Wintergarten bauen | Kosten | Baugenehmigung

Wintergarten bauen: Mit diesen Kosten müssen Sie für Baugenehmigung & Bauantrag rechnen

Wintergarten bauen | Kosten | Baugenehmigung
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Wer einen Wintergarten bauen möchte, benötigt unter Umständen eine Baugenehmigung. Welche Kosten der Antrag mit sich bringt und welche Unterlagen die Baubehörde benötigt, erklären wir in diesem Ratgeber.

| Marian Freund

Laut dem Bundesverband Wintergarten e. V. handelt es sich bei einem Wintergarten: „um einen geschlossenen Anbau an ein Gebäude, ein selbständiges Bauwerk oder eine in das Gebäude integrierte Konstruktion mit mindestens einer Wandfläche und einem Großteil der Dachfläche aus lichtdurchlässigen Baustoff.“

Statisch ist er dabei so konzipiert, dass er Personen einen dauerhaften Aufenthalt in ihm ermöglicht. Sie haben also einen Platz, der überdacht ist und Ihnen als Wohlfühloase dient. Im Gegensatz zum Sommergarten ist der Raum isoliert und kann beheizt werden. Doch wie kommen Sie zu Ihrem neuen Schmuckstück?

Bauplanung eines Wintergartens

Am Anfang eines jeden Vorhabens steht die Idee. Doch einfach drauf Losbauen kann Verdruss und hohe Folgekosten verursachen. Wählen Sie zunächst einen geeigneten Standort und machen Sie sich ein Vorstellung wie groß der Bau werden soll. Schon bei der Platzwahl des neuen Raums lassen sich spätere Energiekosten drosseln.

Wintergarten Ausrichtung Wärme
So wirkt sich die Ausrichtung Ihres Wintergartens auf Licht und Wärme aus (Quelle: eigene Darstellung)

 

Beim Ausrichten sollte auch schon mitbedacht werden, wie sie den Raum künftig nutzen wollen. Soll er vor allem Ihren Pflanzen Schutz bieten oder wollen Sie es sich mit einer gemütlichen Sitzecke bequem machen?

Wollen Sie ganzjährig die Möglichkeit haben, hier einen Wohnraum zu nutzen? Auch wenn es sprichwörtlich heißt: „Platz ist in der kleinsten Bude“, so soll dennoch genug Raum für Ihre spätere Einrichtung vorhanden sein.

Kosten für Baugnehemigung

Zeichnen Sie sich einen Plan und konzipieren sie, wie viel Platz künftige Einrichtungsgegenstände wie Tisch, Stühle oder Pflanzenbanken einnehmen. Sind Standort und Platz festgelegt, kann man sich dem eigentlichen Bau zuwenden.

Hier müssen sie beachten, dass Sie beim Bau eines Wintergartens auf die Zustimmung der Behörden angewiesen sein könnten. Baurecht ist auf der Landesebene geregelt und so gibt es von Bundesland zu Bundesland unterschiedliche Bestimmungen für die Baugenehmigung eines Wintergartens.

So benötigt man beispielsweise in Bayern in jedem Fall eine Baugenehmigung, wenn man einen Wintergarten bauen möchte, während es im Nachbarland Thüringen Ausnahmen von einer Genehemigungspflicht gibt.

Die gesetzliche Grundlage findet sich in der Bauordnung Thüringens (ThürBO) wieder. Demnach sind laut § 60 Abs. 1 Nr. 1 (h) ThürBO Wintergärten verfahrensfrei errichtbar, wenn sie „vor der Außenwand eines Gebäudes aus lichtdurchlässigen Baustoffen errichtete unbeheizte Wintergärten mit nicht mehr als 20 m² Grundfläche und 75 m³ umbautem Raum“ sind.

Die Kosten für eine Baugenehmigung regeln die Bundesländer in einem Verwaltungskostenverzeichnis. Je nach Größe und Beschaffenheit des geplanten Wintergartens können die Kosten für die Baugenehmigung variieren.

In der folgenden Tabelle finden Sie die Verwaltungskostenverzeichnisse ausgewählter Bundesländer.

BundeslandVerwaltungskostenverzeichnis
ThüringenVerwaltungskostenordnung
BayernVerwaltungskosten
HessenVerwaltungskostenordnung

 

Unterlagen für die Baungenehmigung

Wenn Sie den Wintergarten mit einem Neubau zusammen errichten, dann müssen Sie die Unterlagen mit den Plänen für das Hauptgebäude einreichen. Des Weiteren richten sich mögliche Bauauflagen danach, ob Ihr Projekt in einem baurechtlich festgelegten Bereich für Wohnungen, Gewerbe oder einer Mischzone steht.

