzungen geknüpft sein, um überhaupt eine Betreuungskraft zu bekommen. Ein einheitlicher und verbindlicher Mindeststandard besteht zwar nicht, jedoch gehören viele der folgenden Punkte zu den branchenüblichen Bedingungen:

  • abschließbares Zimmer für die Betreuungskraft mit Bett, Schrank, Tisch, Stuhl und Fenster
  • das Zimmer befindet sich vorzugsweise in der Nähe Schlafzimmers des Pflegebedürftigen

  • ständiger Zugang zu Küche und Bad

  • Zimmer beziehungsweise Wohnung sollen sich jahreszeitunabhängig angenehm temperieren lassen 

  • Internetzugang mit Flatrate

  • Haushaltsgeld zur Versorgung für die betreute Person und die Betreuungskraft

  • Telefonanschluss für die berufliche und private Kommunikation

  • Unterstützung als Ansprechpartner bei spezifischen Fragen

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Vermittlung 24 Stunden Pflege

Um in Deutschland legal eine Betreuungskraft für die 24-Stunden-Pflege zu erhalten, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Drei Modelle haben sich in der Vermittlung bzw. Anstellung etabliert:

  • Entsendemodell (mit Agentur)

  • Selbstständige Betreuungskraft (mit & ohne Agentur)

  • Festanstellung (ohne Agentur)

24 Stunden Pflege Agentur / Entsendemodell

Das Entsendemodell gilt für Pflegebedürftige und deren Angehörige als die sicherste und einfachste Variante im Rahmen der 24-Stunden-Pflege. Die Betreuungskraft wird legal per EU-Entsenderichtlinie über dafür spezialisierte Agenturen nach Deutschland vermittelt. Sie müssen dies mit einer A1-Bescheinigung nachweisen können.

Bei diesem Modell sind die Betreuungskräfte bei einem Dienstleister in ihrem Herkunftsland angestellt und dort dann auch sozialversichert sowie steuerpflichtig. Die Agenturen treten lediglich als Vermittler auf und kümmern sich oft auch um organisatorische Fragen, wie beispielsweise die An- und Abreise der Betreuungskräfte. 

 

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Kunden, also die Pflegebedürftigen beziehungsweise deren Angehörige, zahlen als “Auftraggeber” eine vereinbarte monatliche Pauschale an die Agentur. Weiterer Aufwand entsteht für sie nicht. Den Lohn erhalten die Betreuungskräfte vom Dienstleister, bei dem sie in ihrem Herkunftsland angestellt sind. Wenn Sie in Deutschland arbeiten, gilt jedoch der hier festgelegte gesetzliche deutsche Mindestlohn.

Durch die Beschäftigungsart des Entsendemodells haben Kunden kein direktes Weisungsrecht gegenüber den Betreuungskräften, da diese nicht bei ihnen angestellt sind. Es wird daher empfohlen, solche Fragen mit der Vermittlungsagentur vorab zu klären.

Mindestlohn in der Pflege in Deutschland

In Deutschland beträgt der gesetzliche Mindestlohn 12,41 EUR/Stunde. Bei einem legalen Beschäftigungsverhältnis über das Entsendemodell dürften die Kosten also nicht unter 2.151,00 EUR/Monat liegen.

 

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Betreuungskräfte für die 24-Stunden-Pflege können mit oder ohne Agenturen gebucht werden. © Chanelle Malambo/peopleimages.com - stock.adobe.com

24 Stunden Pflege ohne Agentur

Für die Varianten mit einer selbstständigen Betreuungskraft oder einer Festanstellung kann die 24-Stunden-Pflege auch ohne eine Agentur organisiert werden. Bei solchen Modellen ist jedoch in der Regel der organisatorische Aufwand und die Risiken für die Kundinnen und Kunden höher.

Selbstständige Betreuungskraft

Soll eine selbstständige Betreuungskraft legal mit der 24-Stunden-Pflege beauftragt werden, muss dies über ihr Gewerbe geschehen. Sie benötigt also eine gültige Gewerbeanmeldung sowie eine Steuernummer. Idealerweise hat sie auch eine Berufshaftpflichtversicherung, um für mögliche Schäden bei der Betreuung abgesichert zu sein. Der Leistungsumfang der 24-Stunden-Pflege sollte durch einen Vertrag festgelegt werden. Auch über Pausen- und Ruhezeiten sollten sich beide Parteien vorab klar sein und diese festlegen. 

Zu einem höheren organisatorischen Aufwand kommt auch das Risiko einer möglichen Scheinselbstständigkeit der Betreuungskraft. In solchen Fällen tragen Kunden als Auftraggeber das Risiko, Sozialabgaben und Versicherungsleistungen nachzahlen zu müssen. 

