Elektro Scooter für Senioren: Tipps zum Zuschuss der Krankenkasse & zur Straßenzulassung
Krankenkasse können Zuschüsse für einen Elektro Scooter für Senioren zahlen. Basenio.de gibt Tipps zur Kostenübernahme und Vorschriften zur Straßenzulassung.
Es ist nicht einfach, die Entscheidung zu treffen, eine Gehhilfe im Alltag zu benutzen, dennoch kann diese Wahl das Leben positiv beeinflussen. Der Elektro Scooter hilft Ihnen, Ihre Mobilität und Unabhängigkeit zu behalten, damit Sie problemlos am gesellschaftlichen Leben teilnehmen können.
Mit dem Elektromobil sind Einkäufe, Arztbesuche oder familiäre Ausflüge selbständig zu bewältigen. Wichtige Informationen zu den Geräten finden Sie im nachfolgenden Beitrag.
Was ist ein Elektro Scooter?
Ein Elektroscooter oder auch Elektromobil genannt ist ein kleines, batteriebetriebenes Leichtfahrzeug und lässt sich von einer Person steuern. Das Fahrzeug wird ausschließlich mit den Händen bedient. Auf fast allen Ausführungen befindet sich ein bequemer Sitz, der drehbar und höhenverstellbar ist.
Dadurch gestaltet sich der Einstieg besonders unkompliziert und wird auch für Mensche, die sehr stark in der Beweglichkeit eingeschränkt sind, nutzbar. Ebenfalls kann der Lenker in die gewünschte Position gebracht werden, um ein komfortableres Fahren zu ermöglichen.
Auf der Bodenplatte, zwischen dem Lenker und dem Sitz, ist genügend Platz, kleine Einkäufe abzustellen. Ein Einkaufskorb am Lenker bietet Stauraum für Taschen und Kleidung.
Um größere Gegenstände zu befördern, besteht die Möglichkeit, einen Anhänger an dem Elektromobil zu befestigen. Zusätzlich kann nach individuellem Bedarf der Scooter aufgerüstet werden, beispielsweise mit Körben, Taschen, Gehhilfen- und Stockhaltern sowie Wertsachenbehältern.
Es gibt Modelle, die zusammenklapp- oder zerlegbar sind, sodass sie für eine Reise im Kofferraum verstaut werden können. Durch den Elektromotor ist der Scooter umweltfreundlich, wirtschaftlich und leicht zu fahren. Besonders empfehlenswert ist das Gefährt für längere Strecken, die beispielsweise mit einem Rollator nur bedingt erreicht werden. Für Alle Elektromobile ist kein Führerschein notwendig.
Zurzeit stehen drei Geschwindigkeitsklassen zur Auswahl:
- 6 km/h
- 10 km/h
- 15 km/h
Straßenzulassung für Elektro Scooter
Elektromobile dürfen überall mit Schrittgeschwindigkeit in Fußgängerzonen, auf Gehwegen sowie Innenräumen fahren. Dazu zählen auch öffentliche Einrichtungen beispielsweise Museen, Ämter und Einkaufscenter.
Ebenfalls ist das Fahren auf Fahrradwegen und Straßen erlaubt, wenn der Scooter die dazugehörigen Voraussetzungen erfüllt. Hier empfiehlt sich ein Elektromobil mit einer Geschwindigkeit ab 10 km/h, um andere Verkehrsteilnehmer nicht zu behindern. Eine Helmpflicht besteht nicht, allerdings ist es für die eigene Sicherheit wichtig, auf längeren Strecken im Straßenbereich einen Kopfschutz zu tragen.
Wenn Sie am Straßenverkehr teilnehmen, beachten Sie, dass Sie ein langsamer Verkehrsteilnehmer sind und fahren Sie vorausschauend. Elektroscooter, die für den Outdoorbereich konzipiert sind, verfügen über Scheinwerfer, Reflektoren und Rückleuchten die auch ein Bremslicht enthalten, um den nachfolgenden Verkehr zu warnen.
