Rollstuhlarten | Kosten | Preise | Rollstuhl

Was kostet ein Rollstuhl: Übersicht zu Rollstuhlarten und Preisen

Rollstuhlarten | Kosten | Preise | Rollstuhl
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Was kostet ein Rollstuhl und welche Funktionen haben die einzelnen Modellarten? Basenio.de gibt eine Übersicht zu Preisen und Rollstuhlarten. Tipps fürs ärztliche Attest.

| Isabelle Kocher

In Deutschland nutzen mehr als 1,5 Millionen Menschen dauerhaft oder zeitweise einen Rollstuhl. Er verhilft zu einem größeren Bewegungsradius, mehr Selbstständigkeit und letztlich auch zu einer größeren Teilnahme am gesellschaftlichen Leben.

Er verbessert somit nicht nur die Mobilität, sondern auch die Lebensqualität. Selbst wenn man nicht immer auf diesen angewiesen ist, kann es helfen, den Rollstuhl lediglich mitzuführen. Zu wissen, dass man bei Bedarf auf ihn zurückgreifen kann, nimmt vielen die Angst.

Da Rollstühle dementsprechend unterschiedlich genutzt werden, ist es wichtig, für jede Person den passenden zu finden. Basenio.de, das Onlineportal für die Generation 50plus, stellt die unterschiedlichen Modelle und deren Vorteile vor. Dazu geben wir einen Überblick zu den Kosten für die unterschiedlichen Rollstuhlarten.

Rollstuhlarten

Wenn in Folge von Unfällen, Krankheiten oder Altersschwäche Menschen aus eigener Kraft nicht mehr mobil sein können, kann ein Rollstuhl hilfreich sein. Er ist eine Mobilitätshilfe und kann somit ein wichtiger Faktor für die Lebensqualität werden. Man unterscheidet dabei vier Modelle:

  • den Standardrollstuhl,
  • den Leichtgewichtrollstuhl,
  • den Multifunktionsrollstuhl
  • und den Adaptiv- bzw. Aktivrollstuhl


Welcher Rollstuhl für den Senioren in Frage kommt, hängt vor allem von der jeweiligen Einschränkung ab. Dabei ist es ausschlaggebend, ob die eigenen Arme zur Fortbewegung genutzt werden können oder ob die Muskelkraft dazu nicht mehr ausreicht. Weiterhin ist es erforderlich zu wissen, wo der Rollstuhl genutzt werden soll bzw. auf welchem Untergrund der Rollstuhl hauptsächlich eingesetzt wird.

Standard-Rollstuhl


Der Standard-Rollstuhl wird von ca. 85 % der Betroffenen genutzt und ist hauptsächlich für den Innenraum gedacht. Er ist nicht individuell an den jeweiligen Nutzer angepasst und wird daher häufig nur für vorübergehende Einschränkungen oder eine kurzzeitige Nutzung gebraucht.

Meist dient er als Transport- oder Schiebrollstuhl in Kliniken und anderen Einrichtungen. Deshalb kann er von einem Helfer geschoben werden oder von dem Betroffenen selbst per Hand betrieben werden, jedoch ist das selbstständige Fortbewegen in diesem Rollstuhlmodell sehr anstrengend.

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Der Rollstuhl als wichtiger Teil der Mobilität im Alter. (Quelle: https://de.fotolia.com/id/49517352)

Leichtgewicht-Rollstuhl


Im Gegensatz zu dem Standardrollstuhl besitzt der Leichtgewichtrollstuhl ein geringeres Gewicht und bietet eine etwas individuellere Anpassung, zum Beispiel durch die Verstellbarkeit der Sitzhöhe. Dieser Rollstuhl ist für Patienten, die nicht in der Lage sind sich selber anzuschieben. Er wird deshalb häufig im stationären Bereich genutzt, wie beispielsweise in der Rehabilitation von Menschen mit einem Schlaganfall.

Multifunktions-Rollstuhl


Auch der Multifunktions-, Pflege, Positionierungs- oder Lagerungsrollstuhl gehört überwiegend zu der Kategorie Schieberollstuhl. Er wird meist bei der Pflege von schwerst mehrfachbehinderten Rollstuhlnutzern eingesetzt. Er hilft zudem bei einer mobilen Lagerung, da der Nutzer, während er im Rollstuhl sitzt, in eine aufrechte oder in einer halbliegenden Sitzposition gebracht werden kann.

Außerdem besitzt dieser Rollstuhl durch verstellbare Radpositionen, Armlehnen, Kopfstützen, Rückenneigung, Sitzneigung, Sitztiefenverstellung, seinen Druckbremsen, Trommelbremsen und Beinstützen mit Längenanpassung eine hohe individuelle Anpassbarkeit.

Adaptiv-Rollstuhl

Die Adaptiv- oder Aktivrollstühle sind am besten geeignet für Personen, die noch relativ fit sind. Sie können aus eigener Kraft fortbewegt werden und ermöglichen so eine selbstständige Fortbewegung und eigenständige Lebensweise mit diesem Hilfsmittel - trotz der Behinderung. Desweiteren zeichnen sich die Adaptiv- oder Aktivrollstühle durch ihren hohen Anpassungsgrad an den jeweiligen Benutzer aus. Aus diesem Grund sollte der Rollstuhl in einem Beratungsgespräch mit einem erfahrenen Medizinproduktberater angepasst werden und vorher ausprobiert werden.