 

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Solche selbstständigen Betreuungskräfte können Sie mit und ohne Agentur beauftragen. Wer den Weg über eine spezialisierte Agentur wählt, kann bei seriösen Anbieter zumindest die persönlichen Risiken senken, da diese beratend helfen können. Dennoch rät die Verbraucherzentrale grundsätzlich von dieser Variante mit einer Betreuungskraft im Selbstständigenmodell ab. Als Grund führen die Experten die möglichen gesetzlichen Folgen einer Scheinselbstständigkeit an.

Der Vorteil dieser Variante gegenüber dem Entsendemodell ist, dass sich die Betreuungsleistungen flexibler gestalten lassen. Auch bei diesem Modell gelten die gesetzlichen Mindestlöhne.

Festanstellung

Die dritte Variante, um eine Betreuungskraft in Deutschland für die 24-Stunden-Pflege legal zu beschäftigen, ist die Festanstellung. Hierbei wird die Betreuungskraft direkt von der Kundin bzw. dem Kunden angestellt. Aufgrund der gesetzlichen Vorgaben bezüglich der Arbeitszeit müssen für eine durchgehende Betreuung in der Regel mehrere Betreuungskräfte beschäftigt werden, die sich turnusmäßig abwechseln.

Dieses Modell bringt den höchsten organisatorischen Aufwand für Kundinnen beziehungsweise Kunden mit sich. Als Arbeitgeber müssen sie zunächst selbst nach einer Betreuungskraft suchen. Dafür kann beispielsweise ein entsprechendes Gesuch über die Agentur für Arbeit gestellt werden. Ist eine passende Betreuungskraft gefunden, muss für diese ein rechtssicherer Arbeitsvertrag aufgesetzt und unterschrieben werden. Darin sollten die Rechte und Pflichten, wie Arbeitszeiten, Urlaubsanspruch sowie Vergütung, geregelt sein. Laien können sich kostenpflichtig von Fachanwälten für Arbeitsrecht beraten lassen.

Zwingend erforderlich ist auch eine Betriebsnummer, die Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber über die Agentur für Arbeit erhalten. Mit dieser können sie die Betreuungskraft für die Sozialversicherung anmelden. Die Meldepflicht gilt auch gegenüber Krankenkassen und der zuständigen Berufsgenossenschaft. In bestimmten Fällen kann es auch notwendig sein, die Betreuungskraft beim Einwohnermeldeamt zu registrieren. Ein weiteres Problem kann die Organisation darstellen, wenn die Betreuungskraft krank wird. In diesem Fall muss die Lohnfortzahlung gesichert und eine Ersatzkraft gefunden werden.

Trotz des verhältnismäßig hohen Aufwands für Kundinnen und Kunden ist dieses Modell auch das kostenintensivste für sie. Der große Vorteil einer Festanstellung liegt jedoch im freien Gestaltungsspielraum im Rahmen der gesetzlichen Grenzen -  sowohl für die Betreuungsleistung als auch für das Arbeitsverhältnis.

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 Die 24-Stunden-Pflege hilft Ihnen bei allen alltäglichen Aufgaben. © aLListar/peopleimages.com - stock.adobe.com

24 Stunden Pflege - Kosten & Kostenübernahme

Die Kosten für eine Betreuungskraft in der 24-Stunden-Pflege mit einer Wochenarbeitszeit von 40 Stunden dürfen aufgrund des gesetzlichen Mindestlohns in Deutschland nicht unter 2.151 Euro im Monat liegen. Solche Angebote an der Mindestlohngrenze werden in der Regel nur über das Entsendemodell per Agentur erreicht. Selbstständige Betreuungskräfte, die im Auftrag arbeiten, oder Festangestellte sind in der Regel für Kundinnen und Kunden kostenintensiver.

Die Branche arbeitet beim Entsendemodell oft mit Staffelpreisen, welche sich nach den Sprachfähigkeiten der ausländischen Betreuungskräfte richten. Je besser sie deutsch sprechen können, desto höher liegen die Kosten. 

Auch der Leistungsumfang hat einen Einfluss auf die Betreuungskosten. So ist es in der Branche üblich, dass Versorgungszuschläge etwa bei Sondenernährung oder im Palliativstadium erhoben werden. Ebenso sind Feiertagszuschläge möglich und ein Aufpreis, wenn die Betreuungskraft über einen EU-Führerschein und Fahrpraxis verfügt. Soll auch eine zweite Person im Haushalt versorgt werden, können die Kosten entsprechend steigen. Zu den Betreuungskosten können auch Vermittlungsgebühren und Pauschalen für die An- und Abreise der Betreuungskräfte hinzukommen. Für Vermittlung und Reisepauschalen sind jeweils um die 100 EUR marktüblich.

