Polfilter | Neutraldichtefilter | Kamera

Polfilter & Neutraldichtefilter für Kamera: Tipps vom Experten zum Zubehör

Polfilter | Neutraldichtefilter | Kamera
© qiye - Pixabay.com

Das richtige Fotozubehör ist unabdingbar, möchte man für jedes seiner Fotos ein bestmögliches Ergebnis erzielen. Welches Zubehör das Richtige für Sie ist und wann es zum Einsatz kommen sollte, erfahren Sie in diesem Einstieg in das Fotozubehör.

| Udo Schmidt

Der Markt des Fotozubehörs ist unendlich groß. Wie soll man da entscheiden, was wichtig ist und was eine unnütze Spielerei? Umso weiter Sie sich in die Welt der Fotografie hineinwagen, umso mehr Zubehör existiert, das Ihnen das Leben leichter machen kann. Ich möchte mich hier auf die Wichtigsten beschränken.

Das Stativ

Selbst Kompaktkameras besitzen die Möglichkeit, sie auf ein Stativ zu setzen. Aber für was genau benötige ich das überhaupt? Ein Stativ ist unabdingbar, wenn ich zum Beispiel ein Panorama fotografieren möchte oder etwas so Kleines, dass schon die kleinste Bewegung mit der Kamera Unschärfen verursacht.

Auch in der Dämmerungs- oder Nachtfotografie brauche ich ein Stativ, weil sich hier die Auslösezeiten in solchem Umfang verlängern, dass es unmöglich ist, noch aus der Hand zu fotografieren.

  • Größe: Es gibt kleine Stative, die in jede Hosentasche passen und solche, an denen man sich schnell verheben kann. Beide haben ihre Berechtigung und werden je nach der jeweiligen Situation eingesetzt. Bei den kleinen Stativen ist es unter Umständen notwendig, den Händler zu fragen, ob dieses überhaupt das Gewicht einer (SRL-)Kamera sowie das Objektiv tragen kann. Große Stative sollten einen 3-Wege-Kopf aufweisen. Dieser 3-Wege-Kopf ermöglicht es, die Kamera beliebig in alle drei Richtungen zu bewegen und feststellen zu können.
  • Wasserwaage / Libelle: Achten Sie außerdem darauf, ob das Stativ eine Wasserwage oder Libelle besitzt. Diese ist wichtig, um das Stativ geradeauszurichten. Das ist vor allem in der Panoramafotografie nötig.
  • Gummifuß / Metalldornen: Sehen Sie sich auch die Füße des Statives an. Hat es Gummifüße oder Metalldornen? Beides sorgt auf dem jeweiligen Untergrund für sicheren Stand. Es exstieren auch Stative, die Gummifüße und ausfahrbare oder anschraubbare Metalldornen besitzen.
  • Gewicht: Eine der wichtigsten Entscheidungen beim Stativkauf sollte das Gewicht sein. Es gibt Leichtgewichte von unter einem Kilogramm und Schwergewichte bis zehn Kilogramm. Das heißt aber nicht, dass die Leichtgewichte, welche aus Aluminium oder Karbon gefertigt sind, immer die bessere Wahl sind. Das verwendete Material schlägt sich wiederum im Preis nieder.
  • Mobilität: Achten Sie auch darauf, wie klein sich das Stativ zusammenschieben lässt. Das ist vor allem auf Reisen wichtig.
  • Einbeinstative: Als Besonderheit gibt es Einbeinstative. Wie der Name schon sagt, ist das ein Stativ mit nur einem Bein. Die haben sich vor allem auf Reisen bewährt.
  • Preise: Einfache Stative für die Hosentasche gibt es schon ab zehn Euro. Große Stative mit einem 3-Wege-Kopf können schon mal 200 Euro und mehr kosten.

Blitze

Die meisten Kameras haben einen eingebauten Blitz. Dieser reicht, um beispielsweise eineSzeneaufzuhellen, aber schnell stößt man damit an seine Grenzen. Objekte, die weiter als drei bis fünf Meter von der Kamera entfernt sind, verschwinden bei Blitzaufnahmen in der Dunkelheit. Da das Licht direkt von vorne kommt, führt das meist zu unschönen Schatten.

