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Cannabis | CBD | Senioren | Krankheiten

Cannabis für Senioren: Bei welchen Krankheiten hilft es älteren Menschen?

Cannabis | CBD | Senioren | Krankheiten
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Bei welchen Krankheiten sehen Mediziner Chancen auf Linderung und Heilung durch medizinischen Cannabis und CBD? Tipps und Informationen zur Therapie und Kostenübernahme durch die Krankenkassen.

| Axel Zawischa

Cannabis darf in Deutschland ärztlich verordnet werden. Allerdings sind daran Auflagen gebunden, die per Gesetz und Verordnung näher bestimmt werden.

Basenio.de, das Onlineportal für die Generation 50plus, erklärt, worauf Patienten achten müssen und bei welchen Krankheiten medizinischer Cannabis und CBD-Produkte, wie Salben und CBD Öl, hilfreich sein können.

Was ist CBD?

Die Abkürzung CBD steht für die Bezeichnung „Cannabidiol“, einem nicht berauschenden Inhaltsstoff der Hanfpflanze. Ihm werden ebenso wie medizinischem Cannabis zahlreiche pharmakologische Wirkungen zugeschrieben. Da CBD keine berauschende Wirkung entfaltet, gelten für CBD-Produkte nicht die Verbote und Einschränkungen aus dem Bundesbetäubungsmittelgesetz.

 

Im folgenden Video spricht der Schmerzmediziner Gerhard Müller-Schwefe über die Potentiale von Cannabis in der Medizin.

Youtube Video Cannabis als Medizin (ZDF, Frontal21)

Cannabis als Medizin (ZDF, Frontal21)

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Informationen zu Cannabis

Die Hanfpflanze ist eine der ältesten Nutz- und Zierpflanzen der Welt, doch wird sie wegen ihrer berauschenden Wirkung nicht nur in Deutschland als illegale Droge angesehen. Der Besitz und Handel von und mit Cannabis ist in der Bundesrepublik unter Strafandrohung verboten. Die entsprechende gesetzliche Grundlage ist im Bundesbetäubungsmittelgesetz (BtMG) geregelt.

Cannabis ist der Name der indischen Hanfpflanze. Sie enthält den psychoaktiven Wirkstoff Tetrahydrocannabinol – kurz THC, der Rauschzustände auslösen kann. Er kann psychisch abhängig machen und akute Nebenwirkungen wie Depressionen, Angstzustände oder Panik auslösen. Berichtet wird auch über Halluzinationen und das Gefühl von Kontrollverlust nach dem Cannabiskonsum. Allerdings gilt dies nur für die weibliche Hanfpflanze. Ihre männlichen Pendants und Nutzhanfsorten enthalten kein oder nur sehr wenig THC und können daher keine Rauschzustände auslösen.

Trotz der bekannten Nebenwirkungen gilt Cannabis in der Medizin als Arznei mit vielen positiven Potentialen. Dies gilt auch bei typischen Altersleiden, von denen sich einige mit Cannabis therapieren und lindern lassen.

Medizinischer Cannabis

Für medizinische Zwecke können schwerkranke Patienten Cannabis auf ärztliche Verordnung erhalten. Das betrifft cannabishaltige Fertigarzneimittel sowie getrocknete Cannabisblüten oder einen Cannabisextrakt.

Der Gesetzgeber schränkt jedoch ausdrücklich ein, dass dies nur bei „schwerwiegenden Erkrankungen“ möglich ist. Die entsprechende Regelung ist im Paragraph 31 des fünften Sozialgesetzbuch (§ 31 SGB V) festgehalten. Zudem gilt, dass Cannabis nur verordnet werden darf, wenn:

  • für Patienten keine therapeutischen Alternativen verfügbar sind oder die behandelnden Ärzte keine der verfügbaren Alternativen als sinnvoll erachten
  • für Patienten zu erwarten ist, dass die Krankheit besser verläuft und die schwerwiegenden Symptome gelindert werden

Bei welchen Krankheiten hilft Cannabis?