Diese Informationen erhalten Sie bei Ihrer kommunalen Baubehörde. Wichtig sind hierbei auch Bestimmungen zu Abständen zu anderen Gebäuden. Eine Übersicht welche Unterlagen Sie benötigen, zeigen wir in der folgenden Grafik.

Unterlagen Bauantrag Wintergarten
Unterlagen, die für den Bauantrag eines Wintergarten benötigt werden (Quelle: eigene Darstellung)


Wer seinen Wintergarten als Wohnflächenerweiterung nutzt, muss sich zudem an die Vorgaben der Energiesparverordnung (EnEV) halten. Die Verbraucherzentrale hat einen sehr informativen Beitrag zu den Inhalten der EnEV auf ihrer Internetseite veröffentlicht. Darin finden sich Rechte & Pflichten für Verbraucher, die im Zusammenhang mit der EnEV entstehen können.

Wintergarten aus Holz, Kunststoff & Metall

Hier schließen sich nun die Planungen an die Standort- und Platzwahl an. An dieser Stelle sollten Sie sich Gedanken machen über die Verglasung, die Belüftung, die Beschattung, die Heizung und die Beleuchtung ihres Wintergartens. Außerdem gilt es das Material für die Konstruktion zu bestimmen.

Es gibt fertige Bausysteme aus Holz, Kunststoff und Metall (vorzugsweise Aluminium). Diese Systeme haben den Vorteil, dass sie den Bestimmungen der EnEV bereits entsprechen und daher problemlos errichtet werden können. Jedes Material hat seine Vor- und Nachteile.

Reine Kunststoff-Konstruktionen sind zwar preisgünstig, können aber wegen ihrer Materialbeschaffenheit nur in begrenzter Spannweite aufgestellt werden. Bei großer Hitze kann hier die Stabilität beeinträchtigt werden.

Wintergarten, Sommergarten, Aluminium
Ein Wintergarten mit Aluminium-Gestell und vielen Glasflächen lässt viele Sonnenstrahlen ins Innere (Quelle: pixabay)


Holz erzielt eine gemütliche Atmosphäre, ist aber auch durch Witterungseinflüsse gefährdet. Mit Lasuren kann man hier Abhilfe schaffen. Auch in puncto Wärmedämmung ist Holz besser geeignet als zum Beispiel Kunststoff.

Aluminium ist derzeit der gefragteste Werkstoff beim Wintergarten-Bau in Deutschland. Beschichtet hält es praktisch ein Leben lang Umwelteinflüssen stand. Allerdings kann es bei großen Temperaturfällen zu Knackgeräuschen in der Konstruktion kommen. Es gibt auch Möglichkeiten, die verschiedenen Werkstoffe zu kombinieren.

Unser Tipp:

Bei Obi finden Sie eine Auswahl an fertigen Wintergärten zum gemütlichen Verweilen an grauen Tagen. 

Kostenfaktoren beim Bau

Zunächst sei zu erwähnen, dass die Materialwahl auch die Kosten Ihres Wintergartens beeinflussen. Dann spielt natürlich auch die Größe Ihres Projekts eine Rolle. Für einen Anbau mit den Dimensionen vier Meter breit, drei Meter tief, Traufe drei Meter, First drei Meter hoch kann man diese Kosten kalkulieren.

Auch bei der Verglasung will wohlüberlegt investiert werden. Hier sind vor allem energetische Aspekte zu bedenken. Eine einfache Verglasung ist in der Anschaffung zwar günstig, bei den Folgekosten muss man aber drauf zahlen. Das betrifft primär Aufwendungen für Heizung und Energie.

Bei Mehrfachverglasung steigen die Anschaffungskosten, jedoch sind die Folgekosten geringer. Die Verglasung kann Ihnen so einen weiteren tiefen Griff ins Portmonee ersparen. Auch beim Heizungssystem sind die Kosten variabel.

Durch die Glasfassade entsteht bei Sonneneinwirkung der Glashauseffekt. Sprich, in Ihrem Wintergarten heizt es sich auf. Eine gute Belüftung ist von Nöten, die zudem auch möglichem Kondensat entgegenwirkt. Je nachdem wie ihr Bau ausgerichtet ist (Nord-, Ost-, Süd, bzw. Westlage) kann es reichen, einfach die Fenster zu öffnen. Allerdings gibt es Systeme, die Zu- und Abluft elektrisch steuern können.

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