Besitzt Ihre Kamera einen Blitzschuh, können Sie diese um einen externen Blitz erweitern. Diese externen Blitze haben meist eine höhere Leistung als die fest eingebauten Blitze der Kamera. Damit wird es möglich, Objekte in einer Entfernung von bis zu zehn Metern auszuleuchten. Wollen Sie noch mehr, gibt es Möglichkeiten,Blitzsetups zu bauen und damit mehrere Blitze anzusteuern.

Da die Lichtleistung der Blitze unterschiedlich ist, kann man das anhand einer Leitzahl feststellen. Umso größer diese Leitzahl ist, umso mehr Licht kann der Blitz produzieren. Einsteigerblitze haben eine Leitzahl von 25 bis 45. Die Leitzahlen von Profiblitzen liegen zwischen 50 und 60. Einsteigerblitze kosten zwischen 50 und 200 Euro. Profiblitze können schon einmal 500 Euro und mehr kosten. Grundsätzlich lässt sich feststellen: umso größer die Leitzahl umso höher der Preis.

Als Zubehör können an die Blitze Lichtformer angebracht werden. Diese machen das harte Licht des Blitzes weicher oder lenken es in bestimmte Richtungen. Auch Farbfolien gibt es, die die Aufnahme in einem bestimmten Licht erscheinen lassen. Wollen Sie mit Blitzsetups arbeiten, existieren Funksender/-empfänger für die einzelnen Blitze. Auch sollte man über Leuchtenstative nachdenken.

Filter

Bestimmte Licht-Situationen erfordern es die Aufnahme mittels Filtern anzupassen. Dabei unterscheiden wir zwei Arten:

  • digitale Filter aus der Bildbearbeitung und
  • Filter, die man direkt an der Kamera anbringt

Ich möchte mich hier mit den Filtern beschäftigen, die man direkt an der Kamera anbringen kann.

Polfilter (Polarisationsfilter)


Stellen Sie sich vor, Sie wollen ein Gebäude fotografieren, aber in den Fenstern spiegeln sich andere Gebäude oder Objekte, die nicht auf Ihrer Aufnahme sichtbar sein sollen; oder Sie wollen ein Gewässer fotografieren. Die Lichtbrechung an der Oberfläche macht es fast unmöglich, in die Tiefe zu kommen.

Wollen Sie Fahrzeuge mit viel Chrom fotografieren? Auch hier kann man Spiegelungen mit einem Polfilter vermindern oder ganz verschwinden lassen. Der Preis des Polfilters richtet sich nach dem Durchmesser Ihres Objektives und beginnt bei etwa 30 Euro. Kaufen sie ausschließlich zirkulare Polfilter. Hier können Sie selbst einstellen, inwieweit Spiegelungen reduziert werden.

ND-Filter (Neutraldichtefilter)

Es existieren Situationen, in denen zu viel Licht vorhanden ist. Sei es, ich benötige längere Belichtungszeiten, um zum Beispiel fließendes Wasser oder vorbeiziehende Wolken zu fotografieren. Oder das Umgebungslicht ist mir zu hell, weil ich für meine Aufnahme eine bestimmte Lichtstimmung haben möchte. Dann kann ich einen ND-Filter verwenden. Stellen Sie sich diesen Filter wie eine Sonnenbrille für Ihre Kamera vor. Es wird einfach ein Teil des Lichtes geschluckt.

Man unterscheidet zwei Arten von ND-Filtern:

  • Vollfilter
  • Verlaufsfilter

Der Vollfilter schluckt das Licht über den gesamten Filter. Der Verlaufsfilter hat einen Verlauf von hell zu dunkel. Damit kann selbst festgelegt werden, wie viel Abdunkelung in den einzelnen Bereichen des Bildes vorhanden sein soll.

Sie kennen das sicher. Die Landschaft ist richtig belichtet, aber der Himmel zu hell. Stelle ich die Kamera so ein, dass der Himmel richtig belichtet ist, wird meine Landschaft zu dunkel. Dieses Problem kann ich mit einem Verlaufsfilter lösen. Durch den hellen Bereich des Filters wird die Landschaft richtig belichtet, der dunkle Bereich ist für den Himmel.

Der Preis des ND-Filters richtet sich nach dem Durchmesser Ihres Objektives. Es beginnt etwa bei 30 Euro für Vollfilter, gute Verlaufsfilter liegen bei 100 Euro.

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seit 30 Jahren mit der Kamera unterwegs Spezialisiert auf Menschenfotografie.

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