Zahnersatz Möglichkeiten | und Kosten | Oberkiefer | Unterkiefer | Preise

Zahnersatz Möglichkeiten und Kosten: Alle Infos zu Arten, Kosten und Zuschuss von der Krankenkasse

Zahnersatz Möglichkeiten | und Kosten | Oberkiefer | Unterkiefer | Preise
© dental-inno - Pixabay.com

Wenn die eigenen Zähne nicht mehr gesund sind, hilft häufig nur Zahnersatz. Welche Arten und Möglichkeiten, wie beispielsweise Kronen und Brücken, es gibt und mit welchen Kosten Sie rechnen müssen, haben wir Ihnen in diesem Beitrag zusammengefasst.

| Vanessa Bebion

Je älter man wird, umso länger sind die eigenen Zähne Belastungen ausgesetzt. Kaum verwunderlich, dass viele Senioren Zahnersatz tragen. Diese stellen die Kaufähigkeit des eigenen Gebisses wieder her, sodass Sie beschwerdefrei dem nächsten Grillabend entgegensehen können. Aber nicht jeder Zahnersatz eignet sich für jede Situation. Wir haben Ihnen die verschiedenen Möglichkeiten im folgenden Beitrag zusammengefasst.

Zahnersatz ist schon seit über 2.000 Jahren bekannt, damals wurde der Zahnersatz aus Elfenbein oder Holz hergestellt und mit Golddrähten an den Frontzähnen befestigt. Ende des 18. Jahrhunderts wurde dann der Zahnersatz auf Porzellanbasis entwickelt.

Der Zahnersatz unterscheidet sich heute zum einen in festsitzenden Zahnersatz, zu dem die Krone, Teilkronen und Brücken zählen - und zum anderen in herausnehmbaren Zahnersatz, dem die Teil- und Totalprothesen zugeordnet werden.

Grafik Arten des Zahnersatz
Arten des Zahnersatzes. (Quelle: Eigene Darstellung + MaksymYemelyanow-AdobeStock)

Festsitzender Zahnersatz

Der festsitzende Zahnersatz wird meistens an vorhandene Zähne befestigt, denn ein gesunder Zahn kann den zusätzliche Kaudruck eines weiteren Zahnes übernehmen. Dieser Zahnersatz ist der natürlichen Situation am nächsten und kann die normale Kau- und Sprachfunktion nahezu vollständig wiederherstellen. Hier wird zwischen der Krone und den Brücken unterschieden, welche im folgenden Abschnitt näher erklärt werden.

 

Zahnersatz: Kronen

Die Krone wird nicht als übliche Prothese wahrgenommen, da sie wie die eigenen Zähne wirkt. Sie wird dann in Betracht gezogen, wenn große Teile des Zahnes zerstört sind, bedingt durch Karies oder einen Unfall. Durch die Krone wird die Kau- und Sprechfunktion wieder vollständig erlangt.

Je nach Geschmack kann die Krone aus unterschiedlichen Materialien hergestellt werden. Eine Metallkrone kann aus Gold, Stahl oder Titan bestehen, eine Verblendkrone aus Metall und eine Verblendung aus Keramik. Außerdem wird auch Vollkeramikkronen oder Kunststoffkronen unterschieden.

Eine Zahnkrone wird individuell von Zahn zu Zahn hergestellt. Dabei wird die natürliche Zahnkrone unter örtlicher Betäubung so abgeschliffen, dass eine ausreichend dicke Schicht Dentin um den Zahnnerv bestehen bleibt, um diesen ausreichend zu schützen. Um die ursprüngliche Zahnstellung gewährleisten zu können, wird ein Provisorium angefertigt, bis die fertige Krone vom Zahntechniker hergestellt wurde.

Die Krone wird dann wieder unter örtlicher Betäubung eingesetzt. Die Kosten für eine Krone als Zahnersatz variieren stark von ungefähr 600 bis 1.000 Euro.

 

Zahnersatz: Brücke

Bei einer Zahnlücke von bis zu drei Zähnen wird auf die Brücke zurück gegriffen. Brücken bestehen aus zwei Hauptelementen, einmal dem Brückenpfeiler und dem Brückenkörper, welche aus Metall, Keramik oder einer Kombination aus beiden bestehen können.

