VG-Wort

Wundtiefe | Wundgröße | messen | Wunddokumentation 

Wundgröße & Wundtiefe messen: Hinweise & Anleitung zur Wunddokumentation - Erfahrung mit Wundtiefenmesser "Wound Probe"

Wundtiefe | Wundgröße | messen | Wunddokumentation 
SERIMED

Mit einem Wundtiefenmesser lassen sich Wundtiefe & Wundgröße messen. Erfahrungsbericht mit dem "Wound Probe" und eine Anleitung zur Wunddokumentation.

| Steffen Gottschling

Bestimmte Patientengruppen und Krankheitsbilder benötigen eine spezielle Wundversorgung. So kann beispielsweise bei Diabetikern die Wundheilung gehemmt sein, wodurch sich schwere Folgeerkrankungen ausbilden können. Ähnliches gilt für Patienten mit einem Dekubitus. Sie benötigen ein spezielles Wundmanagement, um Wunden zu schließen beziehungsweise abheilen zu lassen.

Der Wundtiefenmesser "Wound Probe" ist über unseren Onlineshop erhältlich. Dort erhalten Sie auch Wundauflagen und Gels zur Dekubitus-Therapie.

Hinweise zum Wundmanagement

Allein in Deutschland gibt es circa 2,7 Millionen Wundpatienten. Diese beachtliche Zahl geht aus einer Ende 2015 veröffentlichten Studie der PMV Forschungsgruppe hervor. Das Institut ist bei der Universität Köln angesiedelt und "arbeitet vorrangig zu gesundheitswissenschaftlichen und (pharmako) epidemiologischen Fragestellungen". Alleine wegen der Menge an Wundpatienten ist es nicht verwunderlich, dass es Organisationen gibt, die sich dem Thema in Deutschland angenommen haben.

Die Deutsche Gesellschaft für Wundheilung und Wundbehandlung e.V. (DGfW) wurde 1994 gegründet. „Ziel der Gründer war es, eine Organisation zu schaffen, welche den Wissenstransfer zwischen Forschung und Praxis zur verbesserten Behandlung akuter und chronischer Wunden unterstützt“, heißt es auf dem Internetportal der Gesellschaft.

So fördert man „Erkenntnisse zur Wundheilung und Wundbehandlung“ in der Praxis, der Forschung und der Wissenschaft. Daraus resultierende Fortschritte in „Diagnostik, Therapie und Prävention“ werden veröffentlicht und somit Behandelnden und Patienten zugänglich gemacht. Nach eigener Aussage verfolgt die Gesellschaft „ausschließlich und unmittelbar gemeinnützige Zwecke und ist selbstlos tätig.“

Ein Jahr nachdem sich die DGfW gegründet hatte, wurde die Initiative für Chronische Wunden e. V. ins Leben gerufen. 2002 kam es dann zur offiziellen Gründungsversammlung.

Ziel der Initiative ist es, „die Prophylaxe, Diagnostik und Therapie von Menschen mit chronischen Wunden zu verbessern. Insbesondere will die Initiative Chronische Wunden praxisnah und überall eine möglichst optimale Versorgung der Betroffenen erreichen.“

Hinweise zur Wunddokumentation

Beim Wundmanagement sind alle Maßnahmen inbegriffen, die für eine fachgerechte Versorgung von Wunden nötig sind. Hierzu gehören die Wundanamnese, die Physiologie der Wundheilung mit den Wundheilungsphasen, die Wundbehandlung, das Schmerzmanagement und die Wunddokumentation.

Letztere beschreibt, wie der Name schon verrät, den Zustand und das Ausmaß der Verletzung. In zeitlicher Abfolge kann so beobachtet werden, wie die Wunde sich entwickelt und ob angewendete Therapieformen wirken.

