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Elektrische Zahnbürste | Test | Testsieger | Senioren

Elektrische Zahnbürsten für Senioren im Test: Tipps für die Zahnpflege im Alter

Elektrische Zahnbürste | Test | Testsieger | Senioren
© Andrey Popov - Fotolia

Elektrische Zahnbürsten können die Zahnpflege erleichtern und verbessern. Worauf Senioren dabei achten sollten, zeigt basenio.de in diesem Ratgeber.

| Steffen Gottschling

Regelmäßiges Zähneputzen beugt Zahnfäule (Karies) und Entzündungen (Parodontitis) vor. Durch alterstypische Veränderungen sollte jedoch die Zahn- und Mundpflege auch den alterstypischen Bedürfnissen angepasst werden.

Grundsätzlich sollte ein Kontrollbesuch beim Zahnarzt pro Halbjahr wahrgenommen werden. Bei diesen Terminen können mögliche Probleme und Erkrankungen der Zähne und des Zahnfleischs festgestellt und mit dem entsprechenden Laborbedarf behandelt werden. Auch eine Professionelle Zahnreinigung, zwei bis vier Mal im Jahr, ist ratsam.

Insbesondere die Zahnbürste kann einen großen Unterschied ausmachen. Worauf Senioren dabei achten sollten, hat basenio.de, das Onlineportal für die Generation 50plus, bei Experten in der Zahn- und Mundpflege in Erfahrung gebracht.

Doch auch bei der besten Mund- und Zahnpflege sollten die regelmäßigen Besuche beim Zahnarzt nicht vergessen werden.

Elektrische Zahnbürsten für Senioren

Elektrische Zahnbürsten sind in der Regel etwas kostspieliger als herkömmliche Handzahnbürsten. Die verbaute Technik muss heute jedoch nicht mehr preisintensiv sein. Günstige Modelle sind schon ab zehn Euro erhältlich. Doch sind solche „Schnäppchen“ auch empfehlenswert? Basenio.de verrät Ihnen, woran Sie eine gute elektrische und altersgerechte Zahnbürste erkennen.

Schon beim Borstenkopf gibt es einen ersten Tipp. Die Borsten werden in verschiedenen Härtegrade angeboten: weich, mittelhart und hart. „Für Senioren ist der weiche oder mittelharte Borstentyp zu empfehlen. Harte Borsten fördern zwar eine stärkere Zahnfleischdurchblutung, können jedoch auch bei sensiblen Mundhöhlen und falscher Putztechnik zu Verletzungen führen“, warnt ein Sprecher der Thüringer Landeszahnärztekammer auf basenio-Nachfrage.

Elektrische Zahnbürsten können dabei helfen, die Zahn- und Mundpflege für Senioren einfacher zu machen. Kleine runde oder ovale Borstenköpfe sind hier ratsam, da mit diesen auch die schwer zu erreichenden Stellen in der Mundhöhle gereinigt werden können.

Die herkömmlichen „Elektro-Bürsten“ reinigen die Zähne mechanisch mit halbkreisförmigen Rotationen. Ein paar Modelle bewegen sich auch noch vor und zurück, wodurch der sogenannte 3D-Effekt zustande kommt. Bei höherwertigen Elektro-Zahnbürsten gibt es erweiterte Funktionen wie einstellbare Putzgeschwindigkeiten, Reinigungsstufen oder auch Andruckkontrollen.

 

Zahnarzt Untersuchung
Auch bei guter Zahnpflege sollten regelmäßig Termine beim Zahnarzt wahrgenommen werden. (Quelle: © hedgehog94 - Fotolia)

Tipps zur Zahnpflege im Alter

Etwas Moderner sind elektrische Schallzahnbürsten. Die Bewegungen werden hier durch Schall ausgelöst, welcher den Kopf bis zu 40.000-mal pro Minute schwingt. Es finden sich sogar elektrische Zahnbürsten auf dem Markt, die sich mit einem Smartphone verbinden lassen. Die Technik wertet das Putzverhalten aus und liefert die Daten danach aufs Display.

Der Sprecher des Landeszahnärztekammer Thüringens erklärt: „Bei gleicher Putzdauer reinigen elektrische Zahnbürsten die Zähne ein wenig besser als Handzahnbürsten, weil eine schnelle elektrische Bürste einfach mehr Putzbewegungen in kürzerer Zeit aufbringen kann.“

Zahnärzte raten ihren Patienten jedoch immer jene Zahnbürste, mit welcher sie am besten klarkommen und ein gutes Ergebnis erzielen. Eine gründliche Putztechnik mit einer herkömmlichen Handzahnbürste und eine gewissenhafte Zahnpflege kann genauso effektiv sein.

