Baum umpflanzen | umsetzen | groß | klein

Große und kleine Bäume umpflanzen: 7 Tipps & Tricks

Baum umpflanzen | umsetzen | groß | klein
© Picography - Pixabay.com

Einen Baum umzupflanzen, ist mit reichlich Risiken verbunden und muss ausreichend vorbereitet werden. Was genau Sie beachten sollten, damit Ihr Baum an seinem neuen Standort erfolgreich anwachsen kann, erfahren Sie in unserem Beitrag zum Thema.

| Sandra Fuchs

Wer sich mit dem Thema Bäume umpflanzen schon einmal beschäftigt hat, weiß, dass ein ganz einfacher Grundsatz gilt: "Einen Baum verpflanzt man nicht!". Tatsächlich ist der Wechsel des Standorts für einen Baum alles andere als einfach. Nichtsdestotrotz ist er möglich.

Oftmals unterschätzt man als Laie, wie groß ein Baum im ausgewachsenen Zustand werden kann. In vielen Fällen wird es dann unumgänglich, diesen am angestammten Ort zu belassen, weil Nachbarn Ansprüche erheben können oder Grundstücksgesetze verletzt werden.

Muss ein Baum umziehen, sollte dieser Vorgang so gut wie möglich vorbereitet werden. Welche Dinge Sie beachten sollten, haben wir Ihnen im Folgenden zusammengefasst.

Der youtube-Blogger "The Handyman" zeigt in seinem Video, wie und wann man am besten einen Baum umpflanzt:

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Tipp 1: Je jünger der Baum, umso besser die Erfolgschancen

Erster und einfachster Grundsatz ist jener, dass Bäume einfacher umzusetzen sind, je jünger sie sind, da ihr Wurzelwerk noch nicht so komplex verzweigt ist, wie bei älteren Exemplaren. Bei älteren Bäumen kann dieses sich über mehrere Meter vom Baum entfernen und müsste im Idealfall vollständig ausgegraben und erneut eingepflanzt werden.

Tipp 2: Wurzeln in regelmäßigen Abständen stutzen

Nichtsdestotrotz können auch ältere Bäume umgepflanzt werden. Dies erfordert jedoch vor allem eines: Geduld. Viele Baumschulen nutzen einen einfachen Trick, um einen Standortwechsel möglich zu machen.

Dazu ist es wichtig, den Aufbau einer Baumwurzel zu verstehen: Je länger ein Baum wächst, umso größer wird diese. Haupt- und Nebenwurzeln bilden sich aus. Wichtigster Bestandteil sind jedoch die sogenannten Feinwurzeln. Diese dienen dazu, Mineralsalze und Nährstoffe aus dem Boden aufzunehmen, die überlebenswichtig für die Pflanze sind.

Je älter der Baum, umso weiter sind die Feinwurzeln vom Stamm entfernt. Oftmals setzt sich der Wurzelballen nach vielen Jahren des Wachstums ausschließlich aus Haupt- und Nebenwurzeln zusammen und ein Umpflanzen wird schwieriger.

Um zu verhindern, dass die Feinwurzeln sich immer weiter vom Stamm entfernen, wird im Abstand von etwa vier bis fünf Jahren ein kreisförmiger Graben gestochen. Dieser Trick wird deshalb angewandt, damit sich neue Feinwurzeln bilden.

Die entstandene Lücke wird mit Kompost gefüllt und über einen längeren Zeitraum stärker bewässert als normalerweise. Dadurch wird das Wachstum der Feinwurzeln angeregt. Sollte starker Lichteinfall zu erhöhten Temperaturen im Boden führen, können Sie die Wurzeln zusätzlich mit Rindenmulch abschirmen.

Tipp 3: Bäume im Frühjahr oder Herbst umpflanzen

Ein weiterer wichtiger Grundsatz ist der, dass Sie einen Baum nur dann umpflanzen sollten, wenn dieser sich in seiner Ruhephase befindet – also zwischen September und April. In diesem Zeitraum benötigen diese weniger Nährstoffe und lassen sich durch ihre kahle Krone leichter transportieren.

Bedenken Sie zudem, dass eine Umpflanzung Zeit benötigt. Stechen Sie die Wurzeln im ersten Jahr ab, lassen Sie sie neue Feinwurzeln bilden und pflanzen Sie Ihren Baum erst im nächsten Jahr um.