Antriebsarten

Die größte und wichtigste Unterscheidung von Rollstühlen liegt bei deren Antriebsart. Diese sollte nach den eigenen Bedürfnissen und der eigenen Mobilität ausgewählt werden. Man unterscheidet hierbei sechs Verschiedene Arten.

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Die unterschiedlichen Antriebsarten für Rollstühle (Quelle: © Isabelle Kocher)


Die Greifreifenrollstühle sind sehr weit verbreitet. Bei ihnen erfolgt die selbstständige Fortbewegung per Handantrieb durch Greifringen an den Reifen. Während dieser Rollstuhl mit beiden Händen bedient wird, kann man bei einem Rollstuhl mit Einhandantrieb mit nur einer Hand fahren. Durch spezielle Radachsen können die Räder separat und eigenständig bewegt werden.

Der Trippelrollstuhl sieht ähnlich aus wie der Greifreifenrollstuhl, besitzt jedoch kein Fußbrett. Der Senior kann sich deshalb durch das Trippeln seiner Füße selbstständig fortbewegen. Der Handhebelrollstuhl wird hingegen mittels eines Handhebels und Hebel-Getriebes bewegt. Im Gegensatz zu den vorherigen Modellen wird der Schieberollstuhl nicht eigenständig betrieben. Hier schiebt eine weitere Person den Senior, mittels an der Rückenlehne des Rollstuhls angebrachter Schiebegriffe. Der Elektrorollstuhl erfordert ebenfalls keine Muskelkraft, da er mit einem Elektromotor angetrieben wird.

Bei dem Kauf eines Rollstuhls sollte darauf geachtet werden, die Antriebsart zu wählen, welche einem am meisten abverlangt. Obwohl ein Elektrorollstuhl verlockend wirken kann, sollte dieser nur bei einer sehr starken Leistungsminderung benutzt werden. Ansonsten kann dies dazu führen, dass unnötig Muskelmasse abgebaut wird und Ihre Mobilität noch weiter darunter leidet.

Stattdessen sollten Sie lieber den Erhalt Ihrer Muskelmasse fördern und einen Rollstuhl kaufen, den sie soweit es möglich ist noch eigenständig antreiben können. Außerdem ist es auch möglich einen Zusatzantrieb für seinen Rollstuhl zu kaufen, wenn die eigenen Kräfte nicht mehr dazu ausreichen sich den ganzen Tag selbstständig fortzubewegen. Hierbei gibt es zum Beispiel zusätzliche Schiebehilfen, Antriebshilfen und Treppensteighilfen.

Kosten für Rollstuhl

Die Kosten für den "Hauptrollstuhl" können von der Krankenkasse übernommen werden, wenn eine medizinische Indikation Notwendigkeit vorliegt. Der Rollstuhl wird im Hilfsmittelverzeichnis der deutschen Gesetzlichen Krankenversicherung unter der Kategorie Krankenfahrstühle aufgeführt.

Damit für den Kauf eines Rollstuhls die Krankenkasse aufkommt, benötigt man ein Rezept des Arztes auf dem das Hilfsmittel möglichst genau und detailliert beschrieben und begründet werden sollte. Der Rollstuhl kann dann in einem Sanitätshaus oder im Internet neu oder gebraucht gekauft werden. Vergleichsweise günstig ist es, den Rollstuhl lediglich zu mieten.

Für Senioren die nicht so viel Geld für ihren Rollstuhl ausgeben können oder wollen, empfehlen sich Standard- oder Leichtgewichtrollstühle, die vom Kostenfaktor eher günstig sind. Adaptiv- oder Aktivrollstühle sind wesentlich teurer und können zwischen 2.000,00 € und 7.000,00 € kosten. Vor allem wenn das Rahmenmaterial nicht aus Aluminium, sondern aus Titan oder Carbon ist, steigt man damit in eine deutlich höhere Preisklasse ein.

In Bezug auf die Antriebsart ist der Elektromotor die teuerste Variante, doch verschiedene Ausstattung und Zubehör können den Preis ebenfalls nach oben treiben. Denn für Rollstühle gibt es unterschiedliche Fußbretter, Seitenteile, Armlehnen, Kopfstützen, Antriebsräder, Vorderräder, Bremsen, Federungen und individuell gestaltbaren Speichenschutz zu kaufen. Außerdem können Orthopädische und therapeutische Hilfsmittel angebracht werden.

Der Preis eines Rollstuhls hängt außerdem von der Rahmenbauart und dem Einsatzgebiet des Gefährts ab. Bei der Rahmenbauart unterscheidet man Faltfahrer und Starrrahmenstühle, die je nachdem in ihrer Form starr sind oder zusammengefaltet werden können.

Zudem gibt es noch weitere, extravagantere Rollstuhlmodelle, die für spezielle Einsätze innerhalb der Pflege, für die Dusche, für den Sand oder für bestimmte Sportarten entwickelt wurden und dementsprechend auch mehr kosten als die Standardmodelle. Es scheint beinahe so, als wären Rollstühlen weder im Bezug auf das Design noch auf den Preis nach oben hin eine Grenzen gesetzt.

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