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Mit zunehmendem Alter können sich die feinmotorischen Fähigkeiten verschlechtern. Vielen Senioren fällt es deshalb schwer, eine gute Mundhygiene aufrechtzuerhalten. „Vor allem für Menschen mit motorischen Einschränkungen sind elektrische Zahnbürsten eine gute Möglichkeit, die Zahnpflege weiterhin selbstständig durchzuführen. Auch pflegenden Angehörigen können elektrische Zahnbürsten die Mundpflege erleichtern“, so der Sprecher der Landeszahnärztekammer Thüringens.

Für Senioren mit motorischen Einschränkungen können Zahnbürsten mit verdicktem Griff hilfreich sein. Diese können besser gehalten werden, wodurch Betroffene ihre Zahn- und Mundpflege noch selbstständig durchführen können.

Elektrische Zahnbürsten besitzen schon konstruktionsbedingt einen dickeren Griff. Im Handel werden jedoch auch Griffverstärker aus Kunststoff oder Moosgummi angeboten, welche einfach auf die Zahnbürste draufgesteckt werden.

 

Vorteile

Nachteile

Elektrische Zahnbürste

  • automatische Bewegung
  • gute Reinigungsergebnisse
  • können zusätzliche technische Funktionen besitzen (z. B. Timer, verschiedene Putzeinstellungen)
  • kleiner runder oder ovaler Borstenkopf
  • dicker Griff
  • hoher Anschaffungspreis
  • muss aufgeladen werden
  • falsche Anwendung kann zu Verletzung im Mundraum führen
  • schwere Reparatur auf Grund fest eingebauter Akkumulatoren

Handzahnbürste

  • niedriger Anschaffungspreis
  • unkomplizierte Anwendung
  • nur mit guter Putztechnik effizient
  • bei feinmotorischen Schwierigkeit nur schwer zu handhaben


Es ist übrigens nicht ausreichend, nur die Zähne zu reinigen. „Auch die Reinigung der Zunge sollte nicht vernachlässigt werden, da sonst Nahrungsreste und Bakterien zur Entwicklung von Mundgeruch beitragen können. Ob hierfür eine spezielle Zungenbürste oder ein Zungenreiniger, der auf der Rückseite mancher Zahnbürstenköpfe sitzt, genutzt werden, ist von persönlichen Vorlieben abhängig“, erklärt der Experte.

Elektrische Zahnbürsten im Test

Die Stiftung Wartentest hat in ihrer Januarausgabe 2023 elektrische Zahnbürsten miteinander verglichen. Bei den getesteten Akkubürsten schaffte keine das Testurteil „sehr gut“. Dafür reinigen 13 von 17 getesteten Modellen zuverlässig die Zähne, nur eine Bürste wurde als mangelhaft befunden. Die siebzehn ausgewählten Modelle wurden anhand dreier Kriterien mit unterschiedlicher Gewichtung getestet:

  • Zahnreinigung (zu 60%)
  • Handhabung (zu 30%)
  • Haltbarkeit, Umwelteigenschaften (zu 10%)

Testsieger & Testverlierer

Die teuerste Zahnbürste (267 Euro) im Test, Philips Sonicare 9900 Prestige, wurde am besten bewertet. Bei der Zahnreinigung erhielt sie eine Bewertung von 1,4; bei der Handhabung 2,5 und bei Haltbarkeit & Umwelteigenschaften 2,0. So bekam der Testsieger das Gesamturteil „gut“ mit einer 1,8.

Testverlierer war die Akkuzahnbürste der Firma Sunstar Gum. Das Modell Powercare konnte nicht mal getestet werden, da sich die Mehrzahl der Bürsten zur Prüfung weder anschalten noch aufladen ließen. Im Gesamturteil gab es somit nur eine 5,5 für diese Zahnbürste.

 

Zahnbürste | Borstenkopf | Prothese
Bei der Zahnbürste kommt es vor allem auf den Borstenkopf an. (Quelle: © JFsPic – Adobe Stock)

Borstenkopf & Borsten

Großartige Unterschiede gibt es bei den Empfehlungen für die ältere Generation nicht. Eine geeignete Zahnbürste ist die Grundlage für eine ideale Mundhygiene. „Sie sollte einen eher kleinen Kopf besitzen, mit dem alle Bereiche des Mundes gut erreichbar sind“, rät ein Sprecher der Thüringer Landeszahnärztekammer auf basenio-Nachfrage.