Bislang besteht noch keine verbindliche Vorgabe, bei welchen schwerwiegenden Erkrankungen Cannabis verordnet werden darf. Auch die Studienlage zeigt kein eindeutiges und abschließendes Bild, bei welchen Krankheiten positive Wirkungen erzielt werden können. Allerdings geht die Wissenschaft davon aus, dass medizinischer Cannabis bei beziehungsweise zur:

  • Appetitsteigerung bei HUV (Aids)
  • chronischen Schmerzen
  • Epilepsie
  • Spastizität bei Multipler Sklerose und Paraplegie
  • Übelkeit und Erbrechen nach Chemotherapie

hilfreich sein kann. Mediziner sehen auch positive Effekte bei:

Grafik Cannabis Krankheiten

Wie erhalten Patienten Cannabis?

Medizinischer Cannabis kann in Deutschland nur mit einer ärztlichen Verordnung bezogen werden. Ärztinnen und Ärzte aller Fachrichtungen – mit Ausnahme von Tierärzten und Zahnärzten - dürfen ihn verschreiben. Der Anbau ist in der Bundesrepublik reglementiert und wird durch eine staatliche Cannabisagentur kontrolliert.

Haben Patienten medizinischen Cannabis verordnet bekommen, müssen sie das Rezept bei einer Apotheke einreichen. Über diese erhalten sie dann sowohl den medizinischen Cannabis als auch andere cannabisbasierte Arzneien.

Krankenkassen übernehmen Kosten

Die Kosten für eine Cannabis-Therapie sind abhängig davon, in welcher Form sie durchgeführt werden soll. Laut der Techniker Krankenkasse kostet eine Therapie mit getrockneten Cannabisblüten zwischen 300 und 2.200 Euro pro Monat. Günstiger ist die Versorgung mit cannabisbasierten Arzneien. Hier belaufen sich die Kosten je nach Präparat zwischen 70 und etwas mehr als 2.000 Euro pro Monat.

Die gesetzlichen Krankenkassen können die Kosten hierfür übernehmen. Allerdings werden Patienten in der Regel durch den Medizinischen Dienst der Krankenkassen (MDK) vorab begutachtet, um festzustellen, ob der Bedarf wirklich gegeben ist.

Die Krankenkassen müssen innerhalb von drei Wochen über eine Kostenübernahme entscheiden. Die Frist verlängert sich auf fünf Wochen, wenn ein Gutachten durch den MDK erstellt wurde. Soll der Cannabis im Rahmen einer Palliativversorgung verabreicht werden, sind es höchstens drei Tage für eine mögliche Genehmigung.

Außerdem müssen Ärzte und Patienten, die sich für eine Cannabis-Therapie entscheiden, ihre Zustimmung geben, dass sie im Rahmen der Behandlung an einer wissenschaftlichen Begleitstudie teilnehmen.

Ist eine der beiden Bedingungen nicht erfüllt, haben die Krankenkassen das Recht, die Übernahme der Kosten abzulehnen. Reichen gesetzliche Versicherte eine ärztliche Verordnung für eine Cannabis-Therapie als Privatrezept ein, haben Sie grundsätzlich keinen Anspruch auf Kostenübernahme seitens ihrer Krankenkasse.

 

Krankenkassen übernehmen Kosten, wenn...
  • ärztliche Verordnung durch Prüfung der Krankenkassen bestätigt wird.
  • Ärzte und Patienten zugestimmt haben, im Rahmen der Cannabis-Therapie an einer wissenschaftlichen Begleitstudie teilzunehmen

CBD für medizinische Zwecke

Cannabidiol ist ein Inhaltsstoff der Hanfpflanze, der frei von THC ist und daher keine psychoaktive Wirkung entfaltet. Dennoch enthält CBD einige Potentiale, die auch für die Medizin interessant sind. Die bisher vergleichsweise beobachteten geringen Nebenwirkungen zu THC machen es zu einem interessanten therapeutischen Ansatz.