Zusätzliche Funktionen, wie eine automatische Geschwindigkeitsreduktion in Kurven, gewährleisten Ihnen einen sicheren Umgang mit dem Fahrzeug. An der hinteren Stoßstange befinden sich Stützräder, die ein kontrolliertes Überfahren von Bordsteinkanten ermöglichen. Ein Gurt gibt einen zusätzlichen Halt auf dem Sitz und verstellbare Armlehnen sowie ein ergonomischer Griff erleichtern das Fahren.
Elektro Scooter Reichweite
Die Reichweite der Elektromobile ist von verschiedenen Faktoren abhängig. Sie kann zwischen 36 km und 55 km liegen. Hierbei spielen das Körpergewicht und die Beladung des Fahrzeuges eine große Rolle. Auch der Reifendruck, die Beschaffenheit der Fahrstrecke, sowie der Fahrrhythmus können Einfluss auf die Dauer einer Fahrt haben.
Der Hersteller ermittelt die Leistung unter idealen Bedingungen, die angegebenen Reichweiten sind als Maximalwerte zu verstehen. Am besten lassen Sie sich individuell von Fachpersonal beraten, welches Elektromobil auf ihre physischen Voraussetzungen sowie örtlichen Begebenheiten anpasst.
Sie können den Batterieladezustand über eine Anzeige während der Fahrt immer kontrollieren, genau wie bei einer Tankanzeige im PKW. Nach einer längeren Fahrt sollten Sie die Batterie über Nacht aufladen.
Größtenteils wird von den Herstellern eine Ladezeit von 6 bis 8 Stunden angegeben. Dafür müssen Sie lediglich das Ladekabel in die dafür vorgesehenen Ladebuchse am Fahrzeug stecken.
Diese ist mit einem kleinen Batteriesymbol gekennzeichnet. Aufgeladen wird das Mobil mit herkömmlichen Hausstrom. Um den Vorgang nachzuvollziehen, zeigen drei kleine Lampen die jeweilige Ladephase an. Zu Beginn wird die Batterie entladen, danach wieder aufgeladen und als letztes gibt die grün leuchtende Lampe die Fahrbereitschaft an.
Versicherung & TÜV
Eine Versicherungspflicht besteht für Elektroscooter mit einer Höchstgeschwindigkeit von 6 km/h nicht. Dennoch kann über eine private Haftpflichtversicherung das Fahrzeug mitversichert werden. Oftmals sind Fahrräder oder andere Leichtfahrzeuge bereits in den Versicherungsbedingungen ohne zusätzliche Kosten angegeben.
Ein formloser Antrag an die Versicherungsgesellschaft genügt, um das Elektromobil anzumelden. Für weitere Informationen sollten Sie sich am besten mit Ihrem Versicherungsvertreter in Verbindung setzten, er kann Sie im Einzelfall gut beraten.
Haben Sie sich für ein Elektromobil von mehr als 6 km/h entschieden, wird eine Kraftfahrzeughaftpflichtversicherung benötigt. Als Nachweis darüber erhalten Sie ein Versicherungskennzeichen.
Das so genannte Mofa-Kennzeichen wird dann direkt am Elektromobil angebracht. Dies kostet Sie zwischen 30 und 40 Euro pro Jahr. Eine Überprüfung durch den TÜV ist nicht erforderlich, denn der Elektroscooter erreicht bestenfalls nur eine maximale Geschwindigkeit von 15 km/h.
Bevor Sie das Elektromobil erhalten, wird das Fahrzeug vom Vertreiber einer strengen Endkontrolle unterzogen. Der Verkäufer gewährt zwei Jahre Garantie auf den Scooter. Ein Ausnahmefall bilden die Akkus, hierfür wird nur ein Jahr Gewährleistung angeboten.
Preise für Elektro Scooter
Gute Elektroscooter sind ab 1.500 Euro erhältlich. Die Preisgrenze nach oben ist offen. Entscheidende Faktoren für die Kosten sind die Wünsche des Kunden. Modell, Geschwindigkeitsklasse, Ausstattung und mögliches Zubehör haben einen Einfluss auf den Preis. Wie bei einem Autokauf können Sie von einem Standardmodell bis hin zur Luxusvariante wählen.