Der Eigenanteil an den Betreuungskosten für die 24-Stunden-Pflege kann über Gelder beziehungsweise Leistungen aus der Pflegeversicherung und Steuerentlastungen reduziert werden. Insbesondere das Pflegegeld kann hierfür verwendet werden. Es steht jedem zu, der mindestens den Pflegegrad 2 besitzt. Das Pflegegeld wird monatlich von der Pflegeversicherung ausgezahlt und kann frei verwendet werden. Seine Höhe ist nach Pflegegraden gestaffelt:

Pflegegrad 1

kein Anspruch auf Pflegegeld

Pflegegrad 2

332 EUR/Monat

Pflegegrad 3

573 EUR/Monat

Pflegegrad 4

765 EUR/Monat

Pflegegrad 5

947 EUR/Monat

 

Weitere Leistungen der Pflegeversicherung mit denen Kosten für eine 24-Stunden-Pflege bezahlt werden können:

Diese Gelder können zusammen für die Betreuungskosten eingesetzt werden, wodurch Pflegebedürftige ihren Eigenanteil daran senken können. Im folgenden Rechenbeispiel zeigen wir, wie sich Leistungen aus der Pflegeversicherung und steuerliche Vergünstigungen für die monatlichen Kosten einer 24-Stunden-Pflege bei einem Pflegegrad 2 einsetzen lassen:

Betreuungskosten

2.910,00 EUR*

Pflegegeld (Pflegegrad 2)

- 332,00 EUR

Verhinderungspflege

- 134,33 EUR

Entlastungsbetrag

- 125,00 EUR

Kurzzeitpflege

- 67,17 EUR

Steuerliche Vergünstigung (haushaltsnahe Dienstleistungen)

- 150,00 EUR

Eigenanteil Betreuungskosten

= 2.101,50 EUR

*Der genannte Betrag für die Betreuungskosten entspricht dem günstigsten Angebot des Marktführers in Deutschland bei der Vermittlung osteuropäischer Pflegekräfte.

 

Eine weitere Möglichkeit, den Eigenanteil an den Kosten für eine 24-Stunden-Pflege zu senken, bietet die private Pflegezusatzversicherung. Diese kann in ihren Tarifen und Leistungen so gestaltet werden, dass Versicherte die Lücke zwischen Pflegekosten und Leistungen der gesetzlichen Pflegeversicherung ganz oder teilweise schließen können.

 

Tipps zur Kostenübernahme für 24-Stunden-Pflege

Welche Anträge sind nötig, um Pflegegeld & Co. von der Pflegeversicherung zu erhalten? Wie gelangen Sie an das Geld? Dies und mehr erklären wir in unserem Ratgeber “24-Stunden-Pflege Kostenübernahme”.

 

Es ist möglich, die Leistungen aus der gesetzlichen Pflegeversicherung so zu kombinieren, dass Versicherte sowohl Unterstützung für die 24-Stunden-Pflege als auch die Versorgung durch einen ambulanten Pflegedienst erhalten können. Bei dieser “Kombinationsleistung” können Pflegesachleistungen und Pflegegeld gekoppelt werden. 

Dabei können die Pflegesachleistungen für einen ambulanten Pflegedienst anteilig in Anspruch genommen werden, um auch anteilig Pflegegeld für die 24-Stunden-Betreuung zu erhalten. Werden beispielsweise 60% der Pflegesachleistungen eingesetzt, stehen noch 40% aus dem jeweiligen Satz des Pflegegelds zur Verfügung.

Für unser Beispiels mit dem Pflegegrad 2 würde dies wie folgt aussehen:

Betreuungskosten

2.910,00 EUR*

40% Pflegegeld (Pflegegrad 2)

- 132,80 EUR

Verhinderungspflege

- 134,33 EUR

Entlastungsbetrag

- 125,00 EUR

Kurzzeitpflege

- 67,17 EUR

Steuerliche Vergünstigung (haushaltsnahe Dienstleistungen)

- 150,00 EUR

Eigenanteil Betreuungskosten

= 2.300,70 EUR

24-Stunden-Pflege Testsieger

Welche Angebote und Anbieter überzeugen in der 24-Stunden-Pflege? Das Entsendemodell gilt für Kundinnen und Kunden als die sicherste Variante und ist mit einem verhältnismäßig geringen Aufwand verbunden. Oftmals ermöglicht dieses Modell auch die günstigsten Angebote bei den Betreuungskosten.

In der Branche haben sich zahlreiche Vermittlungsagenturen etabliert, die Betreuungskräfte aus Osteuropa nach Deutschland holen. Deren geringeres Lohnniveau ermöglicht einen Preisvorteil, den die Agenturen an ihre Kundinnen und Kunden weitergeben können. Zwischen den einzelnen Agenturen bestehen jedoch erhebliche Preis- und Qualitätsunterschiede. 