Die Rechtslage für den Handel mit CBD-Produkten ist nicht ganz so eindeutig wie bei Cannabis. Bestehen sie rein aus CBD, unterliegen sie nicht den Vorschriften des Bundesbetäubungsmittelgesetzes. Daher sind Besitz und Handel in Deutschland legal. Der THC-Anteil darf jedoch höchsten bis 0,2% des gesamten Produkts betragen, damit sie als legal gelten. Bei Nahrungsergänzungsmitteln ist der Wert auf höchstens 150 µg/kg festgesetzt.

Medizinische CBD-Produkte verfügen immer über eine Pharmazentralnummer (PZN), die ein bundeseinheitlicher Identifikationsschlüssel für Arzneien, Medizinprodukte und weitere apothekenähnliche Produkte ist. Auf dem Markt können allerdings auch CBD-Produkte erhältlich sein, die ohne PZN die vorgegebenen Grenzwerte einhalten. Wer absolut sicher sein möchte, kann sich dazu ärztlichen Rat einholen.

Bei welchen Krankheiten hilft CBD?

Die Forschung zu CBD steht oftmals noch am Anfang, weswegen auch die Studienlage zu medizinischen Indikationen keine abschließenden Erkenntnisse hervorgebracht hat. Es wurden jedoch schon:

Wirkungen beobachtet. Es fehlen jedoch derzeit klinische Studien, die diese Effekte bestätigen. Hier muss auch zu möglichen Wechselwirkungen noch geforscht werden. Generell gilt die Empfehlung, wer CBD-Produkte einnehmen möchte, sollte sich immer ärztlich beraten lassen.

Wie erhalten Patienten CBD?

CBD-Produkte sind nach aktueller Rechtslage in Deutschland nicht als Lebensmittel zugelassen, da sie als nicht verkehrsfähig angesehen werden. Im Handel sind sie jedoch hierzulande als Aroma-Öle oder Kosmetik ohne Rezept frei erhältlich. Diese dürfen jedoch nicht mit gesundheitsbezogenen Aussagen angeboten werden.

CBD-haltige Arzneimittel sind hingegen verschreibungspflichtig und können über stationäre Apotheken und Online-Apotheken (Versandapotheken) bezogen werden.

Was bedeutet nicht verkehrsfähig?

Wird ein Produkt oder eine Dienstleistung als nicht verkehrsfähig gesehen, darf es nicht rechtmäßig verkauft werden. Weitere Informationen zur Verkehrsfähigkeit finden Sie auf der Internetseite des Bundesamts für Ernährung und Landwirtschaft.

Kostenübernahme durch Krankenkasse

Die Kosten für im Handel freierhältliche CBD-Produkte werden von den Krankenkassen nicht erstattet. Anders ist dies bei verschreibungspflichtigen Arzneimitteln, die CBD enthalten. Hier können die Krankenkassen die Kosten erstatten.

Cannabis & CBD für Senioren

Sowohl medizinischer Cannabis als auch Cannabidiol sollen positive Effekte bei bestimmten Indikationen haben. Allerdings reicht die Studienlage für eine Evidenz noch nicht aus. Das Thema wird nicht nur in der medizinischen Forschung diskutiert, auch in der Politik gewinnt es in den letzten Jahren an Bedeutung. Hier geht es vor allem um die Legalisierung solcher Produkte.

In einigen Teilen der Welt sind Cannabis und auch CBD-Produkte teilweise oder ganz legalisiert. Im US-amerikanischen Bundesstaat Kalifornien sind viele Verbote aufgehoben worden. Im folgenden Video wird über Senioren aus den Vereinigten Staaten berichtet, die Cannabis und CBD zu sich nehmen.

 

Youtube Video Cannabis für Senioren

Cannabis für Senioren

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