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Einkaufstrolley | Test | Andersen | Rheinthel | Testsieger

Einkaufstrolley im Test: Das sind die Testsieger bei Stiftung Warentest & Ökotest

Einkaufstrolley | Test | Andersen | Rheinthel | Testsieger
Patricia Klamt

Wer ist der Testsieger bei den Einkaufstrolleys? Wir stellen Tests & Erfahrungsberichte aus dem Internet vor. Dazu gibt's Tipps, worauf man achten sollte, wenn man einen Einkaufstrolley kauft. Infos zu Herstellern wie Andersen, Rheinthel & Co.

| Steffen Gottschling

Einkaufstrolleys sind längst nicht mehr nur ein Einkaufsbegleiter für ältere Menschen, sondern werden seit einigen Jahren auch in der jungen Generation geschätzt. Die kleinen Transporthilfsmittel, die in der Regel aus einer Tasche und einem Gestell auf Rädern bestehen, sind eine nützliche Alltagshilfe.

Einkäufe oder andere Lasten lassen sich mit diesem rollbaren Wagen - trolley ist der englische Begriff für Wagen - ganz bequem von einem Ort zum anderen transportieren. Inzwischen gibt es viele Varianten und Modelle zu kaufen, die ihre Stärken und Schwächen haben. Allen gemein ist, dass sie ein umweltschonenderes Transportmittel als Autos sind und nachhaltiger als Plastiktüten.

Einkaufstrolley, Hackenporsche, Kartoffelmercedes
Die Zeiten sind vorbei, in denen Einkaufstrolleys einfarbig waren und altbacken aussahen. Heute haben die Modelle ausgefallene Designs und knallige Farben. (Quelle: Patricia Klamt)

Einkaufstrolleys: Testbericht der Stiftung Ökotest

Basenio.de hat im Netz nach Testberichten geschaut, die über Einkaufstrolleys berichten und werten. Vorweg sei erwähnt, dass es einige Testberichte im Netz gibt, die sich auf Ergebnisse der Stiftung Warentest stützen. Auf Nachfrage unserer Redaktion im September 2018 erklärte ein Sprecher der Stiftung: "Hierzu haben wir leider keinen Test durchgeführt".

Wer also solche Tests bei einer eigenen Recherche findet, der sollte diese mit sprichwörtlicher Vorsicht genießen. Dennoch gibt es einige Testberichte im Netz. Den wohl unabhängigsten gibt es von der Stiftung Ökotest. 2016 hatte das Verbrauchermagazin zehn Einkaufstrolleys auf ihre Praxistauglichkeit und Inhaltsstoffe untersucht. Im Test waren die folgenden Modelle:

Hersteller bzw. HändlerModell
IkeaKnalla Einkaufsroller (grau-weiß)
PlaymarketGo Up, rojo
GimiGimi Tris mit Treppensteigerrollen (blau)
AuroraVienna-Shopping Trolley (lime)
AndersenUnus Shopper Pepe (türkis)
Andersen/OrtliebRoyal Shopper Ortlieb (silber)
BurleyTravoy (grey)
MetaltexShopping Line Daphne (rot)
RolserLogic Tour Ecomaku - Carbon
ReisenthelTrolley M., baroque taupe


Die Testergebnisse können kostenpflichtig für 2,00 Euro über die Internetseite unity-kiosk.de heruntergeladen werden.

Bei vielen anderen Testberichten, die wir in unserer Netzrecherche fanden, ist es nicht zweifelsfrei zu klären, inwiefern diese wirklich unabhängig sind. Dennoch möchten wir diese hier vorstellen.

Bei 10toptest.de, einem kommerziellen Vergleichsportal, werden fünf Einkaufstrolleys mit ihren Stärken und Schwächen präsentiert. Der Testbericht soll aus dem September 2018 sein. Testsieger ist hier ein Einkaufstrolley des Herstellers „Andersen“. Der „Royal Dante & Einkaufstasche blau/weiß“ wurde hier als bestes Modell ausgezeichnet.