Diese werden dann mit einem speziellen Zement an den entsprechenden Pfeilerzähnen befestigt. Um ein positives Ergebnis auf lange Sicht erzielen zu können, müssen die Pfeilerzähne samt Zahnwurzel gesund sein. Ist dies nicht der Fall, können die Zähne schnell überlastet werden und werden somit zerstört. Über die richtige Wahl einer Zahnbrücke entscheidet Ihr behandelnder Zahnarzt.

  • Die Endpfeilerbrücke ist die herkömmlichste Brücke und wird jeweils an den Ankerzähnen befestigt. Diese kann in jedem Bereich des Kiefers angebracht werden.
  • Die Klebebrücke (auch: Adhäsivbrücke oder Marylandbrücke) wird mit einer speziellen Klebeverbindung an die jeweiligen Nachbarzähne befestigt. Ein großer Vorteil gegenüber den anderen Formen ist, dass die Nachbarzähne nur minimal geschliffen werden müssen um eine Befestigung zu vergewissern, jedoch kann sie nur im Bereich der Schneidezähne eingesetzt werden.

Die Freiendbrücke (auch: Extensionsbrücke) wird hauptsächlich dann verwendet, wenn die ursprüngliche Größe einer verkürzten Zahnreihe wiederhergestellt werden soll. Der Anker muss aus mindestens zwei Zähnen bestehen, da diese Form nur an einem Ende befestigt ist.

 

Probleme bei dem festsitzendem Zahnersatz

Eingewöhnungsprobleme können immer entstehen und sind von vielen verschiedenen Faktoren abhängig. Das Spannungsgefühl oder das veränderte Kaugefühl zählt zu solchen Problemen, welche sich in der Regel nach den ersten Tagen legen. Der Nerv kann auch hier für ein unangenehmes Gefühl sorgen, wenn er schon vor der Behandlung beschädigt ist, jede weitere Behandlung ist schmerzhaft.

Dies drückt sich meist in der Temperaturempfindlichkeit aus. Wenn das Gefühl einer „zu hoch“ sitzenden Krone entsteht und dieses Gefühl nach ein oder zwei Tagen nach der Behandlung noch immer vorhanden ist, sollte der Zahnarzt aufgesucht werden, denn eine gleiche Bisshöhe ist essentiell für beschwerdefreie Zähne. Der Zahnarzt sollte auch bei weiteren Beschwerden, die sich in Schmerzen bei den beanspruchten Zähnen ausdrücken, aufgesucht werden, um der Ursache auf den Grund zu gehen.

Herausnehmbarer Zahnersatz

Wenn nicht mehr genügend Zähne vorhanden sind, wird meist eine Prothese eingesetzt. Wird nur ein Teil der Zähne ersetzt, handelt es sich um eine Teilprothese. Muss jedoch die gesamte obere oder untere Zahnreihe ersetzt werden, spricht man von einer Voll- oder Totalprothese.

Diese bestehen meistens aus Kunststoff und/oder Metall und werden den natürlichen Zähnen nachempfunden. Der folgende Abschnitt erklärt die vorhandenen Prothesen genauer.

Grafik Kosten herausnehmbarer Zahnersatz
Die verschiedenen Arten von herausnehmbarem Zahnersatz und deren Kosten. (Quelle: Eigene Darstellung + Proxima Studio-AdobeStock)

 

Teilprothesen

Eine Vielzahl an unterschiedlichen Merkmalsträgern liegt der Teilprothese zugrunde. Eine Schaltprothese schließt zum Beispiel eine Zahnlücke, währenddessen die Freiendprothese nach hinten nicht durch einen natürlichen Zahn begrenzt wird. Zu den Teilprothesen zählen unter anderem die Klammerprothesen, welche auch Interimsprothesen genannt werden.

Hier handelt es sich jedoch nur um eine Übergangslösung, da sich ein Dauerzustand negativ auf die Stützzähne sowie das Zahnfleisch auswirken kann. Die Klammern sind das Hauptelement dieser Prothese, da sie damit an die umliegenden Zähne heran geklammert werden. Solch eine Klammerprothese kostet circa 600 bis 900 Euro.

Eine Drahtklammerprothese wird vor allem nach dem Entfernen eines Zahnes und vor der umfangreichen Versorgung durch eine Prothese empfohlen. Hierbei liegt die Prothese auf der Schleimhaut selbst und wird anhand von Klammern gehalten.

