Altersweitsichtigkeit | Alterssichtigkeit | Ursachen | behandeln

Was ist Altersweitsichtigkeit bzw. Alterssichtigkeit? Ursachen & Behandlungen

Altersweitsichtigkeit | Alterssichtigkeit | Ursachen | behandeln
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Altersweitsichtigkeit beginnt ab 45 Jahren und führt zur Beeinträchtigung der Sehkraft. Was kann man dagegen tun und welche Verfahren haben sich bewährt? Diese und weitere Fragen werden nachfolgend geklärt.

| Basenio Redakteur

Die menschliche Augenlinse ist eigentlich sehr flexibel und hat eine Krümmung. Durch die wird das ins Auge einfallende Licht gebrochen. Als Resultat entsteht auf der Netzhaut ein scharfes Bild. Doch die Linse büßt im Laufe des Lebens an der Fähigkeit zur Krümmung ein. Die Folge: Nahe Objekte können nicht mehr fokussiert werden, eine Sehhilfe wird zum ständigen Begleiter des Menschen. Solche Sehhilfen können Brillen oder auch Kontaktlinsen sein.

Ab 45 Jahren setzt die Altersweitsichtigkeit ein

Dieses als Altersweitsichtigkeit bezeichnete Phänomen trifft ausnahmslos jeden, wenn auch in unterschiedlich starker Ausprägung. Einzig kurzsichtige Menschen haben einen gewissen Vorteil: Zumindest über den Zeitraum einiger Jahre kann es noch ausreichend sein, die Fernbrille abzusetzen. Dabei hebt sich also der Effekt der Kurzsichtigkeit, der durch die Ausformung des Auges verhindert wird, durch die verringerte Krümmung der Linse auf. Der Unterschied zwischen Altersweitsichtigkeit und der normalen Weitsichtigkeit ist ebenfalls biologisch zu begründen: Hier sorgt ein zu kurzer Augapfel dafür, dass die einfallenden Lichtstrahlen erst hinter der Netzhaut auftreffen.

Videobeitrag zur Altersweitsichtichkeit bzw. Alterssichtigkeit von EuroEyes

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Lasik-Verfahren hat sich bewährt

Den unterschiedlichen Ursachen zum Trotz ist auch eine Behandlung der Altersweitsichtigkeit möglich. Klassischerweise kommt hier das Lasik-Verfahren zum Einsatz. Dabei wird ein kleiner Lappen der Hornhaut herausgeschnitten und umgeklappt. Durch einen Laser erfolgt dann eine Korrektur der Krümmung. Durch diese Neumodellierung verändert sich der Winkel entscheidend und wirkt der natürlichen Veränderung einer immer steifer werdenden Linse entgegen.

Bei dem Monovision-Verfahren, welches bei der Behandlung von Altersweitsichtigkeit zum Einsatz kommt, wird das eine Auge so gelasert, dass es in der Ferne perfekt sehen kann. Das andere wiederum wird mit ca. 1,5 Dioptrien entsprechend kurzsichtig modelliert. Das Gehirn sorgt dann für einen Ausgleich, sodass der auf diese Weise behandelte Patient den Unterschied nicht mehr wahrnimmt. Weil dieser Ausgleich aber nicht bei jedem Menschen funktioniert, oder bisweilen als unangenehm empfunden wird, sollte im Vorfeld einer Behandlung eine Simulation durch eine Kontaktlinse durchgeführt werden - die Operation lässt sich im Nachhinein nämlich nicht mehr korrigieren.

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Bei der LASIK-OP kommen moderne medizinische Laser zum Einsatz. (Quelle: © rh2010- Fotolia)

Auch das Schleifen der Hornhaut im unteren Bereich ist möglich. Dadurch stellt sich ein Effekt ein, der jenem einer Gleitsichtbrille ähnelt: Sind die Augen in die Ferne gerichtet, bleibt der Brechungswinkel des gesunden Auges gleich; beim Lesen, wenn das Augenpaar nach unten gerichtet ist, sorgt die geschliffene Hornhaut für die richtige Schärfe. Doch weil sich das Leseverhalten von Mensch zu Mensch deutlich unterscheidet, ist auch die Akzeptanz dieser Variante nicht bei jedem dieselbe. Wer bereits eine Gleitsichtbrille getestet hat und damit weniger gut zurechtgekommen ist, sollte auf das Schleifen verzichten.

Mit Hornhaut-Implantat Tiefenschärfe vergrößern

Ganz neu ist der Einsatz von Hornhaut-Implantaten, sogenannter Multifokallinsen: Hierbei wird sich ein Effekt zunutze gemacht, der bereits aus der Fotografie bekannt ist. Je enger die Blendenöffnung einer Kamera ausfällt, desto größer wird die Tiefenschärfe. Damit ist jener Bereich in der Tiefe eines Bildes gemeint, der fokussiert werden kann. Konkret bedeutet das also, dass durch eine solche Blende von nah bis fern scharf gesehen wird, ohne dass die Linse durch ihre Krümmung einen Beitrag dazu liefert. Zudem hat das Implantat den Vorteil, dass es vergleichsweise einfach wieder entnommen werden kann. Aber auch die Nachteile sollen benannt werden: Durch die Blende fällt weniger Licht in das Auge, außerdem bestehen noch keine Langzeiterfahrungen mit dieser Technik.

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