PlatzierungHersteller bzw. HändlerModell
1.AndersenRoyal Dante (blau/weiß)
2.Andersen21206 Scala Shopper
3.GimiTris Floral (blau


Bei autobild.de wird der „Einkaufstrolley Test 2018“ präsentiert. Im Testbericht werden sechs dieser Transporthilfen vorgestellt und in einer Tabelle miteinander verglichen. Die Gesamtnote wurde ermittelt aus den drei Testbereichen: Praxistest, Ausstattung, technischen Merkmale.

PlatzierungHersteller bzw. HändlerModell
1.AndersenRoyal Dante
2.Kitchen CraftCoolmovers
3.AuroraEinkaufshilfe Relax
4.AuroraShopping Trolley Vienna
5.GimiTris Floral (blau)
6.Royifaltbarer Einkaufstrolley

Erfahrungberichte aus Foren

Im Netz finden sich auch einige Berichte, bei denen Nutzer ihre Erfahrungen mit Einkaufstrolley teilen. Auch hier lässt sich leider nicht prüfen, ob die Erfahrungen tatsächlich gemacht worden oder Marketingprofis am Werk waren.

Im Forum auf chefkoch.de wurde 2008 eine Diskussion über Erfahrungen mit Einkaustrolleys begonnen. Hier einige Kommentare daraus:

Betty rät, den Wunsch-Trolley vorher zu testen:

Der Trolley, den ich benutze, hat einen langen verstellbaren Griff. Das ist auch ganz gut so, damit er bei voller Beladung mir nicht in die ‚Hacken‘ fährt. Am besten ist es das gute Stück mal Probe fahren und zwar auch mit Beladung. Zum Parken beim Einkaufen mache ich es so, dass vorne am Einkaufswagen so ein Haken ist, wo der Trolley eingehängt werden kann. Dazu schiebe ich den Griff ganz rein und hänge daran den Trolley auf. (*Betty, 19.7.2008)

Süßschnautze mahnt vor billigen Modellen:

Ich hab‘ auch einen von Andersen. Ich möchte ihn echt nicht missen. Die Tasche ist graumeliert und hat eine schwarze Kunstlederklappe mit einer silbernen Schließe. Ich habe mal zwei andere ausprobieren dürfen, einen Billigen für 10 Euro und einen Zusammenklappbaren aus Plastik, und war froh, dass die Dinger mir nicht gehörten. Meiner hat für mich die perfekte Höhe und schöne große Räder, damit man auch mit schwerem Gepäck gut voran kommt oder auch mal ein paar Treppen. Er lässt sich auch problemlos an einen Einkaufswagen hängen und die Tasche lässt sich auch in der Dusche oder Badewanne ausspülen. (Süßschnautze, 19.7.2008)

Dinknesh schildert seine negativen Erfahrungen:

Gestern habe ich einen Einkaufstrolley geschenkt (Kollegen) bekommen. Den kann ich nicht gebrauchen. Also der Griff ist so dick wie ein Besenstil, der Beutel ist zu klein, das Material zu dünn. Das Schlimmste daran ist, das Ding hat keinen zweiten unteren Griff. Ich kann damit weder vollbeladen in einen Bus ein- noch aussteigen. Auch eine Treppe kann ich damit nicht hoch. (Dinknesh, 18.12.2010)

Auf der Seite beautyjunkies.de begann eine Diskussion über Einkaufstrolleys, weil ein Forenmitglied sich einen anschaffen wollte:

Haminze kommt bei seinem Einkaufstrolley auch mit kleinen Rädern gut aus:

Ich hab den Carrycruiser und ich liebe ihn! 1km ist damit gar kein Problem. Ich benutze den im Sommer gerne, um damit Getränke, Grillgut, Teller u. s. w. zum Strand zu schaffen. Trotz der kleinen Räder kann man damit prima über unebene Wiese und sogar Sand (wenn er nicht zu tief ist) fahren. Obwohl ich ihn nicht gerade liebevoll behandelt habe, funktioniert er nach 3 Jahren immer noch tadellos!

Pinocchia teilt ihre Erfahrungen, die sie mit einem Markenhersteller gemacht hat.