Diese Form ist nur geringfügig stabil, da sie sich nicht auf den umliegenden Zähnen abstützen kann. Eine beliebte Variante ist die Valplastprothese, welche ästhetisch sehr ansprechend ist, da sie keine Klammern besitzt. Zudem ist sie perfekt für Kunststoffallergiker geeignet.

Gegenüber den Klammerprothesen stellt die Modellgussprothese eine dauerhafte Versorgungsmöglichkeit dar. Bei einer karies- und füllungsfreien Restbezahnung wird zu dieser Form des Zahnersatzes gegriffen, denn ein unnötiges Schleifen der Zähne kann vermieden werden. Zudem findet keine Überkronung statt, die bei für Parodontitis anfälligen Zähnen eher unvorteilhaft ist.

 

Totalprothesen/Vollprothese

Eine Totalprothese wird dann eingesetzt, wenn alle Zähne in einem Kiefer verloren gegangen sind. Diese bestehen meist aus einer zahnfleischfarbenen Basis aus Kunststoff, während die Zähne zum Großteil aus Keramik hergestellt werden. Im Oberkieferbereich wird der gesamte Gaumen bedeckt, um den nötigen Halt durch die Saugkraft zwischen Gaumen und Zahnkamm zu erreichen.

Wenn der eigene Speichel nicht ausreichen sollte, kann mit einer speziellen Klebemasse nachgeholfen werden. Gipsmodelle werden anhand eines Abdrucklöffels hergestellt. Die endgültige Prothese wird mittels eines weiteren Abdrucklöffels gefertigt, um Druckstellen im Kiefer zu vermeiden.

Nach dem Einsetzen von Prothesen werden noch kleine Korrekturen und Polituren vorgenommen. Bei einer Vollprothese schwanken die Preise von 500 bis 800 Euro, der Kassenanteil wurde hier ausgelassen.

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Der richtige Zahnersatz sorgt für ein makelloses Lächeln und erleichtert das Kauen. (Quelle: © dental-inno - Pixabay.com)

Kombinierter Zahnersatz

Wie der Name schon ahnen lässt, handelt es sich hier um einen festsitzenden Teil und einen herausnehmbaren Teil. Der festsitzende Teil kann beispielsweise aus Kronen oder eventuell auch als Teil einer Brücke bestehen. An den festsitzenden Teilen werden dann jeweils Teilprothesen angebracht.

Geschiebeprothesen

Geschiebeprothesen kommen im Gegensatz zu Klammerprothesen ohne sichtbare Halteelemente aus, fordern jedoch eine Überkronung noch vorhandener Zähne. Bei dieser Form der Prothese wird ein Teil des Geschiebes an die überkronten Zähne angebracht, während das Gegenstück hierfür an der herausnehmbaren Prothese sitzt.

Das Geschiebe ist nach außen nicht sichtbar und der Halt wird durch das sogenannte Schlüssel-Schloss-Prinzip gewährleistet. Jedoch ist diese Form sehr kostspielig, da sie häufig vollständig ersetzt werden muss, wenn einer der überkronten Zähne entfernt werden muss.

Teleskopprothese (Doppelkorn)

Die Teleskopprothese besteht sowohl aus einem festsitzenden als auch einem herausnehmbaren Teil. Die Innenkronen sind mit Zement entweder auf den eigenen Zähnen oder auf Implantaten fest im Mund verankert. Die eigentlichen Prothesen stellen die Außenkronen dar.

Den Namen Teleskopprothese erhält diese Form durch das übereinander gleiten der Kronen. Hierbei rutschen die Innen- und Außenkronen wie Puzzleteile ineinander. Diese Prothese stellt für ältere Menschen einen äußerst leicht zu handhabenden Zahnersatz dar. Bei einer Teleskopprothese muss man mit circa 600 bis 700 Euro rechnen, plus 800 bis 1.050 Euro pro Treleskopkrone.

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Auch die Zahnprothese benötigt die richtige Pflege. (Quelle: © stevepb - Pixabay.com)

Deckprothesen (Cover-Denture-Prothesen)

Bei der Deckprothese handelt es sich um eine Sonderform der Teleskopprothese. Der Hauptunterschied stellt eine größere Einnahmefläche der Schleimhaut bei der Cover-Denture-Prothese dar. Hierbei wird der Halt durch den Saugeffekt zwischen Prothese und Zahnfleisch erlangt.