Die Beobachtungen werden in einem eigens dafür erstellten Formular eingetragen. Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe e. V. hat in seinem Pflege-Wiki die Punkte aufgeführt, die bei der Dokumentation enthalten sein sollten. Ein wesentlicher Bestandteil ist es, das Ausmaß der Wunde zu bestimmen. Dafür werden:

  • Form
  • Länge
  • Breite
  • Umfang
  • Tiefe
  • Volumen
  • Fläche
  • Unterminierung/Tunnel


erfasst und auf einem entsprechenden Formular vermerkt. Länge und Breite können durch ein Lineal gemessen werden, doch wie verhält es sich bei den anderen Größen?

Verbandsmaterial im Onlineshop

Anleitung: Wundtiefe messen

Der Umfang kann aus der Länge und Breite errechnet werden, während das Volumen durch das sogenannte Auslitern ermittelt wird. Dabei wird in die Wunde entweder Ringer-Lösung oder eine isotonische Kochsalzlösung gespritzt. Die eingespritzte Menge zeigt dann das Volumen der Wunde in Millilitern an. Tiefe und Unterminierungen müssen zwingend mit sterilen Instrumenten ausgemessen werden, sonst drohen Folgeinfektionen.

Bei Unterminierungen handelt es sich um Öffnungen innerhalb einer Wunde. Diese reichen vom Wundgrund bis hoch zur Haut. Um deren Ausmaß zu messen, gibt es unterschiedliche medizinische Instrumente.

Um Tiefe und mögliche Unterminierungen zu messen, muss man mit dem jeweiligen medizinischen Instrument in die Wunde eindringen. Wie bereits erwähnt, ist es zwingend erforderlich, dass die Gerätschaften steril sind. Andernfalls drohen Infektionen an und in der Wunde.

Misst man die Tiefe, sollte dies auch atraumatisch - also gewebeschonend - durchgeführt werden. Damit ist gemeint, dass man die Wunde nicht weiter verletzt, wenn man sie ausmisst. Im medizinischen Fachhandel sind eigens dafür spezielle Messinstrumente erhältlich.

Wunde messen
Mit diesen medizinischen Instrumenten lassen sich die Tiefen von Wunden messen. (Quelle: Fotolia & eigene Darstellung)

Wundtiefenmesser "Wound Probe"

Die Dimensionen von Druckgeschwüren, Sinussen und Wunden mit unbekannter Tiefe können mit einem Wundtiefenmesser erfasst werden. Hier hat der medizinische Fachhändler "Serimed" aus dem thüringischen Zeulenroda-Triebes ein auf dem deutschen Markt zugelassenes Produkt im Sortiment.

Der "Wound Probe" von Advancis Medical ist eine Sonde zur Abschätzung von Wundgröße und Form. Das Messstäbchen muss dazu in eine Wunde eingeführt werden und an einer integrierten Skala lässt sich dann der entsprechende Wert ablesen.

Der "Wound Probe" ist zum einmaligen Gebrauch bestimmt. Der Hersteller weist darauf hin: "Bei Verwendung bei mehr als einem Patienten kann es zu einer Kreuzkontamination oder Infektion kommen. Das Öffnen der Verpackung der Wundauflage gefährdet die Sterilbarriere. Alle unbenutzten Wundauflagen müssen entsorgt werden."

Von einer Vermessung mit dem "Wound Probe" sind Wunden ausgeschlossen, bei denen die Öffnung kleiner ist als die Breite des Stäbchens.

Der Wundtiefenmesser "Wound Probe" ist über unseren Onlineshop erhältlich:

Basenio.de informiert Sie kostenlos und unabhängig. Sie können uns unterstützen, indem Sie die von uns empfohlenen Produkte & Dienstleistungen über die Verlinkungen im Artikel bestellen.

Diesen Beitrag: Drucken

Mehr von Steffen Gottschling
Profilbild von Steffen Gottschling

Steffen Gottschling ist der leitende Redakteur der Ratgeber-Redaktion. Bevor er 2016 bei basenio.de begann, war er im Rundfunk und in der Online-Redaktion einer regionalen Tageszeitung tätig. Seine Themenschwerpunkte sind die Bereiche Pflege & Recht.

Kommentare


Kommentar schreiben

Ihre Daten sind sicher. Ihre Angaben werden ausschließlich zur Bearbeitung Ihres Anliegens verwendet. Weitere Informationen zum Datenschutz