Wenn es um Bequemlichkeit geht, bin ich ehrlich gesagt total schmerzbefreit, was die Optik betrifft. Belustigte Blicke tun weniger weh als Arme und Rücken, wenn man sich mit Beuteln/Tüten abschleppt. Meine Mutter war alleinerziehend ohne Führerschein, wir hatten immer so einen Hackenporsche dabei, wenn der Großeinkauf zum Wochenende anstand. Meine Mutter hat immer noch diverse Modelle, inklusive so einem Reisenthel-Dings. Das find ich persönlich nicht so toll, weil ich es irgendwie nicht richtig ausbalanciert find‘, aber das ist sicher Geschmackssache. Positiv ist dafür, dass man die Reisenthel-Teile (je nach Modell) klein zusammenklappen kann und erst ausfalten muss, wenn man es befüllen will.

Auch Silbermarie hat Erfahrungen mit einem Einkaufstrolley eines Markenherstellers gemacht:

Ortswechsel und verkleinerte Familie haben mich auch zum Einkaufstrolley gebracht - zu einem Modell Royal von Andersen. Nicht wahnsinnig stylisch, aber sehr großes Fassungsvermögen, sehr stabil für schwere Transporte, Räder sind groß (auch bei Schnee recht leichtgängig), Kühltasche ist integriert, bei Starkregen hält er die Einkäufe trocken.

Einkaufstrolley, Hackenporsche, Kartoffelmercedes
Einige Modelle haben ein Dreikranzrad als Aufbau. Sie werden auch "Treppensteiger" genannt. (Quelle: Patricia Klamt)

Tipps für Einkaufstrolley

Auch wenn bei dem einen oder anderen Test oder Erfahrungsbericht nicht ersichtlich ist, ob hier völlig unabhängig geprüft beziehungsweise berichtet wurde, so liefern sie dennoch gute Hinweise, worauf es bei einem Einkaufstrolley ankommt.

Aus funktioneller Sicht sind die wohl wichtigsten Aspekte die Traglast und das Eigengewicht. Wer beispielsweise immer nur kleinere Einkäufe macht, der braucht keine große Tasche mit entsprechendem Volumen. Auch bei der Traglast kann man dann Abstriche machen und sich für ein leicht belastbares Gestell entscheiden. Viele Modelle haben einen Aufbau aus Aluminium oder Stahl.

Stahl-Gestelle sind zwar schwerer, dafür aber belastbarer. Für den Komfort sollten die stufenlos verstellbar sein. Sind die Konstruktion starr und die Länge nicht einstellbar, dann sollte man unbedingt vorab testen, ob der Abstand zwischen oberem Griff und Gestell ausreichend ist. Ist er zu kurz, läuft man gebückt in einer ungesunden Körperhaltung. Praktisch ist es, wenn sich der Bügel einklappen lässt.

Möchten Sie auch bei regnerischem Wetter den Einkaufstrolley nutzen, dann empfiehlt es sich, dass die Tasche aus einem wasserabweisenden Material besteht. Viele Hersteller setzen hier auf Polyester. Doch Vorsicht, in manchen Kunststoffen sind Schadstoffe enthalten, die sich bei Kontakt mit Wasser aus dem Material lösen.

Auf die unterschiedlichen Bedürfnisse der Kunden haben die Hersteller auch bei den Rädern reagiert. Standardmodelle haben zwei Räder auf einer Achse. Mehr Stabilität bringen jedoch vier Räder. Im Alltag werden Bordsteinkanten, Kopfsteinpflaster und Treppen zu Hindernissen, wenn der Einkaufstrolley auf kleinen Rädern unterwegs ist.

Hier gilt, je größer die Räder sind, desto leichter lässt sich die Einkaufshilfe darüber ziehen beziehungsweise schieben. Das gilt insbesondere auch im Winter, wenn der Trolley über Schnee fahren soll. Speziell für Hindernisse wie Treppen und Bordsteinkanten gibt es Modelle, die mit sogenannten „Dreikranzrädern“ ausgestattet sind. Hier sind je drei Räder sternenförmig auf der Achse angeordnet und rotieren bei größeren Höhenunterschieden. Vollgummiräder sind laufleiser als ihre Pendants aus Plastik. Auch ihre Lebenszeit ist länger.