Tipp 4: Die Größe des Wurzelballens ist die Größe der Krone

Wurzeln sind oberirdisch nicht sichtbar. Dementsprechend müssen Sie abschätzen, in welchem Abstand zum Stamm Sie einen Graben ausheben sollten. Hier gilt: Orientieren Sie sich an der Größe der Baumkrone. In etwa gleichgroß ist der Wurzelballen. Achten Sie dabei darauf, dass Sie die Wurzeln so gerade wie möglich abtrennen und diese Enden nicht ausgefranst sind.

Für eine erfolgreiche Umpflanzung sollten Sie zudem darauf achten, dass die Erde zwischen den Wurzeln so vollständig wie möglich erhalten bleibt. Dies schaffen Sie, indem Sie den Wurzelballen in einen Jutesack verpacken und diesen mit einem Seil zubinden.

Tipp 5: Krone zurückstutzen & Äste für einen leichteren Transport zusammenbinden

Bäume können große Dimensionen erreichen. Um den Transport von einem Ort zum anderen zu vereinfachen, sollten Sie die Krone Ihres Baumes zurückstutzen und in eine gleichmäßige Form bringen.

Dabei sollten Sie strategisch vorgehen – setzen Sie wenige, größere Schnitte. Viele kleine Schnitte verursachen unnötig viele Wundstellen, die Ihr Baum reparieren muss. Nehmen Sie deshalb anstelle von vielen einzelnen Ästen mehrere zusammenhängende ab.

Anschließend binden Sie die Krone zusammen, um deren Volumen noch ein wenig weiter zu verringern. Achten Sie darauf, dass die Seile nicht zu fest gespannt sind, um Ihren Baum nicht zu beschädigen.

Tipp 6: Pflanzloch ausheben & Pfähle anbringen

Um ein erfolgreiches Anwachsen zu garantieren, muss das Pflanzloch genauso groß sein wie der Wurzelballen. Übrig gebliebene Löcher füllen Sie mit Kompost auf und gießen den Baum über mehrere Wochen hinweg ausreichend.

Sollten Sie Ihren Baum an einem Ort anpflanzen wollen, dessen Boden sich stark vom ursprünglichen Standort unterscheidet, mischen Sie beide Erden und verteilen Sie diese um den Wurzelballen herum. Flachwurzler bewerkstelligen das Anwachsen am neuen Standort dabei einfacher als Tiefwurzler.

Anschließend bringen Sie Pfähle an, um den Baum zu stabilisieren und ein besseres Anwachsen der Feinwurzeln zu garantieren. Verbinden Sie diese Pfähle mit einem Seil am Stamm, damit diese an Ort und Stelle bleiben.

Tipp 7: Bäume vom Profi umsetzen lassen

Kleine Bäume kann ein Laie ebenso gut umpflanzen wie ein Spezialist. Hat ein Baum jedoch bereits größere Dimensionen angenommen, wird dies bereits schwieriger. Trotz der Hilfe der Nachbarn und mit dem richtigen Anhänger kann sich der Transport und das Ausheben schwierig gestalten.

An dieser Stelle sollten Sie darüber nachdenken, einen Profi zu Rate zu ziehen. Baumpfleger besitzen die passenden Gerätschaften, das nötige Know-How und die richtigen Transportgeräte, um Ihren Baum so schonend und effizient wie möglich umzupflanzen.

Fazit: Einen Baum umzupflanzen, benötigt Fachwissen, Zeit & Geduld

Einen Baum umzupflanzen ist nicht einfach, aber auch nicht unmöglich. Wer sich dazu entscheidet, eine seiner Pflanzen an einen neuen Ort zu setzen, sollte vor allem Geduld aufbringen – die Vorbereitung für ein erfolgreiches Anwachsen benötigt Zeit. Zudem sollten Sie vorsichtig vorgehen, um das Wurzelwerk Ihrer Bäume nicht unnötig zu beschädigen.

Sollten Sie sich nicht sicher sein, welche Maßnahmen Sie treffen sollen, ziehen Sie einen Profi zurate! Dieser kann Ihnen diese Entscheidungen abnehmen und das Umpflanzen erleichtern.

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Sandra Fuchs war bei basenio.de tätig.

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