Zuschuss der Krankenkasse
Ein wichtiges Thema für Geh-Beeinträchtigte ist die Frage einer Kostenübernahme von der Krankenkasse. Elektromobile gehören zu einer Sonderform von Elektrorollstühlen und sind ein anerkanntes Hilfsmittel der gesetzlichen Krankenkassen. Im Hilfsmittelverzeichnis der GVK-Spitzenverbandes werden diese im Bereich Kranken- und Behindertenfahrzeuge vertreten. Je nach Schwere der Beeinträchtigung können Kosten für einen Scooter übernommen werden, diese sind im Sozialgesetzbuch §33 SGB V festgelegt.
Es kann nicht jeder, der an einer mobilen Einschränkung leidet, einen Elektroscooter genehmigt bekommen. Der GVK-Spitzenverband hat folgende Richtlinien formuliert:
- Stark eingeschränkte Gehfähigkeit im Rahmen des Grundbedürfnisses sich in der eigenen Wohnung zu bewegen und die Wohnung zu verlassen, um bei einem kurzen Spaziergang an die frische Luft zu kommen oder um die üblicherweise im Nahbereich der Wohnung liegenden Stellen zu erreichen, an denen Alltagsgeschäfte zu erledigen sind.
- Eine Versorgung mit einem Elektromobil ist dann angezeigt, wenn die Benutzung handgetriebener Rollstühle aufgrund der Behinderung nicht mehr möglich ist, die sachgerechte Bedienung eines elektromotorischen Antriebes aber noch möglich ist.
- Eine Restgehfähigkeit ist für die Nutzung derartiger Produkte erforderlich. Hierbei ist zu prüfen, inwieweit herkömmliche Gehhilfen (Rollatoren, Deltagehräder, etc) einen ausreichenden Behinderungsausgleich schaffen.
- Eine wetterfeste und diebstahlsichere Unterbringungsmöglichkeit muss vorhanden sein.
Um einen Zuschuss oder eine Kostenübernahme für ein Elektromobil zu erhalten, ist als erstes eine medizinische Verordnung erforderlich. Diese belegt die ärztliche Notwendigkeit für ein Scooter und wird von einem Arzt ausgestellt. Sie können sich auch mehrere Gutachten aushändigen lassen, damit die Dringlichkeit der Gehhilfe erkennbar wird. Mit der Bescheinigung gehen Sie zu einem Fachgeschäft für Elektroscooter oder einem Sanitätshaus.
Hier erfahren Sie, welches Modell für Sie in Frage kommen könnte. Probieren Sie verschiedene Modelle aus, lassen Sie sich vom Fachpersonal beraten und einen Kostenvoranschlag aushändigen. Wichtig ist, dass das Modell mit einer Hilfsmittelnummer ausgestattet ist, denn nicht jedes Mobil ist damit ausgewiesen.
Mit dieser Identifikationsnummer können Sie sich von ihrem Hausarzt Ihr individuelles Elektromobil verordnen lassen. Die Verordnung und der Kostenvoranschlag müssen bei der Krankenkasse einreicht werden und werden im besten Fall bewilligt und teilweise übernommen.
Die Krankenkasse kann auch ein gebrauchtes Elektromobil für Sie bewilligen. Eine andere Möglichkeit ist, dass die Krankenkasse eine Begutachtung durch den Medizinischen Dienst (MDK) beauftragt. Dieser entscheidet, ob Sie in der Lage sind, mit dem Elektromobil zu fahren und prüft auch seine Notwendigkeit.
Nach der Beurteilung des MDK bewilligt oder lehnt die Krankenkasse den Antrag ab. Das Ermessen über die Notwenigkeit ist immer eine Einzelfallentscheidung und kann von Krankenkasse zu Krankenkasse unterschiedlich sein.

Ein Elektro Scooter ist eine moderne Alternative zu herkömmlichen Gehhilfen. Durch seine einfache Handhabung kann er von vielen Personen genutzt werden. Er bietet mobil beeinträchtigten Menschen die Möglichkeit, leicht am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen.
Durch seine wirtschaftliche, umweltfreundliche Technik und eine individuell zugeschnittene Ausstattung kann er zu einem zuverlässigen Begleiter im Alltag werden.
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