Youtube Video Einkaufstrolley (Dreikranzrad) über Treppenstufen ziehen


Wer über genug Kräfte verfügt, kann die Tasche samt Gestell auch tragen. Hier kann ein zweiter Griff am unteren Ende des Aufbaus nützlich sein. Bei einigen Modellen lassen sich die Taschen aus dem Gestell nehmen und werden mit einem Tragegurt zu einer Umhängetasche. Ist man öfter in der Dämmerung mit dem Einkaufstrolley unterwegs, sollten an beiden Seiten der Tasche Sicherheitsreflektoren angebracht sein.

Das erhöht die Sichbarkeit gegenüber Auto- und Radfahrern bei schlechten Sichtverhältnissen. Manche Modelle haben zusätzlichen Stauraum durch Innentaschen. Das kann sich als impraktikabel erweisen, wenn dadurch die Öffnung der Hauptasche enger wird. So können größere Gegenstände nicht hineingelegt werden. Besser sind hier Zusatztaschen an der Rückseite. Apropos Tasche, einige Modelle haben ein Thermofach, in dem Tiefkühlwaren transportiert werden können.

Wenn die Wege lang oder anstrengend sind, dann ist so mancher Trolleybesitzer froh über eine Verschnaufpause. Genau dafür haben einige Modelle einen klappbaren Sitz integriert. Den kann man bei Bedarf aufklappen und sich darauf setzen. Auch hier sollte vorab getestet werden, ob die Sitzhöhe ausreicht. Gerade bei älteren Menschen, die Schwierigkeiten beim Aufstehen haben, sollte die Sitzfläche so hoch sein, dass sie ohne großen Kraftaufwand vom Sitz hochkommen.

Hersteller & Modelle

Auf dem Markt gibt es etablierte Hersteller für Einkaufstrolleys, die Modelle im Niedrig- und Hochpreissegment anbieten. Zu den bekanntesten Firmen gehören Andersen, Reisenthel, Rolser, Carlett und Playmarket.

Andersen

Die Günter-Andersen-Shopper-Manufaktur hat ihren Sitz in schleswig-holsteinischen Satrup. Seit über 60 Jahren entwickelt das Unternehmen „rollende Einkaufstaschen“.

Bekannte Modelle: Royal, Scala

Reisenthel

Das familiengeführte Unternehmen stellt hauptsächlich Produkte her, die im Alltag gebraucht werden. Beim Design greift auf aktuelle Trends zurück, die den „Zeitgeist reflektieren“.

Bekannte Serien beziehungsweise Modelle: foldabletrolley, trolley M, Citycruiser

Rolser

Etwas jünger als das deutsche Unternehmen Andersen ist der spanische Hersteller Rolser. Seit 50 Jahren gibt es die Firma, die laut eigener Aussage auf eine nachhaltige Unternehmenspolitik setzt.

Bekannte Serien beziehungsweise Modelle: PEP, JET

Carlett

Ebenfalls aus Spanien kommt Carlett. Auf der firmeneigenen Internetseite heißt es: „Wir haben dieses Projekt vor dem Hintergrund einer Gesellschaft ins Leben gerufen, die Veränderungen von Funktionsmodellen wie nachhaltigen Kauf und den Aufschwung der lokalen Wirtschaft überdenkt. Wir wollen zu dieser Veränderung beitragen.“

Bekannte Serien beziehungsweise Modelle: Lett

Playmarket

Playmarket gehört zur Playgroup, die ihre Heimat in Spanien hat. Die Unternehmung hat mehrere Sparten, in denen unterschiedlichen Artikel hergestellt werden. In der Sparte Playmarket werden Einkaufstrolleys angeboten.

Bekannte Serien beziehungsweise Modelle: Go Up, We Go, Go Plus

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Profilbild von Steffen Gottschling

Steffen Gottschling ist der leitende Redakteur der Ratgeber-Redaktion. Bevor er 2016 bei basenio.de begann, war er im Rundfunk und in der Online-Redaktion einer regionalen Tageszeitung tätig. Seine Themenschwerpunkte sind die Bereiche Pflege & Recht.

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