Empfehlenswert sind zudem abgerundete Kunststoffborsten. Hier ist die Gefahr geringer, sich das Zahnfleisch zu verletzen. Der Tipp gilt insbesondere für diejenigen, die mit starkem Druck ihre Zähne putzen.

Borsten aus Naturhaar werden hingegen weniger empfohlen. Sie sind in der Regel hohl und können zum Hort für Bakterien werden, die wiederrum die Mundhygiene gefährden. Vor zu harten Bürsten wird ebenfalls abgeraten, da sie das Zahnfleisch verletzen können. Besondere Borstenköpfe, die beweglich sind oder nachgeben, braucht es laut einigen Experten nicht.

Zahncremes für Senioren

Gibt es überhaupt falsche Zahncremes? Die Antwort lautet: Ja! Die Inhaltsstoffe der Cremes wirken sich direkt auf die Mundhygiene und die Zähne aus. Wichtig ist es zum Beispiel, dass sie den richtigen Fluoridgehalt enthalten, um Karies zu verhindern und Zahnschmelz zu schützen. Außerdem ist es empfehlenswert für empfindliche Zähne eine salpeterhaltige Zahnpasta (die zum Beispiel Kaliumchlorid oder Kaliumnitrat enthält) zu verwenden.

Wer unter entzündlichen Zahnhälse leidet, sollte Zahncremes mit Hydroxylapatit oder Strontiumchlorid verwenden. Diese verschließen die freiliegenden Kanälchen der Zahnhälse und vermindern die Schmerzempfindlichkeit.

Bei Entzündungen in der Mundhöhle helfen Zahncremes, die Amin-Fluorid enthalten, aber auch welche, die desinfizierend wirken mit unterschiedlichen Konzentrationen von Chlorhexidin. Damit können schädliche Bakterien, die den natürlichen Haushalt der Mundhöhle stören, bekämpft werden.

Qualitativ minderwertige Zahncremes können Irritationen in der Mundschleimhaut verursachen und schlimmer, diese sogar austrocknen. Dies führt zu einem erhöhten Flüssigkeitsbedarf, welcher wiederum dazu führt, dass die Mundschleimhaut-irritierenden-Substanzen in den Magen gelangen und damit auch die Magenschleimhaut in Mitleidenschaft ziehen. Die Folgen daraus sind Verdauungsstörungen und unangenehmes Allgemeinbefinden.

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Richtig Zähneputzen

Für die Pflege von dritten Zähnen sollte mindestens zweimal am Tag geputzt werden. Morgens und abends sollte der Plaque durch sanften Druck und mit Zahnpasta abgebürstet werden. Die richtige Technik sieht man in diesem Video:

Youtube Video Tutorial: Richtig Zähne putzen - per Hand und elektrisch (Zahnputztechnik)

Tutorial: Richtig Zähne putzen - per Hand und elektrisch (Zahnputztechnik)

Dies ist ein Platzhalter von Youtube.
Klicken Sie hier, um das Video abzuspielen.
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Wenn ein Zahn dennoch den Belastungen des Alltags nachgibt und ausfällt oder ausbricht, dann sollte die Lücke mit einem Zahnersatz gefüllt werden. Ist ein Loch im Zahn, dann steht ein Besuch beim Zahnarzt an. Der kann mit verschiedenen Zahnfüllungen das Loch beseitigen.

Übrigens, gegen die Angst vorm Zahnarzt gibt es Tipps und Tricks. Die reichen von Narkose, über Lachgas bis hin zu psychologischen Kniffen. Letztlich trägt neben dem Putzverhalten auch die Ernährung zur Zahngesundheit bei. Wer viel trinkt, hilft seinen Zähnen, gesund zu bleiben. Übermäßig Süßes, wie Kuchen und Schokolade, zerstört hingegen die Zähne. Schuld daran ist der Zucker.

Wie oft und wann Zähneputzen?

Man sollte immer vor oder nach Hauptspeisen Zähne putzen und mindestens zwei und bestenfalls drei Mal am Tag, so die Empfehlung. Am frühen Morgen sollte vor dem Essen geputzt werden. Grund dafür ist, dass beim abendlichen Zähneputzen nicht alle Bakterien von den Zähnen und vom Zahnfleisch verschwinden.