Einen unabhängigen Vergleich veröffentlichte die Stiftung Warentest im Jahr 2017. Inwiefern diese Ergebnisse heute noch Bestand haben, lässt sich nicht abschätzen. Auch gab es Kritikpunkte an den Testergebnissen. So bemängelten die Tester etwa beim Branchenprimus Promed ica24 das teilweise uneinheitliche Vorgehen dessen regionaler Franchise-Partner. Hierbei lässt sich jedoch einwenden, dass durch die dezentrale Organisation besser auf die persönlichen Bedürfnisse der Kundinnen und Kunden vor Ort eingegangen werden kann.

Ein aktueller und vor allem unabhängiger Test von Vermittlungsagenturen ist unserer Redaktion nicht bekannt.

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© Konstantin Yuganov - stock.adobe.com | Auch für die kleinen Dinge, wie Tee trinken, ist die 24-Stunden-Betreuung für Sie da.

Unsere Empfehlungen

Wenn Sie sich für eine Betreuungskraft zur 24-Stunden-Pflege interessieren, haben wir von basenio.de einige Tipps für Sie, um gute von weniger guten Angeboten unterscheiden zu können.

Die Betreuung von pflegebedürftigen Menschen kann eine erhebliche körperliche und seelische Belastung darstellen. Daher sollten Sie vorab klären, wie lange Betreuungskräfte für einen Turnus in der Versorgung eingeplant sind. Zwar sind zwei bis drei Monate in der Branche üblich, jedoch können Betreuungskräfte bei solchen Zeiträumen schnell an ihre Belastungsgrenze kommen.

Achten Sie daher darauf, dass der Turnus bis zum Wechsel der Betreuungskraft höchstens drei Monate beträgt. Noch besser sind Zeiträume von vier bis sechs Wochen für den Wechsel, um den Betreuungskräften ausreichend Erholungsphasen zu ermöglichen.

Bei Menschen mit einer Demenzerkrankung sollte die 24-Stunden-Pflege so organisiert werden, dass ein festes Duo oder ein Trio im turnusmäßigen Wechsel die Versorgung übernimmt. So bleiben vertraute Bezugspersonen erhalten. Wer eine Betreuungskraft über das Entsendemodell in Anspruch nehmen möchte, sollte im Vorfeld klären, ob es persönliche Ansprechpartner gibt, die bei möglichen Problemen vor Ort unterstützen können.

Hier zeigt die Praxis, dass dezentrale Netzwerke besser arbeiten. Häufig zeigt sich in der Praxis, dass günstige Angebote nahe am Mindestlohn-Niveau solche Ansprechpartner und Netzwerke nicht haben.

Kritisch sind auch Angebote, bei denen neben der Betreuungsdienstleistung noch weitere Teilverträge wie etwa für Logistikunternehmen abgeschlossen werden sollen. Hier können versteckte Kosten und Einschränkungen bei Leistungsumfängen zum Problem werden. Außerdem ist in solchen Fällen oft unklar, wer für welche Leistung der richtige Ansprechpartner ist.

Lassen Sie sich beim Entsendemodell unbedingt die A1-Bescheinigung der Betreuungskraft nachweisen. Nur so können Sie sicherstellen, dass Sozialabgaben und Steuern korrekt abgeführt werden. Rechtswidrig kann die Betreuung sein, wenn Entsendepauschalen, Tagessätze und Tagegelder nicht auf den Mindestlohn aufgerechnet werden.

Tipp der Redaktion

Über das nachfolgende Onlineformular können Sie ein kostenfreies und unverbindliches Angebot für eine 24-Stunden-Betreuung durch die Vermittlungsagentur Promedica24 anfordern. Das Unternehmen ist in Deutschland Marktführer bei der Vermittlung osteuropäischer Pflegekräfte.

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Steffen Gottschling ist der leitende Redakteur der Ratgeber-Redaktion. Bevor er 2016 bei basenio.de begann, war er im Rundfunk und in der Online-Redaktion einer regionalen Tageszeitung tätig. Seine Themenschwerpunkte sind die Bereiche Pflege & Recht.

Kommentare


Eine recht gute Zusammenfassung.
Der Beitrag berücksichtigt bei den Mindestkosten aber leider nicht, dass diese nicht nur aus dem reinen Bruttomonatsgehalt (die erwähnten 2080 Euro bei Mindestlohn) bestehen, sondern auch noch die Arbeitgeberanteile zu berücksichtigen sind. Hier darf man gerne noch mal 20-22% zusätzlich rechnen.
Real liegt man dann bei mindestens rund 2500 Euro im Monat.

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