Bei noch vorhandenen Zähnen ist diese Prothese besonders gut anwendbar, selbst wenn diese durch Knochenabbau, Lockerung und/oder Parodontose geschwächt sind.

 

Teleskopierende Brücke

Die teleskopierende Brücke wird nicht wie die anderen Prothesen dauerhaft an den Zahnpfeilern befestigt und stellt strenggenommen einen herausnehmbaren Zahnersatz dar. Wenn nicht sichergestellt werden kann, dass die Ankerzähne die entstehende Last tragen können, wird auf die teleskopierende Brücke zurückgegriffen.

Die positiven Eigenschaften einer festsitzenden Brücke werden mit den Vorteilen einer herausnehmbaren Teilprothese verbunden, nämlich die hohe Stabilität sowie die gute Verankerung auf einerSeite. Eine mögliche Erweiterbarkeit beim Verlust weiterer Zähne ist kein Problem.

Wie können Kosten gespart werden?

Je nach Zustand des Gebisses wird ein Festzuschuss der Krankenkasse berechnet. Dieser Zuschuss ist daher immer individuell und wird jährlich angepasst. Dabei werden 50 Prozent der Durchschnittskosten für eine Regelversorgung übernommen.

Diese Kosten gehen jedoch immer von der Standarttherapie des vorliegenden Befunds aus. Durch das sachgemäße Führen des Bonusheftes kann sich der Festzuschuss erhöhen. Ist das Heft für fünf Jahre lückenlos geführt, kann sich der Zuschuss um 20 Prozent erhöhen; nach weiteren fünf Jahren um weitere 10 Prozent.

Ablauf der Zahnersatz-Behandlungen

Zunächst suchen Sie sich einen Zahnarzt Ihres Vertrauens und informieren sich bestenfalls vorher über anfallende Kosten und Behandlungsmöglichkeiten.

Bevor der Zahnarzt einen Vorschlag für passenden Zahnersatz macht, untersucht dieser zunächst das Gebiss, identifiziert die Ausgangssituation der Zahnlücke und prüft die Gesundheit von Nachbarzähnen und Kiefer.

Heil- und Kostenplan ist Pflicht

Bei gesetzlich Versicherten ist ein Heil- und Kostenplan vorgeschrieben, sobald der Zahnersatz her muss. Der Zahnarzt trägt in das entsprechende Dokument den Behandlungsplan ein und ebenfalls die voraussichtlichen Kosten.

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Quelle: Eigene Darstellung + Krakenimages.com-AdobeStock
Tipp: Angebote vergleichen

Patienten haben das Recht, sich mehrere Angebote einzuholen. Sie können sich also bei mehreren Ärzten einen Heil- & Kostenplan ausstellen lassen. 

Der vom Zahnarzt unterschriebene und datierte Heil- und Kostenplan muss vor Beginn der Behandlung bei der Krankenkasse eingereicht werden. Innerhalb von drei Wochen prüft die Krankenkasse den vorgelegten Plan, lehnt diesen ab oder bewilligt ihn und legt den Zuschuss für die Behandlung fest. Dies kann sich auch auf sechs bis acht Wochen verlängern, wenn zusätzlich noch ein Gutachter zur Prüfung eingeschaltet wird.

Sollten Sie eine Zahnzusatzversicherung besitzen, sollten Sie auch diese in der Regel über die Behandlung und anfallenden Kosten vorab informieren. 

Start der Behandlung

Sobald der Heil- und Kostenplan bewilligt ist, kann die Behandlung beim Zahnarzt beginnen. Vorher muss die Krankenkasse jedoch den Festzuschuss festgesetzt haben, falls es sich nicht um eine akute Reparaturmaßnahme handeln sollte.

Der Zuschuss der Krankenkasse muss erneut vorgelegt werden, wenn der Heil- und Kostenplan während der Behandlung nochmal geändert wird.

Abrechnung

Im Anschluss an die Behandlung stellt der Zahnarzt eine Rechnung über den vom Patienten zu zahlenden Eigenanteil aus. Wenn Sie über eine Zahnzusatzversicherung verfügen, sollten Sie die Rechnung an den Versicherer schicken, um die Kosten erstattet zu bekommen.

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Profilbild von Vanessa Bebion

Seit Oktober 2013 studiere ich Anglistik und Management an der Universität Erfurt. Für Basenio arbeite ich seit Juli 2015. 

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