Isst man nun, ohne vor die Zähne geputzt haben, bekommen diese Bakterien wieder Nahrung und zerstören den Zahnschmelz. Putzt man nun vor dem Frühstück, können übrig gebliebene Bakterien beseitigt werden. Die Zahncreme bildet zudem einen Schutz für den Zahn gegen säurehaltige Nahrungsmittel, die den Schmelz angreifen.

Wegen eben jener Säure, sollte man auch nicht direkt nach dem Essen die Zähne reinigen. Der Zahnschmelz ist dann meist sehr weich und könnte durch die Zahnborsten beschädigt werden. Experten schlagen eine Wartezeit von 30 bis 60 Minuten vor. In dieser Zeit kann der Organismus den Mineralverlust an den Zähnen wiederherstellen.

Die richtige Putztechnik

Die Zahnbürste ist wichtig, doch mit der falschen Putztechnik bringt die beste Zahnbürste nichts. Wird nicht der komplette Mundbereich gereinigt, können Karies und Parodontitis die Folge sein. Achten Sie also darauf, dass wirkliche alle Zähne beim Putzen erreichen. Am besten entwickelt man eine Routine, nach der abgeputzt wird.

Die sogenannte Bass-Methode wird von Zahnärzten empfohlen. Dabei wird von Rot nach Weiß geputzt – also vom Zahnfleisch zum Zahn. Unterlassen sollte man kreisförmige Bewegungen mit der Bürste. So könnten Zahnreste unter das Zahnfleisch massiert werden. Besser sind seitliche Rotationen und dann von Rot nach Weiß abwischen.

Die Bürste sollte dabei in einem Winkel von 45 bis 60° angelegt werden und beim Putzen sollte nur leichter Druck ausgeübt werden. Die Zahnborsten sollten sich dabei nur leicht verbiegen. Zuerst sollte man die schwierig zu erreichenden Stellen putzen, denn so verliert man zum Ende hin nicht die Motivation alle Stelle ausreichend zu reinigen.

Auf diese sollte man um die drei Minuten die Zähne putzen. Die Zeit lässt sich zum Beispiel mit der Stoppuhr am Handy einstellen oder mit einer praktischen Sanduhr, die drei Minuten läuft. Solche Zeitmesser gibt es im Handel, für wenig Geld zu kaufen.

Bei elektrischen Zahnbürsten muss der Kopf der Bürste auf den Zahn gesteckt werden. Dann wird der Bürstenkopf über die Zahninnenseite und –außenseite bewegt. Die Zahnbürste rotiert von selber Verschmutzungen weg. So soll jeder Zahn einzeln gereinigt werden. Es ist nicht empfohlen, elektrische Zahnbürsten wie Handzahnbürsten über alle Zähne hinwegzubewegen. Immer nur einzeln putzen!

Die Zahnbürste ist zwar das wichtigste „Werkzeug“ für die Mundhygiene, aber es gibt noch weitere Hilfsmittel, die beim Putzen helfen. Zahnbürsten kommen nicht an alle Flächen eines Zahns heran: Zum Beispiel die Zahnzwischenräume. Zahnseide, Zahnzwischenraumbürsten und Zahnhölzer erreichen auch die Zwischenräume der Zähne.

Zahn-Prothesen reinigen

Bleibt noch eine Frage offen: Wie ist es mit Zahnprothesen? Ohne regelmäßige Pflege bildet sich auch hier Zahnbelag. Wird dieser nicht entfernt, verhärtet er und es bildet sich Zahnstein. Diesen wird man mit herkömmlichen Mitteln wie Zahnbürsten nicht mehr los. Der Zahnarzt muss dann mit Schleif- und Polierbürsten den Zahnstein entfernen.

Herausnehmbare Prothesen benötigen doppelte Pflege, da sie auch eine Unterseite besitzen, die gereinigt werden muss. Hat man tagsüber keine Zahnbürste zur Verfügung, kann die Prothese in Wasser gereinigt werden. Unter laufendem Wasser lässt sie sich abspülen. Empfohlen wird, dass die Zahnprothese mindestens einmal am Tag intensiv gereinigt wird.

Sie sollten auch dann ihr Zahnfleisch massieren. Dies fördert die Durchblutung und damit die Mundhygiene. Zahnfleisch muss, genauso wie Zähne, gut gepflegt werden.

 

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Profilbild von Steffen Gottschling

Steffen Gottschling ist der leitende Redakteur der Ratgeber-Redaktion. Bevor er 2016 bei basenio.de begann, war er im Rundfunk und in der Online-Redaktion einer regionalen Tageszeitung tätig. Seine Themenschwerpunkte sind die Bereiche Pflege & Recht.

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